fbpx

Versagt Apple beim Krisenmanagement?

Die absatzwirtschaft online veröffentlicht ja jeden Tag so eine Art Aufreger des Tages – ich gehöre auch zu den Autoren. Diesmal knöpft sich die Autorin Christine Mattauch Apple vor:

Es ist der Alptraum jedes Marketers. Ein Missstand in der Firma wird zu einem Skandal, der das sorgsam aufgebaute Markenimage beschädigt. Fans verwandeln sich in Kritiker, die dem Unternehmen seine Werbesprüche vorhalten wie einen Spiegel. Menschenrechtler bringen Unterschriftenlisten in die Läden. Der Unternehmenssprecher schweigt. Dafür wird ein Schreiben des CEO an die Mitarbeiter bekannt, das die Öffentlichkeit als arrogant empfindet. Die Rede ist von Apple, der Kultfirma aus Cupertino, und der Skandal betrifft die Zustände bei Apples Lieferanten, insbesondere in Asien. Auch nachdem der Konzern Anfang dieser Woche eine branchenweit einmalige Initiative zur Kontrolle der Arbeitsbedingungen eingeleitet hat, ist die Kritik nicht verstummt. Zu spät, zu halbherzig lautet der Vorwurf an den Technikgiganten, der mit einer Marktkapitalisierung von 469 Milliarden Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt ist.

Der Konzern habe noch nicht verstanden, dass für den Branchenprimus andere Gesetze gelten als für den sympathischen Außenseiter, der Apple lange Zeit war.

„Mehr Demut an den Tag legen, den Kunden zuhören“ – diesen Rat gab Julie Hennessy, Marketingprofessorin an der Kellogg School of Management der Northwestern University, dem Konzern schon vor eineinhalb Jahren. Die öffentliche Meinung könne sich beim Marktführer sonst sehr schnell drehen, warnte sie, „und das ist für das Unternehmen dann schwierig zu handhaben, weil es quasi über Nacht geschieht.“ Genau das ist jetzt passiert.

Der öffentliche Diskurs zählt wirklich nicht zu den Stärken von Apple. Das war unter der Führung von Steve Jobs ein Schwachpunkt und hat sich wohl nicht geändert. Übrigens verhalten sich Google und Facebook auch nicht besser. Wenn es kritisch wird, machen die Technologie-Konzerne die Schotten dicht und verhalten sich wie die Herren im Kreml. Das geht bis zum idiotischen Autorisierungswahn. Ist mir mal bei Google so ergangen beim Vortrag eines Marketingbubis des Suchmaschinenkonzerns. Ich war als Journalist für die Veranstaltung akkreditiert, zeichnete die Reden auf und der Google-Heini hat mir dann in einem rüden Ton untersagt, seinen Beitrag zu veröffentlichen (das Gestammel hätte ich eh nicht gebracht). So social sind dann die US-Konzerne doch nicht.

Morgen erscheint online für die absatzwirtschaft wieder ein Aufreger aus meiner Feder. Thema:

Game over für Facebook und Google? Reboot-Mentalität macht das Netz unberechenbar.

Mehr wird aber nicht verraten. Alaaf!

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: