Der Wirtschaftsflügel der CDU/CSU warnt davor, Opel mit Staatsbürgschaften vor der Pleite zu retten. Das berichtet die Nachrichtenagentur ddp. „Das Geld wandert sofort in die USA, dem können wir nicht zustimmen“, sagte der Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand der Union, Michael Fuchs (CDU). Der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, erklärte, staatliche Garantien sollten sich auf die Verbindlichkeiten von Opel gegenüber mittelständischen Zulieferern beschränken.
Die CSU hat die deutschen Autohersteller aufgefordert, ein Konzept zur Kooperation oder Übernahme von Opel vorzulegen, um die deutschen Opel-Standorte zu retten. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt forderte den krisengeschüttelten Mutterkonzern General Motors (GM) auf, den Weg für einen Neuanfang des Rüsselsheimer Autobauers freizumachen. „Deutschland muss GM klarmachen, dass es Finanzhilfen vom Bund nur gibt, wenn im Gegenzug Opel aus dem GM-Konzern herausgelöst wird”, sagte Dobrindt gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Die heimischen Autokonzerne sollten sich zusammentun und rasch ein gemeinsames Konzept für eine Kooperation oder sogar eine Übernahme vorlegen.
Nach Ansicht des FDP-Wirtschaftsexperten Thomas Kemmerich sollte Opel seinem Werbespruch „Frisches denken für bessere Autos” gerecht werden. Würde Opel die besseren Autos bauen, würden die Zahlen stimmen. Der hessische Vize-Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn hat dem Opel-Management vorgeworfen, das wahre Ausmaß der Krise bei der Konzernmutter General Motors (GM) zu verschweigen.
Über den Radiosender hr1 forderte Hahn die Opel-Führung auf, „endlich die Hosen runterzulassen”: „Ich habe die große Hoffnung, dass in den nächsten zehn Tagen – und die Frist ist wirklich so eng – Opel-Europa-Chef Carl-Peter Forster ein Konzept auf den Tisch legt, bei dem man sagen kann: Das könnte ja wirklich klappen, da könnten wir ja wirklich die Werke in Deutschland und darüber hinaus retten.” Die hessische Landesregierung hatte im Herbst einen Bürgschaftsrahmen von 500 Millionen Euro für Opel und seine Zulieferer beschlossen. “Heute diskutieren wir über Beträge, die weit über einer Milliarde liegen”, sagte Hahn dem Sender. Wie kann man Opel retten???? Die Fehler des Autobauers liegen schon Jahre zurück und sind ganz klar in der Modellpolitik begründet. Das sage ich als alter Kadett-Fahrer, der früher nur Opel gefahren ist. Mein erstes Auto war ein Kadett, Baujahr 1970. Knuffiges Teil.
Der Kommentar von David Novak zur Dacia-Strategie passt auch gut zur Opel-Krise “Die dt. Autoindustrie wird zurecht dafür bestraft, dass sie völlig überzogene Gehälter bei Arbeiter, Angestellten und Managern zahlt, viel zu starke Motoren herstellt, die in dieser Form das normale Volk nicht braucht, und völlig überhöhte Preise fordert, die sich nur die Münchener Schickeria, die Taunus Connection und andere wenige leisten können. Und dafür haben jetzt BMW und Daimler am Jahresanfang noch die Preise erhöht. Ein gutes Beispiel dafür, wie es NICHT gemacht wird!!!”
Interessant dazu auch der Artikel im Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/steinbrueck-opel-pleite-wuerde-milliarden-kosten;2168174