Den Chefstrategen von SAP ist klar geworden, dass sich Nutzer, die mit modernen Web 2.0-Diensten groß geworden sind, schlichtweg weigern werden, mit den SAP-Programmen alten Stils zu arbeiten. Nicht umsonst hat der SAP-Mitgründer Hasso Plattner in Potsdam und Stanford Institut für „Design Thinking“ gegründet. So ist Plattner wahrscheinlich bewusst, wie sehr das Image seines Unternehmens darunter gelitten hat, dass Entwickler vor allem auf Funktionen und kaum auf den Nutzer der Programme geachtet haben. Die Anwenderfreundlichkeit wird daher auf der Agenda des IT-Giganten bleiben. Software-Spezialisten werden zu den Kunden gejagt, um deren Feedback für bessere Produkte zu nutzen. „Wenn wir nicht schnell genug lernen und unser Denken erneuern, um Design-Denken auf Software anzuwenden“, so Plattner, „dann sind wir möglicherweise nicht mehr so erfolgreich wie in der Vergangenheit.“
Bisher hätten SAPler vor allem analytisch gedacht, also eng am technischen Problem entlang und auf eine schnelle Lösung fixiert. Künftig müssten sie wie Designer denken, aus der Sicht des Nutzers, multidisziplinär, in Alternativen, anhand von Prototypen und mit Intuition. In Zukunft sollen auch Online-Communitys eine wichtige Quelle von Innovationen werden. So existiert in Palo Alto ein „Co-Innovation-Lab“, wo sich SAP-Entwickler mit Mitarbeitern von Kunden und anderen IT-Firmen treffen, um gemeinsam bessere Lösungen und neue Ideen auszubrüten.
Ein wichtiger Baustein ist das Produkt Business By Design – es ist mit einiger Verzögerung Anfang des Jahres auf den Markt gekommen. Es soll sich als Business-Suite der Zukunft durchsetzen als moderne Allzweckwaffe für die Software-Welt von morgen. Man will einen Fuß in der Computerwolke und einen auf der Erde haben. Beim Kunden muss Business By Design überschaubar und einfach zu handhaben sein. Die unsichtbare und komplexe Arbeit läuft im SAP-Rechenzentrum. Bin gespannt, wie sich dieses Projekt durchsetzen wird.
Huch, das SAP-Video wurde gelöscht. Merkwürdig