
Als Elon Musk vor Monaten verkündete, dass Tesla einen stattlichen Teil seiner Geldreserven fortan in Bitcoin halten werde, war die öffentliche Aufregung gigantisch. Wie immer, wenn Musk Botschaften loslässt.
“Als dagegen die Deutsche Telekom, wie Tesla ein Weltkonzern von Rang und Namen, kurz danach in die Blockchain Celo und die gleichnamige Kryptowährung investierte, geschah – nichts. Weder gerieten die Kryptojünger aus dem Häuschen, noch schossen die Preise in den Himmel, und Telekom-Chef Timotheus Höttges machte nicht den Musk, sondern verkniff sich jeden Mucks. Dabei ist das, was die Telekom vorhat, wesentlich aufregender als das, was Tesla tut”, schreibt die Frankfurter Allgemeines Sonntagszeitung.
Celo ist ein weltweites Blockchain-Netzwerk. Es bietet Finanzdienste für jeden per Smartphone an. Als erstes Telekommunikation-Unternehmen tritt die Telekom der globalen Celo Allianz für Wohlstand mit seinen mehr als 130 Mitgliederorganisationen bei.
“Mit unserem Investment in Celo in Kombination mit der von T-Systems betriebenen Infrastruktur verfolgen wir einen strategischen Ansatz für die Teilnahme am öffentlichen Blockchain-Netzwerk. So unterstützen wir das Celo-Netzwerk sowohl mit finanziellen Mitteln als auch mit unserer eigenen Cloud-Infrastruktur. Gleichzeitig erleichtern wir den Einstieg neuer Nutzerinnen und Nutzer und die Entwicklung von Anwendungsfällen auf Basis des Celo-Netzwerks”, sagt Adel Al-Saleh, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG und CEO von T-Systems.
Die Telekom betreibt Infrastruktur für das Celo-Netzwerk. Dafür nutzt die Telekom-Tochter T-Systems MMS als künftiger Validator die Open Telekom Cloud (OTC). “Die OTC erfüllt die strengen Vorgaben für Sicherheit und Compliance im europäischen Rechtsrahmen. Und sorgt so weltweit für sichere Finanzdienste per Smartphone”, teilt die Telekom in einer Pressemeldung mit.
Die Transaktionen verursachen nicht nur keine CO2-Emissionen, sondern sind sogar „Carbon negative“, sagt Celo-Chefökonom Markus Franke.
Weiterer Vorteil: “Die Blockchain ist von vornherein voll auf Smartphones ausgerichtet worden, sie benötigt nur einen Bruchteil der Daten einer Bitcoin-Transaktion. So einfach das Design, so vielfältig die Möglichkeiten: angefangen vom Geldversenden von Handy zu Handy bis zu allen möglichen Finanzdienstleistungen für jeden Verbraucher. Sogar CO2-Zertifikate, grüne Anleihen und gepflanzte Bäume können per Token auf der Celo-Blockchain hinterlegt werden. Am naheliegendsten ist bis auf Weiteres der Geldtransfer, der kaum etwas kostet”, führt die FAS aus.
Dazu brauche ein Celo-Nutzer, der eine elektronische Geldbörse (Wallet) hat und daraus Geld verschicken will, nur die Mobilfunknummer des Empfängers. Besitze der Adressat selbst eine Wallet, erhält er das Geld binnen fünf Sekunden. “Besitzt er keine, bekommt er eine SMS, dass er etwas überwiesen bekommen hat und jederzeit abrufen kann”, schreibt die FAS.
Genau zu diesem Thema gibt es einen Schwerpunkt auf der #DigitalX am 7. und 8. September in Köln.
Einen Ausblick auf diese Sessions auf der Interactive Stage (Sartory Säle) am 8. September macht Shermin Voshmgir, Autorin des Buchs #Token Economy, Gründerin von Token Kitchen und BlockchainHub Berlin: