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Meine wohl letzte The European-Kolumne: Warum Intellektuelle in den Chaos Computer Club eintreten sollten

„Gute Leute, erlauchte Zecher und ihr, liebwerteste Gichtlinge, saht ihr jemals Diogenes, den zynischen Philosophen?“ – so begann der Renaissance-Denker Francois Rabelais seine Rede. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik brauchen eine neue Innovationskultur in seinem Sinn. Wir brauchen freche Spinner, die für frischen Wind sorgen. Auch heute noch.

„Gute Leute, erlauchte Zecher und ihr, liebwerteste Gichtlinge, saht ihr jemals Diogenes, den zynischen Philosophen?“ – so begann der Renaissance-Denker Francois Rabelais seine Rede. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik brauchen eine neue Innovationskultur in seinem Sinn. Wir brauchen freche Spinner, die für frischen Wind sorgen. Auch heute noch.

Twitter-Prosaist Günter Hack ärgert sich über die fehlgeleitete und ahnungslose Technik-Kritik, die von Geistesgrößen wie Evgeny Morozov mit aggressivem Sendungsbewusstsein gepaart mit Ahnungslosigkeit am laufenden Band absondern.

Morozov und seine deutschen Epigonen hätten schlicht keinen Dunst von einer IngenieursKULTUR, die das Internet und Open Software und viele andere Aspekte unseres täglichen Lebens sehr stark informiert haben.

„Sie negieren diese Ingenieurskultur, obwohl es ihr gottverdammter Job wäre, sie zu kennen und sie zu analysieren. Wenn sie es täten, dann wären sie vielleicht wirklich dazu in der Lage, eine tragfähige Analyse zu schreiben, nämlich die, inwieweit sich diese Ingenieurskultur im Valley unter Einfluss und Druck von Geheimdiensten und Risikokapital und noch mehr Geheimdiensten und noch mehr Risikokapital verändert hat“, schreibt Hack.

Rundumschläge für mehr Klicks

Das sei die eigentlich spannende Geschichte, die ein Intellektueller heute zu erzählen hätte, anstatt blind auf „der Tächnäkk” herumzudreschen, die er sowieso nicht versteht. Pauschale Rundumschläge bringen halt mehr Klicks und Aufmerksamkeit. Dabei wäre es wichtig, zu verstehen, wie sich diese Technologen ausdrücken.

„Der Job des Intellektuellen bestünde darin, mit den Leuten zu sprechen, die den Code schreiben und die generativen Feedbackschleifen aufzuzeichnen und dann Ursachen und Wirkungen allgemein verständlich zu benennen. Stattdessen bekommen wir platte Kapitalismuskritik (die einiges erklärt, aber eben nicht das Wesentliche) und Untergangsgeheul.
Der Programmierer macht also seinen Job, der Intellektuelle macht ihn nicht“, moniert Hack.

Er plädiert für eine differenzierte Archäologie im Sinne der Actor-Network-Theory.

Mehr dazu in meiner morgigen The European-Kolumne, sozusagen als Schlussakt meiner Beiträge für das Berliner Debattenmagazin.

Aber wie zitierte der liebwerteste Kollege Alexander Wallasch meinen Leitstern François Rabelais:

“Was Geduld hat, kann alles überstehen.”

Die liebwertesten Gichtlinge wird es bald als eBook geben 🙂

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

1 Kommentar zu "Meine wohl letzte The European-Kolumne: Warum Intellektuelle in den Chaos Computer Club eintreten sollten"

  1. Hat dies auf http://www.ne-na.de rebloggt.

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