Der klimapolitische Erregungspegel und die kafkaesken Versuche zur Beeinflussung des Wetters

180px-James_Lovelock_in_2005In der Xing-Gruppe Zukunftsforschung habe ich in den vergangenen Tagen mit einem Beitrag zur Klimaentwicklung den Erregungspegel nach oben getrieben. Ich plädierte für eine weniger hysterische und wissenschaftlich saubere Diskussion und warnte vor der Falle monokausaler Schlussfolgerungen. Das reichte aus, um mir den Stempel eines Klimaskeptikers zu verpassen – wie ungerecht….Damit kann ich leben, denn Skepsis in wissenschaftlichen oder politischen Debatten ist ja keine schlechte Geisteshaltung.

Wenn wir mal davon absehen liebe Xing-Diskutanten, ob die Klimahypothesen nun richtig oder falsch sind, so sollten wir uns doch mit den umweltpolitischen Maßnahmen weitaus kritischer auseinandersetzen. Selbst einige Apologeten der Erwärmungshypothese hegen Zweifel an der Effektivität von Steuern, Zertifikaten und anderen staatlichen Maßnahmen. Und das ist gut so.

Kürzlich platzte sogar dem Umweltguru James Lovelock der Kragen. Er wendet sich gegen die Hybris, der Mensch könne derzeit mit technischen Mitteln das Wetter weltweit regulieren. Obwohl er technische Maßnahmen nicht für alle Zukunft ausschließt, warnt er in einem Kommentar im britischen „Guardian“: „Es gibt bislang keine umfassende Wissenschaft des Systems Erde; in einem Zustand derartiger Ignoranz kann ich mich nicht des Gefühls erwehren, dass unsere Versuche, das Klima und die Chemie der Erde zu regulieren, die Menschheit zu einem kafkaesken Zustand verurteilen würde, aus dem es möglicherweise kein Entkommen gibt.“ Aber das sagt ja schon die alte Bauernweisheit „Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist“.

Die Alternative heißt darf natürlich nicht „Weiter so“ heißen. Aber wir brauchen doch eine gehörige Portion politischer Klugheit, um im Klima- und Umweltschutz das Richtige zu tun. Idiotische Verbote wie bei der Glühbirne stimmen mich da zur Zeit allerdings nicht hoffnungsfroh.