Und wenn man sich schon mit den jüngsten Erfolgszahlen im App-Ökosystem von Apple beschäftigt, neben den sonstigen Höhepunkten der WWDC in San Francisco, sollte man sich auch mit der Kehrseite auf Seiten der Wirtschaft auseinandersetzen: Die digitale Servicewüste: Anti-Mücken-Töne statt Kundendialog in der App-Economy.
„Bei Unternehmen ist dieses Thema unterentwickelt, weil das Ganze nur unter Marketing- und Verkaufsaspekten vorangetrieben wurde. Es geht um Markenbekanntheit, Unterhaltung, Lifestyle, Transaktionen oder nette Produktvideos. Man will Emotionen auslösen und interessiert sich weniger für den Dialog mit Kunden. Und dann kommt der große Bruch. Es gibt fast keine Möglichkeiten, aus der App direkt Services zu nutzen. Service-Apps haben noch überhaupt keinen Stellenwert im Mobile Business. Sie tauchen auf der Landkarte gar nicht auf“, sagt Genesys-Manager Heinrich Welter.
Die App-Economy wird immer noch nicht als relevantes Thema für die Unternehmensorganisation gesehen. Da braucht man sich über abstürzende Apps nicht wundern. Apps werden in der Regel innerhalb weniger Monate entwickelt und landen dann als zertifizierte Software in den Shops. Danach alle paar Monate ein Update. Prinzip “Eternal Beta”. Kostendruck und Innovationsrate sind hoch.