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Krisenmanagement der Bahn – Ein “Reise”bericht

Marc schickte mir heute diese verzweifelte Botschaft:

Die Bahn kommt oder auch nicht

Die Bahn kommt oder auch nicht

Ich sitze im Zug IC 2027 von Bonn nach Nürnberg. Bis auf die 10 minütige Verzögerung kurz nach Bonn nicht eingerechnet, ist die Fahrt bis kurz vorm Frankfurter Flughafen gut verlaufen. Dies war um ca. 18:10 Uhr… Nun ist es 20:45 Uhr, der Zug ist keinen Meter mehr gefahren und es ist noch keine Besserung der Sicht. Warum sich der Zug verzögert hat? Aufgrund einer Stellwerkstörung. Da ähnliche Probleme häufiger auftauchen, wundert es mich, dass die Bahn es noch nicht gelöst hat. Schlimm ist aber eigentlich gar nicht das technische Problem, schlimm ist, wie das Krisenmanagement versagt. Nur ein paar Beispiele: Ca. all 40 Minuten kommt eine Durchsage, dass man noch nicht wisse, wann der Zug weiterfährt. Gerade zu Beginn sollten die Schaffner häufiger den Stand durchgeben. Einige haben für den Ausstieg am Flughafen bereits seit mehr als 20 Minuten gestanden, bevor die Durchsage kam, dass sich die Weiterfahrt auf unbestimmte Zeit verzögert. Die Durchsage für das kostenlose Getränk kam erst um 20:15 Uhr – nach 2 Stunden… Mittlerweile haben einige ihre Flüge verpasst – zum Glück teilen die Schaffner/innen Gutscheine aus, damit man 20 Prozent des Fahrpreises erstattet bekommt… ein kleiner Trost. Was vielleicht noch erwähnt werden sollte, der Zug steht ca. 15 Fußminuten vom Flughafen entfernt. Warum schafft die Bahn es nicht, die Reisenden mit einem Bus abzuholen?

21:05 Uhr: Plötzlich ist der Zug wieder losgefahren. Keine Durchsage der Schaffnerin. Nachdem wir am Flughafen angekommen sind, teilte uns die Schaffnerin kurz mit, dass wir angekommen sind. Den Satz noch nicht beendet, tönte es aus der Lautsprecheranlage, dass der Zug hier ende und alle bitte aussteigen mögen. Auch hier glänzte die Schaffnerin durch eine 5-minütige Pause bevor sie uns mitteilte, dass aufgrund der fortgeschrittenen Zeit doch bitte alle aussteigen mögen. Sie teile noch die Anschlusszüge mit. Deshalb bleiben wir sitzen und warten weiter auf Input. Es teilt ein Schaffner mit, dass die Reisenden über den Regionalbahnhof zum Frankfurter Hauptbahnhof kommen. Keine Worte über die nächste Möglichkeit nach Nürnberg zu kommen. Zur Sicherheit wiederholte dieser die Reisemöglichkeit nach Frankfurt. Nürnberg? Fehlanzeige.

22:35 Uhr: Ich sitze wieder im Zug nach Nürnberg. Ankunft ca. 00:37 Uhr – 4 Stunden später als geplant. Ach ja, dieser Zug ist mit 5-minütiger Verspätung am Flughafen angekommen.

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

3 Kommentare zu "Krisenmanagement der Bahn – Ein “Reise”bericht"

  1. Miliana Romic | 6. April 2009 um 12:35 Uhr |

    Da wollen wir doch hoffen, dass der neue Bahnchef seine Kunden mag. Seinem Vorgänger waren die Reisenden ja eher egal.

  2. Es ist 17:20 Uhr Ich sitze gerade im Zug zurück nach Bonn. Eine Frage die mit Sicherheit im Raum steht – ist der Zug pünktlich, oder hat es schon wieder eine Stellwerkstörung gegeben? Ich kann alle Gemüter beruhigen – alles im grünen Bereich – der Zug wird pünktlich ankommen. Vorhin hatte ich mich mit einer Schaffnerin unterhalten über den Vorfall. Ein sehr nettes Gespräch übrigens. Da ich das freie Getränk gestern nicht genutzt habe, bin ich von ihr auf einen Milchkaffee eingeladen worden. Es geht also auch anders!
    Mit guter Laune wünsche ich allen Reisenden der Bahn noch einen guten und pünktlichen Tag.

    Ich hoffe auch, dass der neue Chef dem Service eine höhere Priorität gibt.

  3. Leider kommt der neue Chef aus demselben Stall. Man wird in den nächsten Monaten sehen, wie viel Mehdorn noch in der Bahn steckt…..

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