Was für ein radikaler Kurswechsel, den der neue Nokia-Chef einleitet. Die “Nokiasoft-Strategie”, wie es Spiegel-Online so schön formulierte, ist doch wohl eher ein Akt der Verzweiflung. “Microsoft und Nokia haben den Smartphone-Trend verschlafen – jetzt wollten die Konzerne gemeinsam verlorenes Terrain zurückerobern. Analysten bezweifeln, dass das funktioniert”, so SPON.
Der weltgrößte Handy-Hersteller und das weltgrößte Software-Unternehmen wollen die “Marktführerschaft bei Smartphones” zurückgewinnen. “Die beiden Neu-Partner versprechen ein Mobilfunk-Ökosystem von unerreichtem globalen Ausmaß, die Bündelung ihrer Kräfte bei der Hardware- und Softwareentwicklung”, schreibt SPON. Bislang würde der Zusammenschluss eher hämische Reaktionen herausfordern. Ein Twitter-User kommentiert: “Die Schlacht wird auf Nokias brennende Plattform verlegt.”
Der Zusammenschluss der Handy-Giganten sei weniger eine Allianz der Starken als die Schicksalsgemeinschaft zweier wankender Riesen. “Diese Partnerschaft gründet auf der Angst beider Seiten, von Apple und Google an den Rand gedrückt zu werden”, sagt Analyst Geoff Blaber von CCS Insight. “Sie tun, was sie können, um ihre verbleibenden Marktanteile zu retten”, sagt Gartner-Analystin Carolina Milanesi gegenüber SPON.
Kann sich einer noch an das vor zwei Jahren großspurig verkündete Kooperationsmodell zwischen Microsoft und Yahoo erinnern? Damals kommentierte netzwertig: Wenn der Blinde mit dem Lahmen marschiert, entstehe kein Weltklassesprinter. „17 Monate nach den ersten Fusionsgerüchten haben Microsoft und Yahoo sich nun endlich auf eine langjährige Zusammenarbeit geeinigt. Doch auch wenn dieser ausgesprochen wirre Deal kurzfristig ein Gegengewicht zu Google schafft, wird er die beiden Firmen nicht vor ihrem Abstieg im Internetgeschäft retten“, spekulierte netzwertig.
Auch dieser Deal wurde aus der Not geboren. “Wenn man mit aller Macht konsolidieren will, ist eine Fusion wohl der bessere Weg”, so Bernhard Steimel, Sprecher der Smart Service Initiative. Allerdings nur beim Kampf um die Hoheit des mobilen Internets. Beim stationären Internet sei gegen Google kein Blumentopf zu gewinnen. „Mit dem Handy kommen Menschen ins Internet, die den Weg über den PC nie genutzt haben oder nutzen werden. Aufgrund des Formfaktors, den Screengrößen, Bedienungslimitierungen und verfügbaren Bandbreiten muss die Suche, also der primäre Zugang zu allen Inhalten und Diensten, auf dem Handy erschwerten Anforderungen gerecht werden. Sie muss sich zur Antwortmaschine weiter entwickeln, die aus der Verknüpfung von Web 2.0 und dem Semantischen Web richtige ‚Antworten’ produziert, statt lange Linklisten auszuspucken. Zudem muss die mobile Suche einfach zu bedienen sein“, weiß Steimel.
In diese Richtung wird auch im Verbund mit Nokia nichts laufen.
mich quält grade der gedanke, dass nokia den support für ihre symbian smartphones einstellt… habe mir erst vor kurzem eins zugelegt und hoffe, dass weiterhin firmware upgrades apps etc bereitgestellt wird oder dass es ein update auf windowsphone7 (oder wie das heisst) gibt. aber naja, ich vertraue auf nokia und microsoft, gemeinsam werden die es doch wohl schaffen… das ding vor die wand zu fahren. ich sehe da jedenfalls schwarz, aber vielleicht ist auch nur mein akku leer.
well, nevermind…
con