
Am Anfang seiner Karriere stieß man auf den Grünen Punkt. Gespickt mit Stichworten wie Metro, Otto Beisheim und einigen anderen bemerkenswerten Vorgängen, die im grauen Finanzmarkt abgelaufen sind und Stoff für Romane bieten.
Nachzulesen hier: https://www.oekosmos.de/artikel/kkr-und-der-milliarden-poker-mit-gruene-punkt-gebuehren/
Hier die ARD-Reportage:
Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen äußert sich Freise über die Post-Corona-Phase und vergleicht die Lage mit einem Krieg:
„Ökonomisch sind die Folgen durchaus vergleichbar: Covid-19 hat zehn Prozent des Bruttosozialproduktes in einem Jahr vernichtet. Regierungen wie Zentralbanken haben aus der Finanzkrise 2008/9 gelernt und massiv gegengesteuert – historisch einzigartig. Sowohl die Ausweitung der Geldmenge sowie die Milliardenpakete der Regierungen sind ohne Beispiel, dazu hat die EU-Kommission ein riesiges Programm aufgelegt. Das alles treibt die Kurse.“ Alles, was dann folgt, ist das übliche Analysten-Geraune. Das er über die neue Enthaltsamkeit und einen Verzicht auf Wachstum befragt wird und was Freise antwortet, ist zumindest erstaunlich:
Laut aktuellen Studien komme es zu einer neuen Nachdenklichkeit: „Die Ergebnisse zeigen, dass die Menschen mehr Wert auf Nachhaltigkeit legen und bewusstere Entscheidungen treffen, nur eine Minderheit ist vorrangig auf Spaß und Party aus. Konsumiert wird freilich trotzdem. Zudem hat die Pandemie Veränderungsprozesse beschleunigt, Stichwort: Digitalisierung, Gesundheit, Umweltschutz…“, so Freise. Alles wahnsinnig originell. Und zum Heuschrecken-Image der Privat Equity-Branche sagte er:
„Wir müssen erzählen und kommunizieren, was wir wirklich tun. Überlassen wir das anderen, dann entstehen diese Vorurteile. Wie Sie wissen, sitze ich im Vorstand der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth, deshalb zitiere ich mal Richard Wagner: ‚Wandel und Wechsel liebt, wer lebt'“, so der Wagner-Freund.
Die Heuschrecken-Thematik ist also nur ein Kommunikationsproblem. Ich würde mir die Götterdämmerung für den grauen Finanzmarkt wünschen. Zumindest benötigen wir Offenlegungspflichten, die vor Ewigkeiten der ehemalige Deutsche-Börse-Chef Werner Seifert ins Spiel brachte. Finanzinvestoren müssten beispielsweise auf den Cayman Islands für eine Registrierung weniger Formulare ausfüllen als bei der Führerscheinprüfung in Deutschland. Private-Equity-Spezialisten würden sich auf Übernahmekandidaten mit gesundem Cash Flow konzentrieren.