
Die von der D2030-Initiative befragten Experten rechnen für die Zeit nach der COVID-19-Pandemie damit, dass Deutschland nicht mehr eindeutig dem Szenario eine „spurtreuen Beschleunigung“ (also Business as usual) folgen wird. Vielmehr erwarten 61 Prozent einen von einer langen Krise ausgelösten, signifikanten Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft; nur 7 Prozent gehen vom Auswachsen der Pandemie zu einer verheerenden Krise aus.
Der erwartete Strukturwandel wird unterschiedlich interpretiert. Insgesamt lässt sich ein eher optimistischer Entwicklungspfad beschreiben, mit dessen Eintreten 73 Prozent der Experten rechnen. Hier führt die Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit und Gemeinwohl im Sinne der „Neue Horizonte“-Szenarien. Dem steht ein deutlich pessimistischerer Entwicklungspfad in Richtung des „Alte Grenzen“-Szenarios (Bewahren durch Abgrenzung) gegenüber, von dem insgesamt 23 Prozent der Befragten ausgehen.
Der Gegensatz zwischen den Kräften des Strukturwandels und denen der Beharrung als neue gesellschaftliche Konfliktlinie in der Nach-Corona-Zeit zwingt Akteure in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu aktiver Steuerung. Wesentliche Steuerungselemente in Richtung eines aktiv betriebenen Wandels sind (1) die Abkehr von alten Denkmustern und der positive Umgang mit Veränderung, (2) die stärkere Gemeinwohlorientierung in Politik und Wirtschaft inklusive der Sicherstellung von Teilhabe sowie der Überwindung von Ungleichheiten und (3) die Durchsetzung des Subsidiaritätsprinzips inklusive einer aktiveren Rolle Deutschlands bei der europäischen Integration.
Auf Zoom haben wir mit den Studienautoren gesprochen.
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