Uwe Lübbermanns Vision: Weg mit den Hierarchien – hin zu echter Mitarbeiterbeteiligung

Auf der Zukunft Personal Nord in Hamburg hat Uwe Lübbermann, Gründer des Premium Kollektivs, eine visionäre Sicht auf das Management in Unternehmen präsentiert. Im Interview auf der Messe-TV-Studio diskutierte er seine Vorstellungen von einer demokratischeren, nachhaltigeren und stabileren Unternehmensführung.

Lübbermann, dessen Ansatz sich stark von herkömmlichen hierarchischen Strukturen abhebt, plädiert für eine radikale Demokratisierung im Arbeitsumfeld. „Das Kernproblem ist, dass in Deutschland das Eigentum und die daraus abgeleitete Macht zu hoch geschätzt werden. Wer Eigentum an der Firma hat, darf auch über andere Menschen bestimmen“, erklärte Lübbermann während des Gesprächs. Sein Ziel ist es, solche veralteten Strukturen aufzubrechen und durch partizipative Modelle zu ersetzen, in denen Mitarbeiter mehr Mitspracherecht haben und fair behandelt werden.

Lübbermann sprach auch über die Herausforderungen und Lernerfahrungen aus über zwei Jahrzehnten der Anwendung dieses kollektiven Ansatzes. Besonders in der Pandemie habe sich gezeigt, dass flexible, gemeinschaftsorientierte Ansätze eine große Resilienz aufweisen können. „Wir haben in der Gemeinschaft auf freiwilliger Basis viel umverteilt, ohne Verträge und ohne Zinsen. Das hat sehr gut funktioniert“, so Lübbermann.

Allerdings gab es auch Rückschläge. Durch staatliche Unterstützungsmaßnahmen während der Pandemie wurden einige interne Probleme offenbart, die das kollektive System stark herausforderten. „Das Staatsgeld hat eine Kulturveränderung ausgelöst, die uns fast in eine Krise gestürzt hat“, berichtete Lübbermann. Trotz dieser Herausforderungen bleibt er optimistisch und betont die Bedeutung von Vertrauen und offener Kommunikation innerhalb des Kollektivs.

Für die Zukunft sieht Lübbermann weiterhin großes Potential in der Anwendung demokratischer Prinzipien in Unternehmen. Er fordert eine tiefgreifende Änderung der Unternehmenskulturen, weg von starren Hierarchien hin zu mehr Mitarbeiterbeteiligung und -förderung. Dabei ist es ihm wichtig, dass Veränderungen nicht nur auf dem Papier stattfinden, sondern tatsächlich gelebt werden.

Das Interview mit Lübbermann bietet nicht nur Einblicke in das Funktionieren und die Herausforderungen eines alternativen Unternehmensmodells, sondern stellt auch eine provokative Frage an die herkömmliche Unternehmensführung: Ist es an der Zeit, unsere Führungsstile grundlegend zu überdenken, um eine gerechtere und engagiertere Arbeitswelt zu schaffen? In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit am Arbeitsplatz wächst und die Ruf nach mehr Sinn und Beteiligung lauter wird, könnte Lübbermanns Ansatz ein notwendiger Impuls sein.

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