Podcast-Depression oder goldener Herbst?Empfehlungen von Mister Podcast Alex Wunschel für die HR-Szene #ZPSued

Wir sind live aus Stuttgart, der Heimat des VfB. Neben mir sitzt Alexander Wunschel, der Podcast-Host und Produzent, der kein Fußballfan ist. Wir befinden uns in Halle 1 der Zukunft Personal Süd, direkt neben der Keynote Stage.

Alex, du sagst, die große Zeit des Podcastings ist vorbei. Was folgt? „Jetzt beginnt die Ära der Nischen-Podcasts. Viele haben bemerkt, dass der Podcast-Industriekomplex anfängt zu schwächeln. Große Studios, die viel Geld in Produktionen investiert haben, merken, dass sich das nicht mehr refinanziert. Die Hörer sind selektiver geworden. Jetzt ist eine gute Chance für Nischen-Podcasts, Hörer zu gewinnen. Es gibt genug Hörer. Jeder Zehnte hört täglich Podcasts, jeder Dritte mindestens einmal wöchentlich und jeder Zweite monatlich“, bemerkt Wunschel.

Das größte Problem sei die Auffindbarkeit von guten Formaten. „Es gibt so viel großartigen Content da draußen. Man kann auch mal etwas anderes hören als ‚Fest und Flauschig‘. Wir hoffen immer noch, dass Spotify, Apple Podcast oder YouTube uns eine Chance geben, neue Inhalte zu finden. Im Moment ist das schwierig. Aber wenn die Großen zurückstecken, könnten die Kleinen wieder Oberwasser bekommen“, sagt Wunschel: „Wir sind auf der Zukunft Personal, um Unternehmen zu motivieren, vor das Mikrofon zu treten und ihre Sichtbarkeit auch akustisch zu gewährleisten. Es ist okay, wenn man nur 100 oder 200 Zuhörer pro Episode hat. Es müssen nicht immer Tausende sein. In Amerika spricht man vom Podcast-Winter. Vielleicht sind wir in Deutschland im goldenen Herbst der Nischenkanäle. Wir müssen ein bisschen Crossmarketing machen. Wir haben in den Live-Audioformaten bis zu 300 Zuhörer auf LinkedIn Audio Events. Das ist schon ein Brett“, erklärt Wunschel und bezieht sich auf den Corporate Influencer Club, der jeden Donnerstag auf Sendung.

Es sei wichtig, sichtbar zu sein mit seinem Inhalt. „Nicht nur einfach in die Tonspur brabbeln und dann denken, irgendjemand wird das schon interessieren. Die Tonqualität ist das A und O. Es ist wichtig, in gutes Equipment zu investieren. Ein gutes USB-Mikrofon kostet nicht die Welt. Es ist interessant zu sehen, wie sich das entwickelt. Unternehmen werden experimentierfreudiger. Sie investieren in Technik und probieren neue Formate aus. Es ist schön zu sehen, wie die Lust von Staffel zu Staffel wächst. Man kann so viel montieren, Geschichten erzählen. Das ist das Interessanteste. Meine Empfehlung an die HR-Szene ist, sich dem Thema zu nähern. Gebt euren Mitarbeitenden die Möglichkeit, zu experimentieren. Dann ist der Sprung über die Hürde schnell getan und es macht vielleicht auch Spaß“, resümiert Wunschel.

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