„Wenn man weiß, dass sowieso alles anders wird, dann ist damit noch nicht entschieden, wie es anders werden könnte“, betont Stephan Porombka im ichsagmal.com-Gespräch. Sagen, wie es richtig anders werden könnte, ist wohl die wichtigste Herausforderung im Fluss der Zwischenstände. Welche Öffentlichkeit eine freiheitlich-demokratische Grundordnung braucht, wäre so eine Gestaltungsaufgabe. Wie gehen wir mit den populistischen Anstachelungen des Twitter-Präsidenten Donald Trump, der seine Timeline mit Propaganda flutet und offene Plattformen des Netzes instrumentalisiert, um die offene Gesellschaft abzuschaffen?
Wir müssen endlich merken, wie wichtig es ist, darüber nachzudenken, was eine Öffentlichkeit ist – so profan das auch klingen mag.
Einen Überblick im Digitalen zu bekommen, ist nach Auffassung von Porombka unmöglich. Wir können das Ganze auch nicht mehr rückgängig machen oder einen zentralen Zugriffspunkt erhaschen, um Dinge zu regeln.
„Unter den gegenwärtigen Bedingungen wird deutlich, dass es nicht mehr bloß um den Hype des Fortschritts geht – es gibt den linearen Fortschritt nämlich gar nicht. Es geht auch nicht darum, einfach nur Content auf eine möglichst innovative Weise in Umlauf zu bringen. Es geht um die Gestaltung von Öffentlichkeit.“
Das kann nicht mehr der große Wurf sein. Die Entdeckung oder Wiederentdeckung einer kritischen Geste würde schon reichen. Kleine Schritte im Alltag ohne Besser-Wisser-Attitüde und Formel-Idiotie zur Bewältigung von Komplexität.
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