Als Skype-Alternative sind Google-Hangouts inzwischen weit verbreitet, doch viel interessanter sind Hangouts on Air, so Andreas Graap in einem Gastbeitrag für t3n unter dem Titel “Warum ihr auf Googles Hidden Champion nicht verzichten solltet”.
“Seit August 2012 sind Hangouts On Air im deutschen Google+ verfügbar und bieten den Nutzern die Möglichkeit, einen Live-Stream zu starten, dem theoretisch alle Internetnutzer auf YouTube oder Google+ zuschauen können.”
Und nicht nur dort. Mit dem Einbettungscode, den man beim Start eines Hangouts in der oberen Leiste eingeblendet bekommt, kann man die Live-Übertragung starten, wo man möchte. Parallel auf diversen Blogs und sonstigen Websites.
“Es gibt keine Einschränkungen, was das Format angeht, sondern es kann munter experimentiert werden”, schreibt Andreas Graap von Webschorle.de und nennt einige Beispiele.
Etwa für die Präsentation eines neuen Produktes. So bestehe die Möglichkeit, direktes Kundenfeedback zu bekommen und nicht die Kommentare unter Presseartikeln lesen zu müssen. Oder für indirektes Marketing: Hier werde nicht das Produkt in den Mittelpunkt gestellt, sondern seine Einsatzmöglichkeiten. Eine Lebensmittelfirma könne etwas kochen lassen, ebenso der Hersteller von Töpfen und Pfannen. Oder eben die Kommunikation für Abwesende sicherstellen – bei einer Konferenz, die schon ausgebucht ist oder die nur ein regional begrenztes Publikum anspricht.
“Dank Hangouts on Air können Vorträge einfach live gestreamt werden, wie es zum Beispiel beim SEO-Day bei zwei Vorträgen der Fall sein wird. Und wer terminlich die Konferenz nicht mitnehmen konnte, findet den Vortrag im Nachhinein auch auf YouTube. Es lassen sich aber auch andere Formate realisieren, wie der Webschorle Summit on Air. Dabei handelt es sich quasi um eine Mini-Konferenz, bei der verschiedene Speaker kurze Vorträge halten und die Zuschauer live ihre Fragen stellen können.”
Oder im Kundenservice mit Netzwerkeffekten, die sich durch die Aufzeichnungsfunktion via Youtube nachhaltig auf die Interaktion auswirkt. Kein aufwändiges Schneiden, keine Ladezeiten – die perfekte Verschmelzung von synchroner und asynchroner Kommunikation.
“Wenn man in einer telefonischen Beratung dem Kunden weiterhelfen kann, dann freut sich nur dieser eine Anrufer. Wenn es sich um einen Service-Fall handelt, der bei vielen anderen Kunden auch auftritt, dann bekommt es keiner mit”, so die Erfahrungen des Mittelständlers.
Andreas Graap nennt das Beispiel “E-Bike-World”:
“Hier können sich potentielle Kunden beraten lassen, ohne ein Fachgeschäft aufsuchen zu müssen. Dabei können die anderen Google-Nutzer live zuschauen, allerdings bleibt das Gespräch zwischen Kunde und Berater privat. Auch in anderen Branchen ist eine solche Beratung über Hangouts on Air denkbar.”
Und wer sich vorher schon intensiv mit Theorie und Praxis vertraut machen möchte, kann am 17. September an einem Tages-Seminar teilnehmen.
Man hört und sieht sich – spätestens am Mittwoch, um 11 Uhr zu Bloggercamp.tv. Da sprechen wir mit Dr. Josephine Hofmann vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) über “Unternehmenskommunikation: Video schlägt Telefon und E-Mail”.
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