
Zu lange habe sich Deutschland auf die Vergangenheit konzentriert. Nun brauche es eine Strategie für die Zukunft.
“Die aktuelle Krise trifft auf eine strukturelle, die für die Wirtschaft ohnehin schon den größten Umbau seit dem Zweiten Weltkrieg bedeutet: Die Direkteinspritzer-Profis von VW sollen plötzlich Elektropioniere sein; Autozulieferer werden zu Softwareherstellern; und der industrielle Mittelstand, für den Innovationen noch ziemlich oft eine Schweißnaht haben, hat es nun mit Big Data zu tun”, so Matthes.
Das sei eine neue Situation für viele deutsche Unternehmen, die sich allzu oft damit zufriedengeben, bestehende Produkte und Prozesse zu optimieren. “Sie leben sehr gut von der Vergangenheit. Aber wie lange noch? Revolutionen werden derweil anderswo angezettelt. Tesla etwa ist an der Börse mehr als doppelt so viel wert wie VW, Daimler und BMW zusammen.”
“Die künftige Bundesregierung muss eine Strategie für die Industrie der Zukunft entwickeln, die etwas durchdachter ist als das, was Wirtschaftsminister Peter Altmaier schnell daheim zusammengeschrieben hat. Die Basis dafür ist ein Bildungssystem, das viel konsequenter auf die Disruptionen in den entscheidenden Zukunftstechnologien ausgerichtet ist. Gleichzeitig muss die Wissenschaft enger mit Investoren und Konzernen vernetzt werden, denn auf dieser Schnittstelle entstehen die Ideen für die milliardenschweren Geschäftsmodelle von morgen”, fordert Matthes.
Eine schöne Steilvorlage für den Industrieexperten Robert Weber aus unserem DigitalX-Redaktionsteam.
Wir diskutieren über sein neues Opus “KI in der Industrie” und werden auf die Punkte von Sebastian Matthes eingehen.

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