
Wir meldeten uns live aus der Stadt der Kölner Haie, genauer gesagt, auf der Zukunft Personal im Gespräch mit Marc Wagner, Senior Vice President und Servicefeld-Lead Employee Experience bei Atruvia. Unser Thema: Künstliche Intelligenz (KI) und die Organisation der Zukunft.
Obwohl KI in aller Munde ist, zeigt eine aktuelle Studie, dass nur 8 Prozent der Beschäftigten in Deutschland bisher in diesem Bereich weitergebildet wurde. Ein enormer Nachholbedarf, den auch Marc Wagner sieht. Er betont, wie wichtig es ist, das Thema KI in der Bildung aufzunehmen und die damit verbundenen Möglichkeiten zu nutzen, um uns als Menschen auf ein neues Level zu heben.
Wagner sieht Parallelen zur Situation in Unternehmen. Er glaubt, dass es jetzt an der Zeit ist, sich dem Thema KI offen und konstruktiv-kritisch zu nähern und die Chancen zu erkennen, die darin liegen. Er zitiert einen Experten aus dem Aeronautikbereich, der prophezeit hat, dass es am Ende des Jahrzehnts nur noch zwei Arten von Unternehmen geben wird: solche, die KI in ihrem Geschäftsmodell und ihrer Organisation verankert haben, und solche, die es nicht mehr gibt.
Wagner spricht auch die Möglichkeit an, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln oder bestehende auf eine neue Qualitätsstufe zu heben, indem man KI nutzt. Er nennt Beispiele wie die Personalisierung im Kundendienst oder Anwendungen im Netz. Er betont, dass auch kleinere Organisationseinheiten einen großen Vorteil haben, weil sie keine eigenen Entwicklungsabteilungen benötigen. KI ist ein großer Demokratisierer, der auch den Kleinen eine Chance gibt.
Wagner betont die Bedeutung von HR und People und wie wichtig es ist, sich damit zu beschäftigen. Er glaubt, dass Technologie und Assets keinen Unterschied mehr machen, da Technologie frei zugänglich ist. Der Unterschied wird durch den Menschen gemacht, durch seine Fähigkeit, diese Technologie einzusetzen.
Wagner spricht auch die Notwendigkeit an, eine positive Einstellung gegenüber Technologie zu entwickeln, da es keinen Weg daran vorbei gibt. Er betont, dass wir nicht unreflektiert jedem Trend nachrennen sollten, sondern seriöse Anwendungen und ethische Fragestellungen in Betracht ziehen sollten. Er glaubt, dass wir eine Diskussion darüber führen sollten, in welchem ethisch-regulatorischen Rahmen eine sinnvolle Anwendung von KI möglich ist.
Deutschland sei in der Technologieforschung weiterhin sehr gut aufgestellt. Wagner warnt jedoch davor, uns darauf auszuruhen und betont die Notwendigkeit, uns besser zu verkaufen und eine positivere Einstellung gegenüber Technologie zu entwickeln.
Zum Abschluss weist Wagner darauf hin, dass wir uns nicht auf einer Eisscholle und für uns allein befinden, sondern dass wir im Wettbewerb bestehen müssen. Er glaubt, dass wir das können und dass wir uns auf unsere Stärken konzentrieren sollten. Er betont, dass wir in Deutschland ein unglaublich stabiles Umfeld geschaffen haben, in dem wir uns wohlfühlen und keine Angst haben müssen. Er glaubt, dass dies auch beim Technologieeinsatz eine Stärke unseres Systems ist.