#GreenMonday: Bernhard Steimel über nachhaltige Wirtschaft und die Rolle des ESG-Reportings – Community als Ideenlabor für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

In der neuesten Ausgabe der Interviewserie Sohn@Sohn-Adhoc gibt der Analyst Bernhard Steimel, der Initiator des Green Monday in Düsseldorf, Einblicke in die Entstehung und die Ziele dieser Plattform, die sich der Vernetzung und dem Austausch über nachhaltige Geschäftsmodelle und ESG (Environmental, Social, and Governance) widmet. Green Monday bringt Fachleute zusammen, die in ihren Unternehmen nachhaltige Praktiken vorantreiben und fördert den Dialog über innovative Ansätze zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Steigerung der Energieeffizienz.

Das Format des Green Monday entstand aus Steimels langjähriger Beschäftigung mit der sogenannten „Twin Transformation“, einem Konzept, das die Symbiose aus Digitalisierung und Nachhaltigkeit in den Fokus rückt. Steimel betont die Bedeutung des ESG-Reportings, das nicht nur zur Transparenz beiträgt, sondern auch als Instrument zur strategischen Steuerung von Unternehmen dient. Ein Beispiel dafür ist der Maschinen- und Anlagenbau, wo ESG-Reporting geholfen hat, die Hauptquellen von CO2-Emissionen zu identifizieren und Ansätze zur Effizienzsteigerung zu entwickeln.

Das Community-Format hat sich schnell zu einem Treffpunkt für innovative Köpfe entwickelt. Hier werden nicht nur Ideen ausgetauscht, sondern auch konkrete Lösungsansätze für die Verkehrswende oder das Recycling im Weltraum diskutiert. Der praktische Ansatz wird besonders in den regelmäßigen Breakout-Sessions und Demo-Nights deutlich, bei denen Teilnehmer ihre Projekte und Initiativen vorstellen können.

Die Veranstaltungen des Green Monday, die bisher in Düsseldorf stattfanden, zeichnen sich durch ihre Offenheit für neue Themen und das Engagement der Teilnehmer aus. Unternehmen aller Größen finden hier eine Plattform, um sich zu vernetzen, Wissen zu teilen und Partnerschaften zu schmieden. Besonders kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von den Impulsen und dem direkten Erfahrungsaustausch.

Die Organisation von Green Monday setzt auf eine Mischung aus etablierten Unternehmensvertretern und jungen Startups, die sich auf Greentech spezialisieren. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Vielfalt der diskutierten Themen, sondern auch die Innovationskraft der Community. Zukünftige Veranstaltungen planen, das erfolgreiche Format auch in andere Regionen Deutschlands zu bringen, um noch mehr Unternehmen zu erreichen.

Die Teilnahme an den Green Monday Veranstaltungen ist dank der Unterstützung durch Partner wie die Deutsche Telekom kostenfrei, was die Zugänglichkeit und Offenheit der Initiative unterstreicht. Die nächste Veranstaltung findet Ende Mai statt, wobei die Plätze begrenzt sind und Interessierte sich frühzeitig anmelden sollten.

Die Vision von Bernhard Steimel geht jedoch weit über regelmäßige Treffen hinaus. Er sieht Green Monday als ein dynamisches Ideenlabor, das ständig neue Formate erprobt und die Community aktiv in die Gestaltung der Inhalte einbezieht. Dieser partizipative Ansatz soll sicherstellen, dass die Community lebendig bleibt und sich kontinuierlich weiterentwickelt, um den Herausforderungen einer nachhaltigen Wirtschaft gerecht zu werden.

Hier geht es zu Anmeldung für den 3. Green Monday am 27. Mai in Düsseldorf.

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Hannover Messe 2024: Ein technologischer Weckruf für Deutschland – Podcast von Sascha Lobo mit Christian Korf von Cisco Deutschland #HM24


Jährlich zieht die Hannover Messe als Schaufenster der deutschen Industrie internationale Blicke auf sich. Doch was auf den ersten Blick als eine Parade technischer Errungenschaften erscheint, ist in Wahrheit eine tiefgreifende Reflexion über Deutschlands industrielle Zukunft. Der Podcast von Sascha Lobo mit Christian Korf von Cisco Deutschland liefert ein paar Einblicke in die Herausforderungen und Hausaufgaben, die wir bewältigen müssen.

Die zentrale Rolle der Technologie

In der Diskussion zwischen Lobo und Korf wird deutlich, dass die Bedeutung der Hannover Messe weit über das bloße Ausstellen neuer Gadgets hinausgeht. Sie ist ein Seismograf für die technologische und wirtschaftliche Zukunft Deutschlands. Korf betont, dass insbesondere die Bereiche Nachhaltigkeit, Industrie 4.0, Automatisierung und künstliche Intelligenz zentrale Rollen spielen.

Nachhaltigkeit als Imperativ

Ein wesentliches Thema ist die Nachhaltigkeit. Angesichts globaler Krisen scheint die Dringlichkeit, nachhaltige Technologien und Produktionsweisen zu entwickeln, unausweichlich. Die Messe hat offenbart, dass Unternehmen zunehmend danach streben, ihre Produktionsprozesse umweltfreundlicher zu gestalten, sei es durch den Einsatz erneuerbarer Energiequellen oder durch innovative Recyclingverfahren – da sind wir meilenweit von einem guten Standard entfernt. Gemeint ist die Kreislaufwirtschaftsquote, die bei 13 Prozent herum dümpelt. DFKI und Co. sehen auf der Hannover Messe die Nachhaltigkeit im Vordergrund. Passt gut zu unserem Roundtable mit Maschinenbau-Unternehmen.

Industrie 4.0 und die Verschmelzung von OT und IT

Ein weiterer Diskussionspunkt ist die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung in der Fertigung, bekannt unter dem Schlagwort Industrie 4.0. Die Verschmelzung von operationaler Technologie (OT) und Informationstechnologie (IT) ist in der Industrie in vollem Gange. Besonders das Leistungsniveau bei den Hidden Champions kann sich sehen lassen. Althergebrachter Industrie-Lobbyismus ist da fehl am Platz:

Künstliche Intelligenz – Zwischen Hype und Realität

Die Podcast-Diskussion um künstliche Intelligenz und ihre Integration in industrielle Prozesse ist vielleicht das schillerndste Thema der Messe. Korf spricht von einem „Hype“, der mittlerweile zu realen Investitionen und Implementierungen führt. KI wird bereits in der Qualitätskontrolle eingesetzt und steigert die Effizienz in der Produktion. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, wie diese Technologien nachhaltig und ethisch verantwortbar genutzt werden können. Auch da wird in Deutschland seit langer Zeit an entsprechenden Anwendungen gearbeitet:

Ein Weckruf für Bildung und Innovation

Abschließend ruft der Podcast dazu auf, die Bedeutung von stetiger Bildung und Anpassungsfähigkeit in einer schnelllebigen technologischen Welt zu erkennen. Das sollte ein Ansporn sein, sich aktiv mit den neuen Technologien auseinanderzusetzen und sie zum Vorteil aller zu nutzen. Anwendungskompetenz ist dafür notwendig.

Das verhandeln wir beim SAP Trainingforum am 19. Juni in Walldorf und virtuell. Mit den Auswärtstrikots der deutschen Nationalmannschaft und einem Exkurs über das In-Game-Coaching von Xabi Alonso. League of Legends spielt da auch eine Rolle. Und natürlich das Länderspiel Deutschland gegen Ungarn – 70 Jahre nach dem Wunder von Bern.

Studie zeigt: HR erkennt Relevanz von KI, Umsetzung läuft sehr langsam an #ZPNord

Die Relevanz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Personalmanagement ist ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Umsetzung von KI verläuft jedoch eher zögerlich. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, darunter mangelnde KI-Kompetenzen und Akzeptanz bei den Mitarbeitenden sowie fehlende Regelungen in den Organisationen.

Die Ergebnisse einer Praxisstudie zeigen, dass HR-Bereiche, die sich mit Lernen, Personal- und Organisationsentwicklung beschäftigen, die Relevanz von KI erkannt haben, aber die Implementierung noch in den Anfängen steckt.

Die Studie verdeutlicht auch die Heterogenität der Antworten, die auf unterschiedliche KI-Readiness in den Organisationen hinweist. Innovativere Anwendergruppen sind weiter fortgeschritten als zurückhaltendere. „Zudem zeigt sich, dass die Relevanz von KI nicht in allen Unternehmen gleich hoch ist. Die primären Umsetzungsbarrieren sind fehlende Kompetenzen und Regulierungen sowie nicht abschätzbare Risiken“, erläutert Sven Semet im Messe-TV-Gespräch auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg.

Unternehmen haben begonnen, sich mit den Einsatzmöglichkeiten und Auswirkungen von KI auseinanderzusetzen, stehen jedoch noch am Anfang. Kostensenkungspotenziale, Produktivitätssteigerungen und die Entlastung von administrativen Tätigkeiten werden als Gründe für den Einsatz von KI genannt. Die Studie liefert detaillierte Informationen zu verschiedenen Aspekten und zeigt, dass HR-Strategien angepasst werden, die Entwicklungen aber nicht als disruptiv eingeschätzt werden.

Effizienz- und Produktivitätsziele dominieren derzeit die Ziele des KI-Einsatzes, während Ziele wie die Förderung der Anpassungsfähigkeit der Organisation weniger im Fokus stehen. Die Studie hebt auch wichtige Ressourcen für eine effektive Einführung und Nutzung von KI hervor, die in der Unternehmenspraxis genutzt werden können, um die Diskussion über die eigene KI-Readiness zu lenken. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Ressourcen in Zukunft entwickeln werden.

Semet skizziert, dass KI nicht nur als Tool, sondern als integraler Bestandteil der HR-Strategie verstanden werden sollte, der tiefgreifende Auswirkungen auf die Arbeitsweise und Unternehmenskultur hat.

Für die Zukunft sieht Semet eine HR-Landschaft, die durch KI erheblich geprägt wird. Die Notwendigkeit, Fähigkeiten zu entwickeln und ethische Überlegungen anzustellen, ist entscheidend für die erfolgreiche Integration von KI in HR-Prozesse. Während der Implementierung dieser Technologien müssen Unternehmen eine Balance finden zwischen der Maximierung ihrer Vorteile und dem Umgang mit den Risiken und der ethischen Komplexität, die KI mit sich bringt.

In seinen abschließenden Worten hebt Semet die Bedeutung von KI als Katalysator für Veränderung hervor. Er plädiert für eine verstärkte Aufklärung und Schulung in KI, um sicherzustellen, dass HR-Professionals nicht nur auf dem neuesten Stand der Technik sind, sondern auch die Führung in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt übernehmen können. Der Weg zu einer durch KI bereicherten HR-Welt ist komplex und fordert von den HR-Fachleuten, sowohl strategische als auch technologische Kompetenzen zu schärfen, so das Resümee von Semet.

Infos zum ZP Think Tank Learning & Development.

Ob das der richtige Weg ist? Weniger Fachwissen, mehr Pädagogik. Beides vonnöten.

Gesundheitsmanagement auf dem Prüfstand: Scheitern Unternehmen an der strategischen Umsetzung? #ZPNord

Auf der diesjährigen Zukunft Personal Nord in Hamburg standen Gesundheit und ESG im Zentrum vieler Diskussionen. Bastian Schmidtbleicher und Fabian Maisch von der Firma Moove lieferten wichtige Einblicke in die Integration von Gesundheitsmanagement als wesentlichem Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Gesunde Arbeit – Mehr als nur ein Benefit

Schmidtbleicher betont, dass gesunde Arbeit kein oberflächlicher Benefit ist, sondern eine grundlegende strategische Notwendigkeit darstellt: „Gesunde Arbeit ist kein Benefit, es ist ein Teil von der Unternehmensstrategie.“ Dies spiegelt einen Wandel in der Wahrnehmung von Gesundheitsmanagement wider, das nun als integraler Bestandteil der Unternehmensführung und nicht als bloße Zusatzleistung verstanden wird.

Herausforderungen und praktische Ansätze

Ein zentrales Thema des Gesprächs war das sogenannte „Gesundheitstage-Dilemma“, bei dem Gesundheitsmaßnahmen oft zu allgemein und nicht zielgruppenspezifisch konzipiert werden. Maisch illustriert dieses Problem mit einem Beispiel:

„Eine Organisation sagt, wir wollen was fürs Thema Gesundheit machen und plant dann ein Event, das eigentlich nur die bereits gesundheitsbewussten Mitarbeiter erreicht.“ Hieraus leitet sich die Notwendigkeit ab, Maßnahmen spezifisch auf die Bedürfnisse verschiedener Mitarbeitergruppen abzustimmen, um eine breitere Wirkung zu erzielen.

Technologieeinsatz mit Bedacht

Ein weiterer Diskussionspunkt war der sinnvolle Einsatz von Technologie im Gesundheitsmanagement. Schmidtbleicher kritisiert die oft unreflektierte Nutzung von Apps und digitalen Tools, die ohne strategische Einbindung selten langfristig erfolgreich sind: „Apps überleben nicht länger als sieben Minuten auf den Bildschirmen von Young Professionals.“ Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, Technologien nicht als Allheilmittel, sondern als Teil eines umfassenden Konzepts zu nutzen.

ESG und Reporting

Die Bedeutung von ESG-Reporting und Transparenz in der sozialen Nachhaltigkeit wurde ebenfalls hervorgehoben. Unternehmen müssen zunehmend ihre Maßnahmen in diesen Bereichen offenlegen, was eine Herausforderung darstellt, aber auch eine Chance für mehr Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei Stakeholdern bietet.

Abschließende Gedanken

Die Diskussionen auf der Messe zeigen, dass ein umfassendes Verständnis und eine strategische Integration von gesunder Arbeit notwendig sind, um den modernen Anforderungen an Unternehmen gerecht zu werden. Die Beiträge von Schmidtbleicher und Maisch bieten wertvolle Perspektiven für Unternehmen, die vor der Herausforderung stehen, Gesundheit nicht nur als Pflicht, sondern als strategischen Vorteil zu begreifen und umzusetzen.

Die Erkenntnisse von der Zukunft Personal Nord unterstreichen die Bedeutung von adaptiven, zielgruppenspezifischen und technologisch unterstützten Ansätzen im Gesundheitsmanagement, die letztendlich zur Schaffung einer nachhaltigeren und gesünderen Arbeitsumgebung führen sollen.

Corporate Influencer revolutionieren Unternehmenskommunikation auf LinkedIn #ZPNord

Auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg gab es eine Diskussion mit Sophie Rickmann und Klaus Eck in der modernen Arbeitswelt. Im Zentrum stand die effektive Nutzung von LinkedIn Audio und Live-Formate, um die Sichtbarkeit und das Engagement von Unternehmen strategisch zu erweitern.

Sophie Rickmann erläutert die Chancen, die LinkedIn Audio bietet: „Es geht nicht nur um das Erreichen älterer Zielgruppen, sondern auch darum, Auszubildende und duale Studierende über unsere Corporate Influencer zu gewinnen. Diese Plattformen ermöglichen es, authentisch und unmittelbar zu kommunizieren.“

Klaus Eck skizziert die Bedeutung von Regelmäßigkeit und Community-Building innerhalb des Netzwerkes: „Wir nutzen LinkedIn, um eine feste Gemeinschaft aufzubauen, in der sich über 9400 Mitglieder regelmäßig austauschen und vernetzen.“ Diese Strategie führt nicht nur zu höherem Engagement, sondern auch zu einer tieferen und fachlich fundierteren Interaktion.

Ein Highlight der Diskussion war die Vorstellung, wie Live-Audio-Sessions die Unternehmenskommunikation revolutionieren können. „Die Niederschwelligkeit und Zugänglichkeit von Live-Audio macht es unseren Mitarbeitenden leicht, sich von überall aus einzubringen – sei es aus dem Auto oder der Bahn“, führte Rickmann aus. Dies schafft eine dynamische und interaktive Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen.

Die Events des Corporate Influencer Clubs zeigen, dass der direkte Dialog über Social Media Plattformen wie LinkedIn nicht nur die externe Kommunikation bereichert, sondern auch die interne Vernetzung und das Lernen im Unternehmen fördert. Durch das Teilen von Best Practices und realen Erfolgsgeschichten wird deutlich, wie Unternehmen ihre Sichtbarkeit strategisch durch die Stimmen ihrer Mitarbeitenden erhöhen können.

Zukunftsorientiert denken Rickmann und Eck bereits über die nächsten Schritte nach: „Unser Ziel ist es, die Corporate Influencer Programme weiterzuentwickeln und noch spezifischer auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der modernen Arbeitswelt einzugehen.“

Diese Diskussionen und Entwicklungen zeigen, dass Corporate Influencer ein unverzichtbares Element moderner Unternehmensstrategien sind. Sie sind nicht nur Botschafter ihrer Marken, sondern auch Motoren für Veränderung und Innovation in ihren Organisationen.

Green Leadership: Professorin Anabel Ternès fordert Umdenken in der Führung #ZPNord

Auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg skizziert Professorin Anabel Ternès, Expertin für Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die Dringlichkeit einer Neuausrichtung der Führungsphilosophie hin zu einem „Green Leadership“. In ihrer Diskussion auf der Messe, welche sich auf die Schnittstelle von ESG-Prinzipien (Environmental, Social, Governance) und Personalmanagement konzentrierte, erläuterte Ternès die Bedeutung nachhaltiger Lösungen und einer dauerhaften Verantwortung für Führungskräfte.

„Führung hat die Aufgabe, nicht nur kurzfristige Erfolge zu erzielen, sondern nachhaltig zu denken und zu handeln“, erklärt Ternès. „Das umfasst eine Ressourcenorientierung, Langfristigkeit und ein ganzheitliches Systemdenken.“ Laut Ternès ist es essentiell, dass sich Führungskräfte dieser Herausforderung stellen, um eine nachhaltige und zukunftsorientierte Unternehmensführung zu etablieren.

Das Buch von Ternès, welches sich an Führungskräfte richtet, beschreibt detailliert, wie man ein nachhaltiges Bewusstsein sowohl bei sich selbst als auch im Team entwickelt. Es zeigt auf, wie eine nachhaltige Unternehmensstrategie entwickelt, eine widerstandsfähige Governance-Struktur aufgebaut und effektiv mit Stakeholdern kommuniziert werden kann. „Es ist ein Aufruf für mehr Bewusstheit und ehrlichere Zusammenarbeit“, so Ternès.

Die Diskussion auf der Messe verdeutlichte zudem, wie wichtig es ist, dass das Personalmanagement aktiv in die Gestaltung und Umsetzung von ESG-Prinzipien eingebunden wird. „HR sollte eine strategische Führungsrolle übernehmen, wenn es um Menschen geht, aber auch in Bezug auf Nachhaltigkeit“, argumentiert Ternès. Sie betonte, dass Personalmanagement aus der rein administrativen Ecke herauskommen und als strategischer Partner innerhalb des Unternehmens agieren muss.

Professorin Ternès sieht in der Integration von ESG-Prinzipien nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine große Chance für HR-Abteilungen, sich als zentrale strategische Akteure zu etablieren. „HR kann und sollte den Wandel vorantreiben, um Unternehmen nachhaltig erfolgreich zu machen“, so Ternès. Sie rät HR-Verantwortlichen, Nachhaltigkeit nicht als bürokratische Pflicht zu sehen, sondern als essentiellen Bestandteil der Unternehmensstrategie, der echte Wettbewerbsvorteile schaffen kann.

In Zeiten, in denen nachhaltige Praktiken immer mehr an Bedeutung gewinnen, stellt Ternès fest, dass „noch nie war es so notwendig, nicht nur über Nachhaltigkeit zu reden, sondern aktiv zu handeln – und zwar jetzt“. Ihr Plädoyer für ein Umdenken in Richtung Green Leadership ist ein entscheidender Appell an alle Führungskräfte, die langfristige Verantwortung ernst zu nehmen und nachhaltige Veränderungen in ihren Organisationen voranzutreiben.

„Zusammenarbeit ist nichts für Feiglinge“ – Anja Zerbin über die Herausforderungen guter Teamarbeit #ZPNord

Auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg sprach Anja Zerbin, Co-Autorin des Buches „Workspotting“, über die Tücken und Chancen in der Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen. „Zusammenarbeit ist nichts für Feiglinge“, lautet das Motto des Buches, das sie gemeinsam mit Annika Korthals, Josephina Leiminger und Tobias Sommer verfasst hat. Ihre Ausführungen bieten einen tiefen Einblick in die alltäglichen Herausforderungen und Lösungen für Teams in Konzernen, Start-ups und im Mittelstand.

Das Buch „Workspotting“ zielt darauf ab, die oft romantisierte Vorstellung von New Work zu dekonstruieren. Es beleuchtet die realen Arbeitskontexte und zeigt auf, wie man besser miteinander arbeiten kann. „Wir schauen uns Situationen an, in denen die Zusammenarbeit nach links oder rechts abbiegen könnte“, erklärt Zerbin. Diese Geschichten sind real, mit geänderten Namen versehen und reichen von humorvoll bis erschreckend.

Einer der Kernpunkte des Buches ist die Auseinandersetzung mit Machtstrukturen und psychischen Belastungen am Arbeitsplatz. „Es geht um Macht, es geht um Psychopathen im Topmanagement, es geht um psychischen Stress“, so Zerbin. Der Umgang mit diesen Themen erfordert eine ehrliche Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle und den Dynamiken innerhalb der Organisation.

Zerbin und ihre Co-Autorinnen räumen mit der Vorstellung auf, dass es einfache Lösungen gibt. Stattdessen betonen sie die Notwendigkeit eines fortwährenden Prozesses der Reflexion und Anpassung. „Zusammenarbeit muss man aushandeln“, betont Zerbin, „und das ist anstrengend.“

Das Buch bietet auch praktische Tools und Denkmodelle zur Verbesserung der Zusammenarbeit. Eines der zentralen Modelle ist das Vertrauen, das als Grundlage jeder effektiven Zusammenarbeit gesehen wird. „Vertrauen, Motivation, Rollenklärung und Transparenz von Aufgaben sind die Stufen zu besserer Zusammenarbeit“, führt Zerbin aus.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Bereitschaft, Veränderungen im Managementstil zu akzeptieren und umzusetzen. Zerbin kritisiert die oft vorherrschende Monotonie im Topmanagement und plädiert für eine diversere und inklusivere Führungskultur.

Abschließend appelliert Zerbin an die Verantwortung jedes Einzelnen, sich aktiv in den Prozess der Zusammenarbeit einzubringen und reflektiert zu handeln. „Wir sollten nicht erwarten, dass andere die Arbeit für uns tun. Zusammenarbeit ist eine aktive, gegenseitige Anstrengung“, schließt sie.

„Workspotting“ ist somit ein Aufruf zu mehr Bewusstheit und einer ehrlicheren Zusammenarbeit in allen Bereichen der Arbeitswelt.

Navigation in einer komplexen Arbeitswelt: Integrale Organisationsentwicklung mit Bernhard Ludwig #ZPNord

Auf der Fachmesse Zukunft Personal Nord in Hamburg, diskutiert Bernhard Ludwig, Experte für integrale Organisationsentwicklung, wie Unternehmen sich in einer komplexen Arbeitswelt effektiv weiterentwickeln können. Im Gespräch mit Ludwig zeigt sich, dass nicht nur äußere Strukturen und Prozesse entscheidend sind, sondern auch innere Werte, Kultur und Emotionen eine zentrale Rolle spielen.

Ludwig betonte die Bedeutung des Bewusstseins für Veränderungen: „Wenn ich etwas bewusst wahrnehme, dann ist da schon ein Teil der Lösung mit drin. Organisationen sind eher ein Teller Spaghetti als ein Airbus A380 – sie sind komplex, weil man nie genau weiß, was passiert, wenn man an einer Stelle zieht.“

Der Ansatz der integralen Organisationsentwicklung sieht vor, dass Veränderungen sowohl auf der sichtbaren Ebene der Prozesse und Strukturen als auch auf der unsichtbaren Ebene der Kultur, Werte und Emotionen stattfinden müssen. „Es geht darum, das richtige Maß an Entwicklung zu finden – nicht zu schnell, passend zur Organisation und nachhaltig“, erklärt Ludwig.

Ein zentraler Aspekt sei das Machtgefüge innerhalb von Organisationen. Ludwig wies darauf hin, dass Macht und Ohnmacht oft miteinander korrelieren und dass ein bewusster Umgang mit diesen Dynamiken entscheidend für den Erfolg einer Organisation sein kann. „Eine Macht kann richtig ausgelebt werden, wenn ein Teil auch ohnmächtig dem fügt und dann mitgeht“, sagt Ludwig.

Die Herausforderungen der Pandemie haben zudem gezeigt, wie wichtig flexible und angepasste Organisationsstrukturen sind. Die Unzufriedenheit und Wechselbereitschaft in Deutschland seien unglaublich hoch, was zeigt, dass viele Organisationen ihre Entwicklungsansätze überdenken müssen.

Ludwig verwies auch auf das Modell der Spiral Dynamics, das in der integralen Organisationsentwicklung verwendet wird, um verschiedene Werte und Machtebenen in Organisationen zu integrieren. „Alle Werte sind relevant und müssen im ausgewogenen Maß gelebt werden, um ein gesundes Unternehmen zu fördern“, so Ludwig.

Abschließend betont Ludwig die Bedeutung von achtsamkeitsbasierten Ansätzen, wie das Programm ‚Search Inside Yourself‘ von Google, das darauf abzielt, die innere Balance von Mitarbeitern zu fördern und Burnout vorzubeugen. „Die Zukunft wird immer deutlicher zeigen, dass Themen wie Achtsamkeit und innere Balance eine höhere Relevanz erhalten, als reiner Shareholder Value.“

Dieses Gespräch unterstreicht die Notwendigkeit, in einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt sowohl die äußeren Strukturen als auch die inneren Werte und Emotionen in Einklang zu bringen, um nachhaltige und effektive Organisationsentwicklung zu ermöglichen.

Versorgungssicherheit in der Logistik: Eine unterschätzte Notwendigkeit #ZPNord

In einem Fachgespräch auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg beleuchtet der Logistikexperte Uwe Berndt von den Wirtschaftsmachern die kritischen Aspekte der Versorgungssicherheit und die Rolle der Logistik in der modernen Wirtschaft. „Logistik ist der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland und absolut systemrelevant“, sagt Berndt auf der Messe.

Berndt erklärt, dass trotz fortschreitender Automatisierung und des Einsatzes von Robotik und KI in der Logistikbranche der menschliche Faktor unverzichtbar bleibt. „Güter müssen physisch bewegt werden, das wird auch in 100 Jahren noch so sein. Es braucht Menschen, die anpacken, verladen und entscheiden.“ Er wies darauf hin, dass die physische Belastung in Logistikzentren durch extreme Temperaturen und schwere körperliche Arbeit die Einführung von Unterstützungstechnologien wie Exoskeletten notwendig macht.

Der Fachkräftemangel stellt eine weitere große Herausforderung für die Branche dar. „Robotik ist ein Hilferuf gegen den Fachkräftemangel“, erläutert Berndt und unterstreicht die Notwendigkeit, mit den Mitarbeitenden anders umzugehen, um die Attraktivität der Branche zu steigern. Dies sei besonders wichtig, da Logistik nicht nur ein technisches, sondern auch ein emotionales Thema sei, das schwer zu vermitteln ist.

Die Corona-Pandemie hat die systemrelevante Bedeutung der Logistik besonders hervorgehoben. Die Versorgungskrisen rund um Toilettenpapier und andere Alltagsgüter haben die Abhängigkeit von einer funktionierenden Logistik ins öffentliche Bewusstsein gerückt. „Wir wissen jetzt, wie verletzbar die Versorgung auch in einem Wohlstandsland wie Deutschland sein kann“, sagt Berndt.

Berndt kritisiert auch das schlechte Image der Branche, das oft durch schwarze Schafe und Mindestlohnverstöße geprägt sei, obwohl die meisten logistischen Prozesse reibungslos funktionieren. Er betont die Notwendigkeit einer größeren Wertschätzung für die Logistik, die täglich lebenswichtige Güter wie Lebensmittel und Medikamente zu den Verbrauchern bringt. „Es geht nicht nur darum, eine Ware von A nach B zu transportieren. Es geht um Kühlketten, Timing, Lagerhaltung und die gesamte Organisation.“

Abschließend fordert Berndt mehr politisches Verständnis und Unterstützung für die Logistik. Er plädierte für eine stärkere Diskussion über Versorgungssicherheit und die Reduzierung von Abhängigkeiten in der Lieferkette. „Wir brauchen ein besseres Verständnis dessen, was Logistik wirklich leistet, denn ohne Logistik funktioniert weder Wohlstand noch Wachstum.“

Das Interview verdeutlicht die kritische Rolle der Logistik in unserer globalisierten Welt und die Dringlichkeit, die Versorgungssicherheit nicht zu unterschätzen – ein Thema, das angesichts globaler Unsicherheiten und Herausforderungen immer relevanter wird.

Filiz Louise Kacmaz präsentiert „Work-Life-Romance“: Ein Leitfaden zur Neugestaltung des Berufslebens ohne Lebensumwälzung #ZPNord

Auf der Fachmesse Zukunft Personal Nord in Hamburg präsentierte die Autorin Filiz Louise Kacmaz das Buch „Work-Life-Romance“, das Anleitungen bietet, wie man innerhalb von 24 Stunden sein Berufsleben neu gestalten kann, ohne dabei sein gesamtes Leben auf den Kopf zu stellen.

Das Opus, strukturiert in 12 Einheiten von jeweils etwa zwei Stunden, funktioniert wie ein Workshop und führt den Leser Schritt für Schritt durch den Prozess der beruflichen Neugestaltung. „Es ist ein sehr praktisches Buch. Wir nehmen die Menschen an die Hand und erklären ihnen, wie sie sich selbst besser verstehen, Ideen entwickeln und diese umsetzen können, ohne ihr Leben komplett zu verändern“, erklärt Kacmaz im Messe-TV-Studio.

Ein zentraler Aspekt des Buches ist es, den aktuellen Job so anzupassen, dass er besser zu den individuellen Bedürfnissen und Wünschen passt. Kacmaz sagt, dass selbst in traditionellen Unternehmen wie der Telekom erhebliche Spielräume zur Gestaltung des eigenen Arbeitsbereichs bestehen: „100 Prozent, es gibt immer mehr Möglichkeiten als man zunächst denkt.“ Die Autorin beschreibt, wie wichtig es ist, vermeintliche Grenzen zu verschieben und kreative Lösungen zu finden, um die Arbeit befriedigender zu gestalten.

Ein Beispiel, das Kacmaz anführt, ist eine Person mit einer Leidenschaft für Innenarchitektur, die in einem klassischen Bürojob arbeitete und ihre Kreativität einsetzte, um die Büros zu gestalten. Dies führte zu einer gesteigerten Arbeitszufriedenheit, obwohl sich an ihrer eigentlichen Jobbeschreibung nichts änderte.

Kacmaz rät dazu, zunächst genau zu reflektieren, was man eigentlich will: „Das ist der allererste Part in dem Buch und im gesamten Prozess.“ Ein offener Dialog mit Vorgesetzten und Kollegen über Veränderungswünsche und das Ausschöpfen von Gestaltungsräumen innerhalb des Teams sei ebenso wichtig.

Das Konzept des „Jobportfolios“, das verschiedene Arbeitsrollen umfasst, die verschiedene Bedürfnisse erfüllen, wird im Buch als zukünftiger Trend beschrieben. Menschen nehmen nicht mehr nur eine Vollzeitrolle an, sondern schaffen sich ein Portfolio aus verschiedenen Tätigkeiten, die ihnen Freude und Erfüllung bringen.

Für Arbeitgeber hat Kacmaz ebenfalls Ratschläge: Sie sollten den Menschen in den Mittelpunkt stellen und Arbeitsplätze so weiterentwickeln, dass sie mit den sich wandelnden Bedürfnissen der Mitarbeitenden Schritt halten können. „Entwickelt euch gemeinsam mit euren Mitarbeitenden“, lautet ihr Appell.

Das Interview verdeutlicht, wie wichtig eine flexible, individuell angepasste Gestaltung der Arbeitswelt ist – für Arbeitnehmer wie für Unternehmen. Mit „Work-Life-Romance“ liefern Kacmaz und ihre Co-Autoren ein Werkzeug, mit dem Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand nehmen können, während Arbeitgeber lernen, wie sie eine unterstützende und adaptive Umgebung schaffen können.