In der FAZ haben sich Unternehmer gegen die Kakophonie der Konjunktur-Schwarzmaler gewendet: “Auf die Ökonomen sind viele Vorstandschefs und Unternehmer derzeit gar nicht gut zu sprechen. Fast schon im Tagesrhythmus überböten sich die Konjunkturauguren mit düsteren Prognosen und erzeugten damit erst jenen Pessimismus, der die Verbraucher vom Einkaufen und die Firmenkunden vom Bestellen abhält, lautet der Vorwurf. Natürlich seien die Aussichten für 2009 nicht gut, aber die Manager fürchten, dass sich die Krise durch ständiges Jammern selbst verstärkt. Deshalb geben sich viele Firmenchefs gerade jetzt selbstbewusst und betonen, dass ihr Betrieb gerüstet sei, um den Wirtschaftseinbruch ohne tiefe Dellen zu überstehen. Und mancher Manager sieht die nahende Krise auch als Chance, die eigene Marktposition zu verbessern”.
Ähnlich kritisch äußert sich in seinem Unternehmensblog der Personalexperte Udo Nadolski, Geschäftsführer von Harvey Nash, zu den Horrormeldungen der vergangenen Wochen: “Wenn jetzt kollektiv von Marktversagen und vom Niedergang des so genannten Neoliberalismus gesprochen wird, hat das fatale Folgen. Über 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland setzen auf mehr Staat statt auf mehr Markt. Unisono vertreten mittlerweile alle politischen Akteure die Auffassung, dass man sich von der liberalen Marktgläubigkeit verabschieden müsse. Dabei blendet man die Ursachen der geplatzten Finanzblase gerne aus. ‘Verschulden Sie sich. Bei uns kostet der Kredit nur ein Prozent Zinsen im Jahr’, das war über viele Jahre die Botschaft der amerikanischen Notenbank an die Kreditinstitute. Die Banken spielten gerne mit. In Deutschland waren es auffällig viele Finanzinstitute der öffentlichen Hand. Die Finanzkrise ist also im Kern von einer staatlichen Institution ausgelöst worden – durch die legere Geldpolitik der Federal Reserve Bank. Ein Versagen der Marktwirtschaft sieht anders aus. Deshalb sollten wir uns in der Realwirtschaft vom Chorheulen der Wölfe verabschieden und antizyklisch agieren. Investieren, konsumieren, Firmen gründen, zukunftsfähige Produkte und Dienstleistungen entwickeln. Die wirtschaftliche Prosperität ist abhängig von der Summe der Einzelentscheidungen”.