Meine Umfrage zum Crash: Untergangspropheten werden von Wirtschaftsrealität überholt

Fast jeder Zweite ist der Meinung, dass die Untergangspropheten schneller Wirtschaftsrealität überholt werden als es von der veröffentlichten Meinung suggeriert wird. 27 Prozent gaben zu Protokoll, dass die Krise nur einzelne Branchen treffen wird und nur jeder vierte Umfrageteilnehmer geht von einer lang anhaltenden weltweiten Rezession aus.
Meine Umfrage ist sicherlich nicht repräsentativ. Ein Indikator für die verzerrte Krisenberichterstattung ist das Votum auf alle Fälle.

5 Gedanken zu “Meine Umfrage zum Crash: Untergangspropheten werden von Wirtschaftsrealität überholt

  1. 1990huber

    Bei der ganzen Debatte über die Finanzkrise wird viel zuviel über Rettungspakete, Eindämmung der gröbsten Risiken und bessere Bankenaufsicht für die Zukunft geredet, statt erst mal die Wurzel des Übels zu ergründen und die wirklichen Betrüger ans Licht zu zerren!
    Dies war meiner Meinung nach der Grundstein für die Überwindung der großen Depession der USA in den 1930ern. Es gibt da ein interessantes Video über die Pecora-Kommission auf http://de.youtube.com/watch?v=xm7cp6H_viE , die man sich heute zum Vorbild nehmen sollte!

  2. ulfhamster

    Ich würde sagen der „Papiergeldzauber“ ist „Made in USA“. Dort ist durch juristischer Trickserei die SEC entmachtet und die Mindesreservequote der Fed systematisch umgangen wurden, sodass die aktive Geldschöpfung ins schier Grenzenlose anwachsen konnte. Vor allem was die FED (und auch die EZB) seit Sep/Okt ’08 gemacht hat, dafür wird Heli-Ben (und Trichet) bestimmt noch einen Orden bekommen. Das grobste des systemischen Problems ist weg.

    Ich denke, dass es wichtig ist nach vorne zu gucken. Die USA müssen bspw. zusehen, dass ihre Produktion aus der übermäßigen Waffenherstellung wieder rauskommt und zu etwas sinnvolleren umsattelt (Die nicht eindeutige Mittel-Zweck Relation; Aus Waffentechnologie kann man auch etwas ziviles machen). Die Spanier müssen sich über ihre Bauwirtschaftsmonokultur Gedanken machen – Die haben sicher mehr drauf als nur fleissig Beton zu verbauen. Länder wie Deutschland sind dagegen eher sehr gut aufgestellt.

    Man sollte sich wieder mehr von Angebotsseite her den Themen widmen, welche Technologien, Produkte, Designs, Dienstleistungen, etc. in naher Zukunft den Geschmack der Leute ansprechen könnten und auch Taten folgen lassen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es etwas wirklich Neues geben muss, damit sich Volkswirtschaften wieder aus einer R herrausziehen und möglichst lange davon zehren können. Vielleicht waren ein paar der Themen aus den letzten Jahren einfach vom Timing zu früh da und verschwanden daher unbemerkt? Was liegt in den Schubladen? Was sich lohnen wird, weiß ich aber nicht – schön wäre es 🙂

  3. jo, aber mit Neo-Keynesianismus wird das, was Du in dem letzten Absatz formulierst, nicht gelingen – ist aber unabdingbar und verläuft nur nach dem Schumpeterschen „Wettbewerb als Entdeckungsverfahren“. Mit der neuen Form von Staatskapitalismus – versteckt in Konjunkturpaketen und Deutschlandfonds – wird der von Dir beschriebene und notwendige Mechanismus ausgehebelt.

  4. ulfhamster

    ??? Und was nun???

    Staatskapitalismus hört sich so böse an. Ich denke, dass einfach nur das „Jahr der Wahlkämpfe“ begonnen hat und alles besonders heiß gekocht wird. Das ist spektakulärer, und darauf fahren Schlagzeilenmacher nunmal voll ab.

    Meine Befürchtung ist nur, dass die westliche Welt auf die nächste Blase losrennt. Man hat nunmal nicht lange etwas davon auf den alten Marktsättigungsschwellen zu tanzen.

    Das ist auch wieder das Problem, weil oft nur Maßnahmen/Vorhaben, die aus der Vergangenheit niet & nagelfest bekannt sind („runde Sachen“), in Erwägung gezogen werden. Daher sind bspw. staatliche Investitionen im engeren Sinne auch nur eine „Überbrückung“, damit die Betroffenen etwas Zeit zum Nachdenken über zukünftige Vorhaben haben, mehr nicht. Es wird nur Zeit erkauft.

    Ich bin aber zuversichtlich, dass es noch Leute gibt, die fähig sind die Zeit zu nutzen, um schlaue pfiffige Ideen umzusetzen.

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