Eine intuitiv zu bedienende Mensch-Maschine Schnittstelle und das im doppelten Wortsinn „erfassbare” so genannte User-Interface zwischen analoger und digitaler Welt wird zum entscheidenden Aufmerksamkeitsmotor für neue Produkte. So sieht es der Werbeblogger Roland Kühl-v.Putkamer: Apple definiere sich als komplettes Unternehmen in diesem Kontext. „Nicht die Tech-Specs, Features und Optionen stehen im Mittelpunkt, sondern der intuitive Zugang zum Produkt für möglichst viele Menschen“. Das Touchpad beim iPhone oder iPad sei nicht nur eine neue Funktion; es definiert stellvertretend einen kompletten Paradigmenwechsel im Zu- und Umgang mit Technologie und Information.
Viele neue Produktentwicklungen oder Showcases, die diese verbindenden Zugangsmerkmale von Mensch und Maschine beinhalten, seien daher im Web viral erfolgreich und üben eine erhebliche Faszination aus. „Der Apple-Chef ist nicht nur ein begnadeter Designer, Verpackungskünstler und Marketing-Genie. Er ist der große Vereinfacher im Technologiezirkus, der sich nicht vom Prokrustes-Syndrom der Ingenieure leiten lässt“, so der Servicefachmann Bernhard Steimel, Sprecher der Nürnberger Voice Days plus. Der Straßenmörder Damastes, der in der griechischen Mythologie den Beinamen Prokrustes (Gliedausrecker) erhielt, liebte es, die Glieder seiner Opfer in einem zu kurzen oder zu langen Bettgestell entweder abzuhacken oder auseinander zu strecken. Mit der ersten Foltermethode wurde der riesige Bösewicht vom attischen König Theseus bestraft. „Kunden bestrafen die Prokrustes-Technologen mit Nichtbeachtung. Etwas weniger brutal, aber ebenso schmerzhaft“, meint Steimel.
Dann sind wir mal gespannt, wann das iPad den ‘normalen’ Rechner in seiner Verbreitung überholt hat. ‘Kunden bestrafen die Prokrustes-Technologen mit Nichtbeachtung’ ist doch völlig unsubstantiell.
Den normalen Rechner? Darum geht es doch überhaupt nicht.