Jarvis, FKK und Datenschutz

FKK-Strand ja, Facebook-Einträge dazu aber lieber nicht: „Der amerikanische Internet-Experte und Bestseller-Autor Jeff Jarvis hat das seiner Ansicht nach überzogene Bedürfnis der Deutschen nach Datenschutz im Internet kritisiert“, berichtet dpa.

Hier gehen die Menschen in die gemischte Sauna und lassen zu, dass ihre intimsten Körperteile von wildfremden Menschen gesehen werden – beim Internet höre aber der Spaß auf, sagte Jarvis auf dem Blogger-Kongress re:publica 2010 am Mittwoch in Berlin. Das Recht auf Öffentlichkeit müsse gegen Bestrebungen von Regierungen und Unternehmen dringend verteidigt werden.

Und was berichtete ich vor ein paar Tagen zur Datenschutzdebatte:
In der Einkaufsstraße meines Wohnortes funktioniert die personalisierte Werbung nicht anders. Dort kennen einige Verkäufer meinen Namen, wissen wo ich wohne, merken sich meine Kaufgewohnheiten, greifen automatisch zu meiner bevorzugten Zigarettenmarke, packen mir ohne Rücksprache fünf Brötchen in die Tüte, weisen mich auf Sonderangebote hin, erkundigen sich nach dem Wohlergehen meiner Familie, plaudern über Urlaubserlebnisse, geben mir Produktproben und drücken mir einen Prospekt in die Hand. So etwas nennt man in der realen Wirtschaftwelt Kundenservice oder auch etwas hochgestochen One-to-One-Marketing. Als Stammkunde erwartet man ja auch einen freundlichen, vorausschauenden und perfekten Kundendienst. Sobald er über Algorithmen und intelligente Maschinen abläuft, brennen in Deutschland die Sicherungen durch.