fbpx

Was Deutschland von der tunesischen Digitalstrategie lernen könnte #TunisieDigitale

Arbeit im Ministerium

Durch einige Twitter-Reaktionen auf meinen Beitrag über den Retweet-Minister Andi Scheuer bin ich auf einige Unterlagen gestoßen, die sich in meiner Zeit in Tunesien angesammelt haben.

Etwa die im Technologie- und Digitalministerium entwickelte Strategie für die Digitalisierung des Landes:

Und da ist mir wieder klar geworden, wie wenig dialogorientiert Minister und Ministerien in Deutschland sind. Hier ein paar Punkte, die in Tunis erarbeitet wurden:

Soziale Inklusion garantieren und digitale Kluft vermindern durch besseren Zugang zu Information und Wissen, Demokratisierung der Zugänge, Ausbau des ultraschnellen Internets;

Förderung der digitalen Kultur durch flächendeckende Verwendung von ICT in der Schule. Digitalisierung der Inhalte – Kooperation mit Bildungsministerium.

Eine eVerwaltung im Dienst der Bürgerinnen und Bürger – fair, transparent, agil und effizient.

Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich Digital und Offshoring sowie Schaffung von nationalen Champions.

Begleitung und Unterstützung von Unternehmern und Förderung der Innovation.

Erster Platz in Afrika und vierter Platz in der arabischen Welt im Ranking NRI (Networked Readiness Index) – muss ich mal nachschauen, wo Tunesien bislang steht.

Aktionsplan mit drei Schwerpunkten:

1. Entwicklung der digitalen Praxis in der breiten Öffentlichkeit: eBusiness, eVerwaltung, etc. Ziel ist, die digitale Kluft zu verringern und der Bürgerschaft einen Zugang zu Regierungsdienstleistungen von zu Hause zu gewährleisten. “Tunisie Digitale” setzt sich zum Ziel, eine Reihe von eServices zu schaffen (eGesundheit, eFortbildung, eTourismus, eHandel) um die sozialen Unterschiede zwischen den Bürgerinnen und Bürgern zu verringern.

2. Entwicklung der Industrie durch Innovation und Offshoring zusätzlich zur Schaffung von nationalen Champions. Ziel dieser Strategie: Arbeitsplätze schaffen und nachhaltig sichern durch verbesserte Qualität der Dienstleistungen in der ICT-Industrie.

3. Ausbau der Infrastruktur durch ein ultraschnelles Netz, Zugang der Unternehmen und Bürgerschaft ans Netze und an das Wissenspotential.

Facebook-Strategie – In Tunesien sind die Facebook-Seiten der Ministerien sehr gefragt


Ideen:

Virtuelle Diskussionsformate: Thema des Monats auf Facebook – Bürgerinnen und Bürger können fragen – Minister antwortet via Video-Botschaft (wurde ausprobiert)

Startup-Talk

Entwickler-Talk

Netzökonomie-Runde (große und kleine Firmen, Wissenschaft, Regierungsvertreter, Informatiker etc.)

Internationaler Dialog zur digitalen Wirtschaft via Hangout oder Skype

Wissen digital – Bildungskonzepte 

Dann gab es noch ein paar interne Orga-Empfehlungen. Die werde ich aber nicht veröffentlichen 🙂

Das ist doch wesentlich stringenter als der digitalpolitische Flickenteppich der Bundesregierung.

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: