Die Blockadehaltung von T-Mobile ist typisch. Man melkt die Sprachtelefonie-Kuh, bis sie tot umfällt. Laut Wirtschaftswoche wird T-Mobile Skype voraussichtlich auch bei einem Internetzugang über die Hotspots des Unternehmens unterbinden. Denn die Vertragsbedinungen, mit denen sich die Nutzung von VoIP-Software unterbinden lässt, gelten laut T-Mobile gleichfalls für die WLAN-Zugänge. Davon wäre dann nicht nur das iPhone betroffen, sondern alle WLAN-fähigen Geräte, auf denen sich Skype installieren lässt.
Entsprechend groß ist die Empörung bei Internetexperten.“Mit der Blockade der fällt die Telekom zurück in die finsteren Zeiten der ‘Walled Gardens’ – und verprellt die Kunden ebenso wie sie sich rechtlich auf schlüpfriges Terrain begibt: Für viele Kunden sind die im iTunes-Shop angebotenen Applikationen ein entscheidender Grund, sich zugunsten eines iPhones zu entscheiden. Anstatt willkürlich Skype zu sperren, nicht aber den von der Telekom stark beworbenen Musikfinder Shazam, der auch Datentraffic verursacht, wäre das Unternehmen gut beraten, durch günstige Flatrate-Tarife den Nutzwert von Skype gegen Null zu treiben und durch Kostenführerschaft Marktanteile zu übernehmen”, so der Mobile Services-Experte und Fachautor Sebastian Paulke.
Insbesondere die im Social Web überdurchschnittlich aktive Klientel der iPhone-Nutzer werde sich das nicht bieten lassen: analog dem Versuch von E-Plus und O2, die im vergangenen Jahr den VoIP-Provider Rebtel sperrten, werden sie derartigen Aufruhr in einschlägigen Fach- und Userforen veranstalten, dass die Telekom entweder schnell einlenken und Skype wieder freigeben wird, oder noch mehr Marktanteile an Nutzer verlieren, die ihr iPhone “hacken” und z.B. mit einem E-Plus Base 5 Full Flat-Tarif betreiben. T-Mobile will wohl die Sprachtelefonie-Kuh so lange melken, bis sie tot umfällt. Aber was kommt danach. Skype lässt sich nicht aufhalten.
Tja, klug hätte die Telekom gehandelt, hätte sie Skype für´s iPhone einfach mal ausprobiert – so wie ich heute Mittag – anstatt auf kaum einsehbare und zu Recht Widerstand verursachende AGBs zu pochen bzw. allmächtig ein missliebiges App zu sperren. Denn Realität ist leider, dass “mein ganz persönlicher” Skype-Test hundsmiserabel ausfiel (das Progrämmchen ist bereits wieder gelöscht).
Mit anderen Worten — so mein subjektiver Eindruck: Skype wird sich für Geschäftstelefonate zunächst ganz schnell wieder erledigt haben. Was bleibt, ist jedoch ein völlig überflüssiger Renommee-Schaden für die Telekom, die sich ja durchaus spürbar in vielen Bereichen verbessert hat (z. B. eigene, feste Ansprechpartner für Geschäftskunden – fand ich sensationell). Da kann man eigentlich nur hoffen, dass sich so etwas intern regelt und die für diesen “Fauxpas” verantwortlichen Chef-Technokraten, Kundenwunsch-Verhinderer und Erfolgs-Blockierer ordentlich Klassenkeile kassieren, oder?
;-)) Andreas
Nun, so unterschiedlich können die Erfahrungen sein. Mein Test verlief ohne Probleme. Über mein eigenes WLAN ist der erste Testanruf perfekt über die Bühne gegangen und ich werde fröhlich weiter “Skypen”.
POH, ECHT?!
Ich hab hier theoretische 16 und tatsächliche 10 MBit up (1 MBit down). Mein Gesprächspartner ist nicht weniger gut gestellt und die Sprachqualität war unterirdisch – inkl. netter Gesprächsfragmente anderer Telefonierer. Allerdings habe ich von Skype zu Skype telefoniert, weil ich Schussel mein Gesprächsguthaben habe verfallen lassen. Kann´s daran liegen?
Übrigens: Das Skype-Menü ist tadellos. Meine miesen Erfahrungen beziehen sich AUSSCHLIESSLICH auf die Sprachqualität – beim iPhone und früher auch über mein PowerBook. Letzteres war meistens sogar etwas besser. Sogar ohne Headset rein über Build-In-Micro und -Lautsprecher.
Grüße
Andreas
PS: Nichtsdestotrotz wird Skype auf Dauer nicht aufzuhalten sein – partielle Macken hin oder her – und deine Kritik am Geschäftsgebaren einiger rosaroter AGB-Prinzipienreiter ist absolut angebracht!
Die ersten Testgespräche müssen ja noch nichts besagen. Mal schauen, wie es im Dauerbetrieb läuft. Aber Du hast natürlich vollkommen Recht, dass sich T-Mobile nicht sonderlich klug verhält in puncto PR-Strategie. Die Empörungswelle ist vorprogrammiert….da hat auch Sebastian Paulke ins Schwarze getroffen.
Halt mich was deinen Skype-iPhone-Test angeht bitte auf dem Laufenden. Bei allen anderen Aspekten der aktuellen Telekom-PR-Aktion sind wir ja sowieso einer Meinung.
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(WordPress hat aus meinem Typo-Smiley schon wieder so ein grenzdebiles Icon-Smiley fabriziert. Man kann diese etwas spezielle WordPress-Eigenmächtigkeit übrigens als Blog-Chef in den Einstellungen ausschalten, um den ungewollten Kindergarten-Look zu vermeiden. Ich könnte mir natürlich solcherlei Zeichenkombinationen zukünftig auch ganz einfach verkneifen
;- )
Ha! Emoticons a la ;- ) mit Leerzeichen dazwischen erkennt WordPress nicht. Vermutlich im Gegensatz zu dem hier 🙁
🙂
😉
weitere Erfahrungsberichte http://toerk.wordpress.com/2009/03/31/skype-goes-iphone-officially/
Sebastian hat Recht. Wir haben es selber in der Hand, gegn die Blockaden der Telekomiker Rabbatz zu machen…:-(
@Andreas Meine ersten Erfahrungen waren durchweg positiv. Die Beschränkungen von T-Mobile sind allerdings Mist.
Die Mobilfunker sind einfach zu blöd, intelligente Dienste aufzusetzen und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Irgendwann wird denen das um die Ohren fliegen und Skype, Google etc. werden die Oberhand gewinnen. I hope so……
@Mats: Davon gehen auch einige Experten aus: „Mit dem klassischen Handy wurden in der Vergangenheit satte Profite eingefahren. Die Mobilfunker besitzen zu viele Kunden mit festen Verträgen und können sich als Betreiber von elektronischen Mautstellen für jede Art von Mobilfunkdiensten positionieren. Alle von uns befragte Experten erwarten, dass durch die Einführung von Flate Rates für den Datenverkehr die Dose der Pandora geöffnet wird. Mit der steigenden Nutzung des mobilen Internets wird sich auch hier die Kostenlos-Mentalität des Webs durchsetzen“, spekuliert Bernhard Steimel, Geschäftsführer des Düsseldorfer Beratungshauses Mind Business Consultants http://www.mind-consult.net.
Die meisten Branchenkenner erwarten, dass sich die Geschäftsmodelle radikal verändern werden, von so genannten Mehrwertdiensten auf Abo-Basis oder Zahlung per Abruf hin zu werbefinanzierten Konzepte. „Es kann durchaus sein, dass die in Zukunft entstehenden Werbeeinnahmen an den Netzbetreibern vorbei bei Google & Co. und den Medienhäuser landen“, so Steimel.
Ich kann Gunnars Erfahrungen bestätigen. Gestern hatte ich auch einen Test gefahren und war positiv überrascht. Mein Gesprächspartner hatte nicht mal ein Telefon, sondern einen Computer und trotzdem war die Sprachqualität gut. Nun fehlt noch, dass das nächste iPhone auch eine zweite Kamera hat, damit Videokonferenzen möglich sind. Und wenn Skype bis dahin auch Verbindungen über UMTS zulassen ist die Welt in Ordnung!
kann man ein i-phone über skype hacken, wenn skype immer online ist?