
Klimawandel, Energiewende und Nachhaltigkeit – Wie kann Deutschland die Herausforderungen meistern? In einer Diskussion auf dem Nachhaltigkeitsgipfel äußert sich Professorin Monika Schnitzer vom Sachverständigenrat zur aktuellen Lage und den notwendigen Schritten. Erfahrt, welche Lösungsansätze diskutiert werden und wie Deutschland den Weg in eine nachhaltige Zukunft einschlagen kann.
Wir waren live dabei beim Nachhaltigkeitsgipfel der Süddeutschen Zeitung und sprachen mit Monika Schnitzer über die Energiewende. Sie ist Vorsitzende des Sachverständigenrats.
“Die Reduzierung von CO2 mit herkömmlichen Methoden ist kompliziert. Wir brauchen einen klaren Plan. Zum Beispiel, wenn wir erneuerbare Energie wie Windkraft ausbauen wollen, müssen wir Flächen dafür ausweisen. Das erfordert staatliche Beteiligung und beschleunigte Genehmigungsverfahren.”
Die Wirtschaftsweise betont, dass wir auch über die Flexibilisierung der Energie Nachfrage nachdenken müssen. “In Zukunft werden wir erneuerbare Energie nutzen, aber die Sonne scheint nur tagsüber und der Wind weht nicht immer. Wir müssen Möglichkeiten schaffen, dass die Menschen dann Strom verbrauchen, wenn er im Überfluss vorhanden ist.”
Die VWL-Professorin spricht auch über die Herausforderungen des Marktes. “Der Markt alleine wird es nicht lösen. Es gibt viel Unsicherheit. Wenn wir nur auf CO2-Preise setzen, überfordert das viele, vor allem bei langfristigen Investitionen.”
Schnitzer unterstreicht, dass klare Richtlinien bei der Entscheidungsfindung helfen. “Aber je konkreter die Politik wird, desto größer werden die Widerstände. Wir müssen Durchhaltevermögen zeigen, um die Klimaziele zu erreichen.”
Schnitzer spricht auch über die Kosten des Klimawandels. “Das Vermeiden des Klimawandels kostet Geld, aber wenn wir ihn nicht vermeiden, kostet das auch sehr viel Geld. Wir müssen jetzt handeln und die Frage ist, wie wir das gerecht verteilen.”
Sie erwähnt den Inflation Reduction Act als mögliches Vorbild und betont, dass gezielte Subventionen von Technologien notwendig sind, um die Produktion und Investitionen zu beschleunigen.
“Infrastruktur-Investitionen sind sehr wichtig für den Wohlstand und die Nachhaltigkeitspolitik. Der Staat muss hier eine führende Rolle spielen.”
Zum Schluss spricht sie über die Rolle des Sachverständigenrats. “Wir sind in intensivem Austausch mit der Politik. Das bedeutet nicht, dass alles so übernommen wird, wie wir es vorschlagen. Aber wir machen ökonomische Vorschläge und die Politik muss andere Themen berücksichtigen, wie zum Beispiel, wie man die Menschen mitnimmt und andere Interessen austariert.”