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Gaming und Unternehmertum: Ein Gespräch mit Lars Immerthal

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Photo by lalesh aldarwish on Pexels.com

Gaming als Schlüssel zum Erfolg in der Arbeitswelt? Ein Experte für Strategie und Organisationsberatung teilt seine faszinierenden Erkenntnisse über die Verbindungen zwischen Gaming und Unternehmertum. Erfahrt, wie Technologien die Strategie und Organisation von Unternehmen revolutionieren können und warum die Einbindung der Community entscheidend ist. Taucht ein in eine Welt, in der spielerisches Lernen und ungerichtetes Wandern die Zukunft der Organisationen prägen könnten.

Lars Immerthal, ein Stratege mit einem Faible für Gaming, sieht in Videospielen mehr als nur Unterhaltung. Mit einer Ausbildung in Philosophie und Wirtschaftswissenschaften, blickt er auf die Welt der Technologie und wie sie die Unternehmensstruktur verändert. Er sieht Gaming als eine spannende Linse, durch die wir Arbeit und Organisation anders betrachten können.

Gaming als Schlüssel zum Erfolg in der Arbeitswelt? Ein Experte für Strategie und Organisationsberatung teilt seine faszinierenden Erkenntnisse über die Verbindungen zwischen Gaming und Unternehmertum. Erfahrt, wie Technologien die Strategie und Organisation von Unternehmen revolutionieren können und warum die Einbindung der Community entscheidend ist. Taucht ein in eine Welt, in der spielerisches Lernen und ungerichtetes Wandern die Zukunft der Organisationen prägen könnten.

Gaming dreht sich nicht nur um die Erstellung von Spielen. Es geht um das Spielerlebnis, die kreative Interaktion mit der Community. Immerthal untersucht, wie Technologie die Unternehmensstrategie und -organisation beeinflusst. In einer Zeit, in der Wissen in Organisationen rasant wächst, sieht er Gaming als einen Weg, dieses Wissen auf spielerische Weise zu erschließen.

Die Digitalisierung hat eine Flut von Daten hervorgebracht, die schwer zu überblicken ist. Die traditionelle Planung reicht nicht mehr aus, um sich in einer unsicheren Welt zurechtzufinden. Hier kommt Unternehmertum ins Spiel. Unternehmer müssen lernen, mit Unsicherheiten umzugehen und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtzufinden.

Immerthal betont die Bedeutung der Community-Einbindung in die Spielentwicklung. Ein Paradebeispiel ist Epic Games, das die Spieler aktiv in die Produktion von Fortnite einbezogen hat. Die Meinungen und Ideen der Community sind entscheidend für den Erfolg eines Spiels. Immerthal sieht dies als einen radikalen Ansatz, der alte industrielle Strukturen aufbricht und eine neue Definition von Community-Management ermöglicht.

Game Engines, die nicht nur für die Produktion von Spielen, sondern auch in anderen Branchen eingesetzt werden, sind ein weiterer wichtiger Aspekt. Unternehmen wie BMW nutzen Game Engines für das kollaborative Design von Autos, während andere sie für die Entwicklung von Prototypen oder Mensch-Maschine-Schnittstellen einsetzen. Dies führt zu einer Verschmelzung verschiedener Branchen und einer Konvergenz.

Allerdings warnt Immerthal, dass nicht alle Unternehmen die Community angemessen einbinden. Einige vernachlässigen die Bedürfnisse der Spieler und verlieren dadurch nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Ideen und Feedback. Einige Spiele setzen auf das “Play-to-Win”-Prinzip, bei dem Spieler durch Käufe im Spiel Vorteile erlangen können. Dies kann zu Frustration und einem Verlust des eigentlichen Spielvergnügens führen. Immerthal betont die Bedeutung eines ausgewogenen Ansatzes, der die Community respektiert und nicht nur auf monetären Gewinn abzielt.

Die Gaming-Industrie bietet eine spielerische Art, die Welt der Organisation zu erschließen. Dabei geht es nicht nur um bunte Fantasiewelten, sondern auch um interessante Aspekte des ungerichteten Wanderns. Amazon hat beispielsweise das ungerichtete Wandern als Thema für ihr Geschäftsgebiet im Jahr 2018 gewählt. Sie ermutigen ihre Händler, durch das Wandern neue Entdeckungen zu machen. Dieses Konzept wurde auch von dem Philosophen Michel Serres aufgegriffen, der von einem ungerichteten Umherschweifen spricht. Dabei geht es darum, komplexe Informationen auf spielerische Weise zu erfassen.

Ein Beispiel dafür ist das Spiel FIFA, bei dem es 17.000 Spieler und 7.100 Mannschaften gibt. Es ist unmöglich, all diese Informationen auswendig zu lernen. Stattdessen nutzen die Spieler den spielerischen Modus, um ihr Wissen über die Spieler und Mannschaften zu erweitern. Ähnlich wie beim Handeln an der Börse bewerten sie die Spieler und handeln mit ihnen. Dadurch lernen sie die Spielwelt intensiver kennen, als wenn sie einfach nur Daten auswendig lernen würden.

Früher gab es Handbücher für Videospiele, die immer dicker wurden, je komplexer das Spiel war. Heutzutage kann man viele Spiele ohne Handbuch spielen und die Spielwelt spielerisch erkunden. Man läuft herum und entdeckt Hinweise und Anhaltspunkte, die einem den Weg weisen. Manchmal gibt es sogar Spiele, bei denen man komplett frei ist und keine Hinweise bekommt. Stellen Sie sich vor, wie es wäre, wenn neue Mitarbeiter in Unternehmen spielerisch ihre Arbeit kennenlernen würden, anstatt ein Handbuch zu lesen. Das wäre eine völlig neue Art des Lernens und würde die Organisationen verändern.

Diese spielerische Herangehensweise kann nicht nur in Unternehmen, sondern auch in der Ausbildung und an Hochschulen angewendet werden. Es gibt bereits Studiengänge, die sich mit Gaming beschäftigen, wie zum Beispiel an der Hochschule Fresenius. Es gibt Unternehmen, die erkannt haben, dass Gaming ein wichtiger Teil der Gesellschaft ist und dass dort Fähigkeiten entwickelt werden, die in Zukunft relevant sein können. Doch leider gibt es noch nicht genug Offenheit in der Branche des Personalmanagements, um Führungskräfte aus dem Gaming-Bereich zu rekrutieren.

Es gibt jedoch Unternehmen, die bereits erkannt haben, dass Gaming eine wichtige Rolle spielt. Zum Beispiel gibt es Versicherungen, die den DFB-Pokal in FIFA austragen, oder einen Fensterhersteller in Österreich, der ein eigenes eSports-Team hat. Diese Unternehmen wissen, dass diejenigen, die heute spielen, in einigen Jahren ihre Kunden sein werden.

Es gibt also bereits positive Ansätze, aber es muss noch mehr passieren. Es ist wichtig, dass Unternehmen und Personalchefs verstehen, welche Fähigkeiten durch Gaming entwickelt werden können und wie diese in der Arbeitswelt genutzt werden können. Es wäre interessant, dieses Thema weiter zu erforschen und mit Personalchefs von größeren Unternehmen darüber zu diskutieren. Auf der Zukunft Personal sollten wir das aufgreifen.

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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