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Automaten-Kommunikation können Chatbots besser: “Wenn Sie marktorientiert werden wollen, müssen Sie als Letztes eine Marketingabteilung gründen“ – Debattenstoff für die Zukunft Personal #ZPSüd

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Photo by Jose Francisco Fernandez Saura on Pexels.com


Vor sechs Jahren schrieb ich für das prmagazin eine Kolumne unter dem Titel “Automaten-Kommunikation können Chatbots besser”. Da konnte man im Social Web ChatGPT noch nicht einmal buchstabieren. Es ging um eine Abkehr von mechanistischen Konzepten im Management und um veraltete Strategien im Personalmanagement. Dazu führte ich ein Gespräch mit dem Organisationswissenschaftler Professor Martin Kornberger, der mittlerweile wieder in Wien lehrt. Damals war er noch an der Lyon Business School. Seine These: Wer marktorientiert sein will, muss Silos abschaffen. Müssen Nachwuchskräfte mit einem anderen Denken rekrutiert werden? „Die ganze Idee mit Anstellen und dann Einstellen ist der Kern der Hierarchie. Der oder die Richtige soll für einen genau definierten Job gefunden werden. Im Netzwerk läuft das anders.“ Wann werde dort jemand mit seinem Wissen relevant? Das sei abhängig von der Resonanz, vom Kontext und nicht vom Organigramm. „Die individualisierte Personalauswahl in Unternehmen tut sich damit schwer. Auf Plattformen ist diese Frage ausgelagert. Die behandeln das sehr viel flüssiger und dynamischer“, resümiert Kornberger. Was bedeutet das für die Kommunikatoren in Unternehmen? Auf einer Pilgerreise nach Münster fanden wir Anworten – also Winfried Felser und icke.

“Wenn Sie marktorientiert werden wollen, müssen Sie als Letztes eine Marketingabteilung gründen“, antwortet der MARKETING-Professor Klaus Backhaus von der Uni Münster im Gespräch mit dem prmagazin. Er zählt zu den Pionieren der Marketinglehre in Deutschland. Umso überraschender dürfte seine kritische Analyse des Marketings sein. Jetzt werden die PRler wohl tief durchatmen und sich entspannt zurücklehnen.

Zu früh gefreut. Niemand könne sich heute noch in seinen Abteilungen verkriechen. Alle sind den Gesprächen im Markt ausgesetzt. Das gilt für Redakteure, die sich nicht mehr hinter Redaktionsmauern verschanzen dürfen, wie für Vorstandschef und Führungskräfte in unterschiedlichen Funktionen. Coaching und Koordination für die gesamte Organisation seien wichtig. Beim Marketing ist das Defizit am deutlichsten sichtbar. „Das ist ins rein Operative abgerutscht. Niemand sitzt am Tisch des Vorstandes. Die Vorstände wollen die nicht. Meine Befürchtung ist eher die Machtübernahme durch die Dataisten – also jene, die über die Daten wachen, sie analysieren und für Geschäftsstrategien einsetzen“, erklärt Backhaus. Wer weiterhin mit mechanistischen Botschaften hausieren geht, wird morgen von Chatbots mit künstlicher Intelligenz ersetzt. Wer jetzt schon auf Automatisierung und Erbsenzählerei-Systeme baut, braucht sich nicht wundern, wenn KI-Systeme das Kommando übernehmen.

Was heißt das für die Personalauswahl?????

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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