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Nicht Staaten exportieren, sondern Unternehmen @HermannSimon – Was plant die Scholz-Regierung in der Außenwirtschaftspolitik? @OlafScholz

Nicht Staaten exportieren, sondern Unternehmen. Diese simple Erkenntnis von Harvard-Professor Marc Melitz ist für Makroökonomen wahrscheinlich zu profan. “Melitz zufolge können nur die Besten Geschäfte mit dem Ausland stemmen. Nur sie sind in der Lage, international wettbewerbsfähige Produkte zu produzieren und zu profitablen Preisen zu verkaufen”, schreibt Hermann Simon in seinem neuen Opus “Hidden Champions – Die neuen Spielregeln im chinesischen Jahrhundert”. Schaut man sich die Pro-Kopf-Exporte an, dann ist Deutschland gar einsamer Spitzenreiter. Und das liegt nicht an Konzernen, sondern an den so genannten Hidden Champions des Mittelstandes. Die USA kommen hier gerade einmal auf 350 Unternehmen, Deutschland auf 1573. Der verengte Blick auf die börsennotierten Großunternehmen des Silicon Valley kann da schnell zur Eintrübung der Wahrnehmung von entscheidenden Faktoren für die Wirtschaftsleistung eines Landes führen.

Und wichtig sind dabei die Regionen in Deutschland, die sich aus den historischen Bedingungen der Kleinstaaterei gebildet haben. Hier mussten Unternehmen aus der Not eine Tugend machen – also zur Zeit des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation.

„In vielen deutschen Regionen gibt es jahrhundertealte Kompetenzen, die ihr Licht bis in die Gegenwart werfen. Heute spricht man von industriellen Ökosystemen. So wurden im Schwarzwald seit jeher Uhren gefertigt, was feinmechanische Fähigkeiten erfordert. Schließlich gilt die Uhrmacherei als ‚Schlüsseltechnologie des Industriezeitalters‘. Aus dieser Tradition sind in der Schwarzwaldregion mehr als 500 medizintechnische Firmen entstanden”, schreibt Simon.

Oder Firmen wie Bizerba auf der Schwäbischen Alb in der Lebensmitteltechnologie. Gleiches gilt für Göttingen. „Wieso findet man dort 39 Hersteller von Messtechnik? Die Erklärung liegt in der mathematischen Fakultät der Universität Göttingen, die über Jahrhunderte weltweit führend war. Eine dieser Firmen gehen auf Prinzipien zurück, die Carl Friedrich Gauss entdeckte. Der frühere Siemens-Vorstand Edward Krubasik bemerkte: „Deutschland nutzt die Technologiebasis, die bis ins Mittelalter zurückgeht, um im 21. Jahrhundert erfolgreich zu sein.“ 

Wie gestaltet sich wohl die Außenwirtschaftspolitik der Scholz-Regierung? Etwa im Geschäft mit China. Wie sollen Exporte gefördert werden? Was plant die Regierung konkret bei der Unterstützung der Regionen (Konkretisierung des Koalitionsvertrages)?

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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