Analyse der digitalen Strategien von DAX-Unternehmen anhand der Geschäftsberichte – Live-Gespräch mit Julian Kawohl von der HTW Berlin

Studie: Analyse der digitalen Strategien von DAX-Unternehmen anhand der Geschäftsberichte – Live-Gespräch mit Julian Kawohl, Professor für Strategisches Management an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin. Direkt nach dem Frühstück, um 9 Uhr.

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Siehe auch: BERICHTERSTATTUNG ZUR DIGITALISIERUNG VERDOPPELT SICH IN DAX-GESCHÄFTSBERICHTEN – KONKRETE PROJEKTE EHER SELTEN

Man hört, sieht und streamt sich.

Unternehmen als soziales Laboratorium – Abschied von den McKinsey-Schnelldusch-Managern der Deutschland AG #nöcbn

Schönes Thema für die nächste netzökonomische Käsekuchen-Runde
Schönes Thema für die nächste netzökonomische Käsekuchen-Runde

Es kann ja noch so viele Mimikry-Aktivitäten von deutschen Unternehmen in sozialen Netzwerken geben. Nach innen sind die Organisationen alles andere als social, offen und vernetzt. Das brachte ich in meiner The European-Kolumne zum Ausdruck: Digitalisierung, Internet und soziale Netzwerke erfordern neue Führungsprinzipien, lautet die zentrale These des neuen Buchs „Management by Internet“ von Willms Buhse. Die Technik stehe dabei gar nicht im Vordergrund. Viel wichtiger seien Änderungen jener Mentalitäten und Organisationsformen, die den Arbeitsalltag der meisten Menschen in Deutschland prägen.

“Zentral gelenkte, hierarchische Organisationen sind in ihrer starren Verfasstheit kaum in der Lage, angemessen auf Veränderungen zu reagieren. Es geht darum, Unternehmen agiler zu machen, ihnen Freiraum für selbst organisiertes Arbeiten zu schaffen”, erläutert der Enterprise-2.0-Experte.

Die bittere Realität in deutschen Unternehmen bringt Ex-Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger auf den Punkt:

„Noch immer herrscht das Bild vor, dass man auch gesellschaftliche wie menschliche Herausforderungen wie ein Ingenieur oder Techniker lösen kann. Auch deshalb hält sich das internationale Ansehen der deutschen Führungskräfte in Grenzen. Sie gelten als eher stur, nüchtern, extrem sachlich und wenig beziehungsorientiert.“

Wir brauchen daher viel mehr Unternehmenslenker, die mit Mut echte soziale Laboratorien schaffen, wo zumindest schon einmal in einigen Bereichen die Arbeitskultur radikal auf den Prüfstand gestellt wird.

„Sei es durch direkte Wahl von Vorgesetzten, sei es durch neue souveränitätseinräumende Arbeitszeitkonzepte, sei es durch das Rekrutieren neuer Mitarbeiter durch das suchende Team und nicht durch die Personalabteilung, sei es durch praktische Reduzierung der Einkommensspreizung, sei es durch Laboratorien, in denen Bürger die Entwicklung des Unternehmens mitdiskutieren“, sagt Sattelberger im Gespräch mit Xing.

Und dann folgt eine Passage, die sich die Dax-Vorstände hinter den Spiegel stecken können: Wir brauchen mehr Diversität an den Unternehmensspitzen.

„Das Klonen in deutschen Chefetagen ist extrem ausgeprägt. Viele Topmanager sind deutsche, weiße, männliche, ähnlich ausgebildete Konzerngewächse, meist mit einem ansehnlichen ‚McKinsey & Co‘-Hintergrund, die dann eine lineare, gleichförmig verlaufende Schnelldusche als Manager in Hauptverwaltungen absolviert haben. Die Topmanager heute sind zwar akademischer als früher, aber damit nicht unbedingt gebildeter. Statt vieler Patriarchen haben wir jetzt mehr Technokraten in den Konzernen.“

Dingdong. Es seien eben nur leitende Angestellte und keine echten Unternehmer. Nur 4 Prozent der DAX30-Vorstände haben je unternehmerische Erfahrung gesammelt. Insbesondere was die Unternehmensführung angeht, werde in DAX30-Konzernen oder auch in GmbHs vieles nicht ohne weiteres möglich sein – das verhindern derzeit allein schon rechtliche Rahmenbedingungen, wie etwa das Aktiengesetz. Auch die Corporate Governance Vorgaben seien zu weich und zu schwammig.

Wie kann man diese Verkrustungen wirklich aufbrechen? Irgendwelche Facebook-Fanseiten ändern hier gar nichts. Das ist reines Marketing-Einweg-Gedöns. Wenn wir die nächste netzökonomische Käsekuchen-Runde einläuten, würde ich gerne die geklonten McKinsey-Schnelldusch-Manager der Deutschland AG in den Vordergrund rücken.

Über die Kanzlerin muss man wohl nicht groß reden: Merkel fühlt sich im Neuland verfolgt.

Wie männerbündlerische Seilschaften die deutsche Wirtschaft beherrschen: Eine Abrechnung

Cowboys sind dagegen harmlos
Cowboys sind dagegen harmlos

Welchen Wandel die Netzeffekte des Social Webs politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich bewirken, hat der Internet-Visionär Howard Rheingold bereits 2002 in seinem Artikel „Smart Mobs – Die Macht der mobilen Vielen“ vorweggenommen: Die Konvergenz der Technologien bewirke neue Formen der Kommunikation. Ortungsfähige drahtlose Organizer, Drahtlos-Netzwerke und zu Computerverbünden zusammengeschlossene Kollektive hätten eines gemeinsam: Sie würden Menschen befähigen, auf neue Arten und in unterschiedlichen Situationen gemeinsam zu agieren. Hat das noch etwas mit den Netzwerken der alten Schule zu tun? Natürlich nicht. Das wird deutlich, wenn man sich mit den Prominenten-Interviews auseinandersetzt, die der Berater Alexander Wolf für sein Buch „Geheimnisse des Netzwerkens“ geführt hat.

Alle jene Diskussionen, die über Transparenz geführt werden, seien eine Illusion.

„So wird es nie sein. Wer in der Politik tätig ist, hat ein Unterstützer-Netzwerk von Leuten, die einem in schwierigen Situationen helfen und denen man auch ab und zu helfen muss. Das läuft immer diskret und kann nicht offengelegt werden“, so Wolf.

Der Journalist Dieter Kronzucker habe es sehr schön ausgedrückt: Social Networks werden alle so schnell wieder vergehen, wie sie gekommen sind.

„Damit meint er nicht, dass es Facebook nicht mehr geben wird, aber er meint die Wichtigkeit, die wir Facebook momentan geben, wird abnehmen. Xing, LinkedIn oder Facebook sind nichts anderes als Online-Adressverzeichnisse und Online-Fotodatenbanken, wo man anderen die Möglichkeit gibt, Dinge schnell zu erfahren. Es sind keine belastbaren Netzwerke. Sie können keine Freundschaften und belastbaren Beziehungen über Xing aufbauen, weil sie kein Vertrauen im Internet aufbauen können. Wir wissen ja noch nicht mal, ob der Facebook-Freund überhaupt existiert“, erläutert Buchautor Wolf.

Letztlich geht es den Netzwerkern des Establishments um gegenseitige Abhängigkeiten. Es sind Seilschaften, Kartelle, Klüngel und Cliquen, die ihre Macht nur hinter verschlossenen Türen entfalten können.

Die Struktur und Logik des Social Webs erschwert die Arbeit der selbst ernannten Elite in Politik, Wirtschaft und Medien. Offene, freie und anarchische Systeme sind Gift für die Controlling-Freaks. Das mussten auch Steve Case und Gerald Levin schmerzlich erfahren. Case war Präsident und Vorstandschef von AOL. Levin leitete den Medienkonzern Time Warner. Sie lernten sich im Weißen Haus kennen bei der Vorführung der Komödie „em@il für Dich“ – einem Film von Warner Bros. mit Schleichwerbung für AOL. Beim Zusammentreffen waren sie von der Vision elektrisiert, mit einer Allianz ihrer scheinbar unversöhnlichen Unternehmen eine perfekte neue Welt erschaffen zu können.

„AOL Time Warner kamen mit einer Riesengeschwindigkeit um die Ecke und rasten direkt in eine Mauer, die sie noch nicht einmal gesehen hatten. Bald wurde dieser Name zu einem Synonym für ‚Debakel‘“, so Tim Wu in seinem sehr lesenswerten Buch „Master Switch“, in deutscher Übersetzung in diesem Jahr im mitp-Verlag erschienen.

Der Aktienkurs rauschte in den Keller und innerhalb kürzester Zeit wurde Case aus dem Unternehmen gedrängt. Levin ging in den Ruhestand und widmet sich heute als Leiter des Moonbeam-Sanatoriums in Südkalifornien der spirituellen Erbauung von gestressten Manager-Seelen.

Beide waren von der Hybris des allumfassenden Informationsimperiums getrieben, die Levin später als eine Form von Geisteskrankheit verbunden mit dem suchtartigen Streben nach nie endendem Wachstum bezeichnete.

„Konnte das mit AOL und Time Warner denn überhaupt funktionieren? Das Unternehmen hätte letztlich den Charakter des Internets verändern und das Netz in eines verwandeln müssen, in dem ‚fremde‘ Inhalte – also alle, außer denen von Time Warner – geblockt oder nachrangig behandelt werden können“, so Wu.

Alte Netzwerker lieben geschlossene Silos, die ihnen die volle Kontrolle über ihre Machtkonglomerate geben. Und genau hier liegt die Schwäche der Deutschland AG, wie der ehemalige Telekom-Personalvorstand mit Verweis auf einen unerhörten Satz belegt, den man in dieser Form noch nie von einem Dax-Granden gehört hat:

„Es gab bisher ein Führungsverständnis, in dem Seilschaften und blinde Loyalität oft wichtiger waren als unternehmerischer Erfolg“, klagte Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger im vergangenen Jahr über ThyssenKrupp.

Warum können sich Unternehmen so schlecht aus sich selbst heraus reformieren, fragt sich Sattelberger.

„Immer wieder versagt interne Aufsicht, weil es an Persönlichkeiten mangelt, die nicht voller Angst sind, das eigene Nest zu beschmutzen. Immer wieder reproduzieren Mächtige ihre Seilschaften zur Machtabsicherung, sekundiert von Unternehmenskommunikatoren und PR-Leuten, die Potemkinsche Dörfer bauen, und von Personalentwicklern, die sich als Handlanger instrumentalisieren lassen: Schmidt sucht Schnittchen.“

Unternehmen scheitern nach Ansicht von Sattelberger, wenn Topmanager keine Ahnung haben (wollen) vom inneren Zustand ihrer Organisation; wenn sie so von sich und ihresgleichen beseelt sind, dass sie sich abschotten, blind für innere Verwerfungen, unsensibel für äußere Einflüsse:

„So wie die inzestuöse japanische Elite rund um den Nuklearkomplex des Landes ein Prototyp geschlossener Systeme ist – mit geistigem Tunnelblick, aber offen für Karriere in der Seilschaft. So wie das deutsche Segelschulschiff ‚Gorch Fock‘ lange ein ideales Studienobjekt für ausgrenzende Rituale einer elitären Kultur abgab.“

Der alte Geist von ThyssenKrupp wehe in vielen Institutionen. Interessant sei deshalb, dass niemand aus den männerbündlerischen Seilschaften anderer börsennotierter Konzerne gegen Hiesinger aufgeheult hat.

Interessant ist auch, dass die Sattelberger-Kolumne nicht wie ein Lauffeuer durch die Republik rauscht.

Stand 7. August, um 16:11 Uhr: Magere 17 Likes und 3 Tweets. Unfassbar für so eine offene und schonungslose Abrechnung mit den Führungskräften der deutschen Wirtschaft. Die Sattelberger-Kolumne verdient mehr Resonanz.

Social Media ist nicht Chefsache: Die Zurückhaltung der Internet-Ausdrucker verwundert mich nicht

Ulrike Langer weist auf eine interessante Studie der Agentur Deutsche Markenarbeit hin. Die Kernaussage:

“Die DAX Unternehmen sind in der Social Media Welt angekommen. Ihre Vorstände nicht.” Demnach seien alle DAX 30 Unternehmen auf einer oder mehreren Social Media Plattformen präsent und sie planen, ihre Budgets dafür weiter auszubauen. „Allerdings ist das soziale Netz in den Großunternehmen keineswegs Chefsache. Von den Vorständen beschäftigt sich selbst kaum einer aktiv mit Twitter, Facebook und Co.“, so Langer.

Laut Studie seien die am häufigsten genannten Gründe für die Zurückhaltung: fehlendes Verständnis, fehlende persönliche Relevanz, mangelnde Zeit, rechtliche Haftungsrisiken, fehlende Unternehmenskultur und fehlende Erfolgscases.

„Allerdings übersehen die Manager bei dieser Betrachtungsweise, dass sie mit dem Einsatz von Social Media als Personal Media ihre Reputation und ihre Gestaltungskraft als Manager steigern können.“

Mich wundert die Zurückhaltung der Internet-Ausrdrucker in den Chefetagen überhaupt nicht. Für viele Top-Manager sind soziale Netzwerke nur ärgerlicher Firlefanz. Da können sich irgendwelche Assistenten oder Juniormanager mit rumschlagen. Deshalb hatte ich mich ja auch kritisch mit einer Studie der Düsseldorfer Agentur Vierpartner auseinandergesetzt. Die hatten behauptet, dass die DAX-Konzerne ihr Engagement in sozialen Netzwerken ausbauen würden.

Teilweise konnten die Unternehmen die Zahl ihrer Facebook-Fans verfünffachen und die Twitter-Follower versechsfachen. Angeblich sei jetzt die Zeit des Experimentierens bei einigen Konzernen vorbei. In meiner Abhandlung gehe ich kritisch auf diesen Befund ein:

„Die Zahl der Fans, Follower oder Abrufzahlen sagt überhaupt nichts über den Grad der Interaktion oder über eine Veränderung der Unternehmenskultur. Ich bezweifle, dass sich die Ziegelsteinmentalität in vielen großen Organisationen des Staates und der Wirtschaft geändert hat“, erwidert Peter B. Záboji, Chairman des After Sales-Spezialisten Bitronic. Wer Social Media nur als zusätzliche Spielwiese für die Markenkommunikation betrachtet, habe nicht begriffen, was sich im Netz abspielt.

Die Angst vor dem Kontrollverlust bestimme in der Regel noch die Markenkommunikation, so der Blogger und Strategieberater Sascha Lobo. Fast jeder hänge noch der Illusion nach, dass einem die Marke gehöre. Man könne allerdings nicht mehr bestimmen, was damit passiert: „Die Marke findet in den Köpfen der Menschen statt.“

Sag mir, wie viele Fans und Follower Du hast, und ich sage Dir…? Vom Nutzen der Fliegenbein-Zählerei

Netzökonom Holger Schmidt beschäftigt sich mit einer Untersuchung der Agentur Vierpartner, die jeweils zum Jahresende die Social-Media-Engagements der 30 Dax-Konzerne erfasst. Danach haben Adidas, Volkswagen, Siemens, BMW und die Deutsche Telekom im vergangenen Jahr kräftig auf Facebook, Twitter und Youtube zugelegt. „Auch Beiersdorf, Daimler, die Lufthansa, SAP und Munich Re haben sich stark in den sozialen Medien engagiert, hat Vierpartner mit der Analyse der mehr als 500 wichtigsten deutsch- und englischsprachigen Auftritte der 30 Unternehmen auf Facebook, Twitter und Youtube in aller Welt herausgefunden. Im Durchschnitt haben die Unternehmen die Zahl ihrer Facebook-Fans verfünffacht und ihre Twitter-Follower versechsfacht“, schreibt Schmidt. Er verweist aber zurecht auf die Tatsache, dass die rein quantitative Betrachtung der Fans, Follower und Abrufe wenig über die Relevanz der Social Media-Community aussagt. Für ein Unternehmen wie Adidas ist es sicherlich wichtig, möglichst viele Menschen über soziale Netzwerke zu erreichen, da das Unternehmen sich im Endkunden-Markt bewegt. Bei einem Maschinenbauer sieht das ganz anders aus.

„Gerade für B2B-Unternehmen liegt daher der Aufbau einer Fach-Community näher als das Anhäufen von Facebook-Fans. Blogs gelten dabei als sinnvolles Instrument für B2B-Unternehmen, wenn dort Fachleute aus dem Unternehmen Inhalte produzieren, die sonst im Web nicht so leicht zu finden sind. ‚Von Ingenieur zu Ingenieur‘ lautet zum Beispiel die Überschrift über den Blogs des amerikanischen Unternehmens Indium, das geschickt Inhalte für seine Zielgruppe produziert und seine Ingenieure als Fachleute im Social Web aufbaut„, so Schmidt. Ein schönes Beispiel erwähnt David Meerman Scott in seinem Buch „Die neuen Marketing- und PR-Regeln im Web 2.0“: Er verweist auf The Concrete Network. Hier bekommt man alle Informationen Produkte und Dienstleistungen, die sich mit Beton beschäftigen. Da benötige ich sicherlich keine Massen, sondern eine Community, die sich mit dem Thema Bauen auseinandersetzt. Jim Peterson, Geschäftsführer von The Concrete Network, liefert qualifizierten Content über Arbeitsplatten, Pool-Umrandungen, Terrassen oder Garagenauffahrten, die für Bauherren und Hausbesitzer wichtig sind. Da kommt dann wieder der olle Pareto ins Spiel. Siehe auch: Social Media Index: Klickrate, Reichweite und Meinungsmacher – Was ist wichtiger?

Man müsse eruieren, „ob die alte Pareto-Verteilung in sozialen Netzwerken noch gilt. Wenn wir uns die Long Tail-Effekte im Netz anschauen, gibt es sehr viele Nischen mit 80/20-Verteilungen. In der einen ist man der ‚Star‘ und in der anderen mehr oder weniger der stumme Konsument und Beobachter“, erklärt Peter B. Záboji, Chairman des Frankfurter After Sales-Dienstleisters Bitronic. Entscheidend ist die Frage: 20 Prozent von was? Das kommentierte ein Leser meines Blogs:

Im Unterschied zur „alten“ Welt kann sich jede Spezialgruppe mit wenig Technik und Geld ihr Forum aufbauen. „Wenn dann 20 Prozent der 10 weltweit verteilten Liebhaber von blau-rosa Weinbergschnecken die Aufmerksamkeit in dieser Gemeinschaft auf sich konzentrieren, ist doch alles in Ordnung. In einer anderen Gruppe gehören die beiden wieder ‘nur’ zu den 80 Prozent Konsumenten. Neu ist eigentlich nur der ständige Rollenwechsel. Es gibt im Web 2.0 keine festgefügte 80/20-Aufteilung.

Siehe auch das Interview mit dem Mind-Marktforscher Christian Halemba und den Bericht der absatzwirtschaft:

Bei Twitter ist es zudem wichtig, wie viele aktive Follower mit an Bord sind, „wie viele Leute tatsächlich die Tweets bestimmter Twitterer mitbekommen, sie lesen, retweeten oder weiterverbreiten. An interessanten Ansätzen für aussagekräftigere Zahlen arbeiten im Fall von Twitter derzeit u.a. Anbieter wie backtype, Klout oder resonancers. Aus einer Vielzahl von zusätzlichen Faktoren errechnen sie, welche Twitter-Accounts tatsächlich einflussreich sind. Wie oft werden Tweets geretweetet, wie oft als Favorit markiert, wie einflussreich sind wiederum die Follower des Accounts – das sind nur einige der Faktoren. Noch wird mit diesen Methoden herumexperimentiert – und welcher der drei Anbieter die beste Methode entwickelt, muss sich erst herausstellen. Aussagekräftiger als die reinen Follower-Zahlen dürften die Daten aber schon jetzt sein“, meint Meedia-Analyst Jens Schröder.

Reine Fliegenbein-Zählereien führen also nicht weiter. Dieses Thema würde ich gerne für eine MarketingIT-Story aufgreifen. Eure Meinung interessiert mich. Statements können hier in der Kommentarspalte publiziert werden oder per E-Mail an: gunnareriksohn@googlemail.com