Der Digitale Readiness Index für Handelsunternehmen in Deutschland, den die Unternehmensberatung neuland berechnet hat, zeigt den Blumenkübel-Status vieler Firmen im digitalen Geschäft:
“Während der Primus der Handelsunternehmen Nike mit 221 Zählern von 280 möglichen Punkten von den Analysten von neuland mit sehr gut bewertet wurde, sind die meisten deutschen Handelsunternehmen abgeschlagen im mangelhaften oder ungenügenden Bereich.”
Ahnungslosigkeit und Verantwortungslosigkeit der Geschäftsführung schütze leider die Unternehmen vor Strafe nicht, so Neuland-Chef Karl-Heinz Land. Und es gibt ja schon einige Opfer der digitalen Transformation. Und was macht der Handel? Auf die Ausdünnung der Innenstädte, wo ganze Shop-Gruppen wie Musikgeschäfte, Videotheken, Buchläden oder Elektronik-Filialen verschwinden oder ein kümmerliches Dasein fristen, reagieren die Funktionäre des Handels mit Kundenbeschimpfung und protestieren gegen den vermeintlichen Beratungsklau via Smartphone und Co.: Ins Geschäft gehen, Produkt scannen und im Internet das günstigste Angebot einkaufen. Wo käme man da hin? Wie wäre es mit einem großen Warnschild mit einem übergroßen Mobilfunkgerät mit der Aufschrift
„In diesem Geschäft muss ich aus bleiben“.
Das wäre doch die richtige Jägerzaun-Abschottungsvariante, die man auf der Verlagsseite mit dem Leistungsschutzrecht realisiert hat. Nachzulesen in meiner gestrigen The European-Kolumne.
Den Pleitegeier wendet man damit nicht ab, wie Karl-Heinz Land süffisant bemerkt:
“So ist es einigen der Schlusslichter unseres DRI-Index bereits heute ergangen: SCHLECKER ODER AUCH PRAKTIKER, PRO MARKT UND KARSTADT haben zu gegebener Zeit nicht in ihre digitale Zukunft investiert.“
Vielleicht sollten sich die deutschen Händler die Plattform-Strategien von Apple und Amazon etwas genauer anschauen. Das war gestern Thema der zweiten Bloggercamp.tv-Session.