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How to Community, Roundtable und ein paar Geheimnisse

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Photo by Matheus Bertelli on Pexels.com

In einer Zeit der digitalen Transformation, in der Lernen und Veränderung zum Alltag gehören, zeigte uns Thomas Jenewein auf der Zukunft Personal Europa #ZPEurope, wie das Konzept einer effektiven Community funktioniert.

Er betonte im Messe-TV-Studio in Köln, dass eine Community nicht einfach nur ein Publikum sei. Es geht vielmehr um gemeinsame Interessen, den Austausch von Wissen, physische und virtuelle Treffen und das Organisieren gemeinsamer Events.

Die “Training und Change Community” von SAP steht exemplarisch für diese Idee. Durch verschiedene Formate, wie Workshops, Ask-me-Anything-Sitzungen, Blogparaden, Barcamps, Podcast-Expertentalks, Livestreaming-Begleitmusik, spontane Interviews, bietet man einen Raum für SAP-Kunden, Partner und Interessenten , um sich über Training und Veränderung auszutauschen.

Auffallend ist die lockere und doch fachliche Atmosphäre, die in dieser Community herrscht. Anstatt langatmiger PowerPoint-Monologe gibt es Workshops und kurze Impulse. Das Augenhöhe-konzept, bei dem es keine übergeordneten Experten gibt, sondern alle Mitglieder als Experten in ihrem Bereich betrachtet werden, steht im Mittelpunkt.

Interessant ist auch die Begegnung mit Partnern, die in der digitalen Welt eine immense Reichweite haben, wie der Hidden Champion des Netzes, der über Bewertungen für Google Maps Milliarden Zugriffe erhält und wohl der unbekannteste und gleichzeitig wichtigste Netz-Influencer der Welt ist. Gemeint ist Dr. Torben Mauch, den ich auf dem SAP Trainingsforum direkt interviewte.

Wichtig ist die Aussage von Thomas Jenewein, das die Community nicht nur über das Teilen von Informationen lebt, sondern über das gemeinsame Lernen und den freundschaftlichen Austausch. Wie beim von Thorsten Ising organisierten Boosting-Wochenende in Paderborn, wo jeder Teilnehmer die Gelegenheit bekommt, seinen beruflichen Status quo abklopfen zu lassen in Sessions, die jeweils rund drei Stunden laufen. Jeder Stein, jede Geschäftsidee, jedes Projekt, jede Social-Web-Aktivität und jede beabsichtigte und unbeabsichtigte Positionierung wird umgedreht und kritisch durchgeknetet. Danach geht man aus dem Besprechungsraum raus wie nach einer harten Massage in der Reha nach einem Bandscheiben-Vorfall. Wichtiger Termin am Anfang des Jahres, um den Resetknopf drücken zu können.

Als Ergänzung zum Podcast und zu den Live-Videos beim SAP Trainingsforum könnte man an eine Kopplung von Community und dem Schrotflinten-Prinzip von Google nachdenken. Das September-Treffen in der Zukunftslounge der D2030 – Deutschland neu denken e.V.-Initiative hat dazu eine sehr erfolgreich Melange angeboten. Also die Session mit Hanna JürgensmeierBeate Schulz-MontagAlexander FinkKlaus BurmeisterThomas Krause, Karlheinz Steinmüller und Stella Smiljkovic. Via LinkedIn-Eventseite und Zoom-Zugangslink hatten sich knapp 400 Zukunftsinteressierte eingefunden. Kommentare kamen von den Zoom-Teilnehmenden und via Multistream von Twitch bis YouTube.

So bekommt die D2030-Community eine erweiterte Plattform und durch das Zufallsprinzip im Livestream kommen Menschen dazu, die ich über Newsletter, Barcamps und geschlossene Formate nicht erreiche. Beide Ansätze sind wichtig. Am Beispiel Google lässt sich das gut erkunden. Der Suchmaschinen-Primus entwickelt eine Blaupause für den radikalen Weg in die vernetzte Wirtschaft und zeigt, wie das funktionieren kann. Es erleichtert das Schrotflinten-Prinzip in den Aktivitäten außerhalb des Werbegeschäfts, betonte der elektrische Reporter Mario Sixtus im ARD-Presseclub: “Sie schießen ganz viele Kugeln in ganz viele Richtungen ab und hoffen, dass irgendeine Kugel treffen wird.“

Sohn@Sohn setzen auf den Niklas-Luhmann-Zufallsmodus. Wir finden ständig Dinge, die wir gar nicht gesucht haben. Und das liegt im krassen Gegensatz zu den Bullshit Points, die uns auf Online-Marketing-Messen wie der dmexco in die Ohren gebrüllt werden.

Da geht es um Währungen, Platzierungen, Segmentierungen, Reichweiten, blutleere Leads, Zielmedien (auf dem Klo kann man auch das Bonner Schaufenster lesen und manchmal ist eine gute Story dabei – in den so genannten “Zielmedien” tauchen solche Lektüremöglichkeiten nicht auf), Kanälen (gibt es im Internet klare Sender-Empfänger-Verhältnisse? Nö!) und sonstigen semantischen Nichtigkeiten.

Sohn@Sohn geht es um Anschlussmöglichkeiten frei nach dem Motto von Jeff Jarvis. Wenn mich eine Community interessiert, wird sie mich finden. Der Hashtag-Soziologe Klaus M. Janowitz hat das vor Ewigkeiten als vernetzten Individualismus ausgedrückt. Weit entfernt von ferngesteuerten Clickbaiting-Attacken mit Überschriften, die den Vorgaben der Suchmaschinen-Optimierer folgen: „Kennzeichnend für die Digitalisierung ist die individualisierte Ansprache: von einer Gesellschaft der Massenmedien zu einer der personalisierten Medien; von breitgestreuter Werbung zum personalisierten Marketing. Es ist das, was Michael Seemann als die Organisationsmacht der Query bezeichnet.“

Die Query ist die Abfrage an eine Datenbank, die Übereinstimmungen auswirft. So können Ressourcen verknüpft und koordiniert werden.

Auf nicht ganz zufälligen Begegnungen kann sogar ein neuer Community-Kosmos erwachsen, der gewichtige Stellschrauben in Bewegung bringt. Etwa das Zusammentreffen mit Friedrich Büse, der in einem Roundtable über die klimaschützende Wirkung von alternativen Proteinen sprach. Zur Gesprächsrunde zählten Christian Traumann, Geschäftsführender Direktor Multivac; Harald Suchanka, CEO Handtmann Filling & Portioning; Bernd Eßer, Mitglied des Vorstands BALPro + CEO Berief Food und Angela Julie WADENPOHL. Welche neue Community da in den kommenden Monaten an den Start gebracht wird, bleibt noch ein Geheimnis 🙂

Das hier umgesetzte Roundtable-Konzept von Sohn@Sohn könnte die Community-Arbeit beflügeln. Idee: Der Austausch zwischen Experten auf einem hohen fachlichen Niveau wird zwar häufig gewünscht, aber kaum umgesetzt. Der Roundtable bietet die Möglichkeit ein im Vorfeld abgestimmtes Thema in kleiner Runde – mit ca. vier bis sechs Teilnehmern – zu diskutieren. Das Thema sollte sich an aktuellen Themen orientieren (Nachrichtenwert).

Mit einem Roundtable schafft man über mehrere Tage, Wochen und Monate Content sowie Aufmerksamkeit und kann das Material weiter verarbeiten für Newsletter, Pressemeldungen, eigene Website, Corporate Blogs etc. Festlegung des Themas, Auswahl der Referenten und externen Experten, Erstellung eines kurzen Thesenpapiers als Grundlage für die Diskussion, Briefing, Technik-Check, Moderation der Runde, Texten von Fachbeiträgen, Blogpostings, Themen-Management via Sohn@Sohn, Meldungen über Presseverteiler.

Neben der Gesprächsrunde über Alternative Proteine war der Diskurs über eine Verbesserung des Kunststoffrecyclings der beliebteste Beitrag auf ichsagmal.com im vergangenen Jahr.

Das freut Sohn@Sohn aus mehreren Gründen: Es zeigt, dass das Interesse an einer Verbesserung der Kreislaufwirtschaft gigantisch groß ist. Gerade bei Plastik gibt es seit Jahrzehnten einen Bedarf an innovativen Technologien, um die Verwertung auf ein besseres Niveau zu bringen.

Der Anteil der Einwegverpackungen aus Plastik steigt und steigt, aber das Niveau der STOFFLICHEN Verwertung OHNE Exporte und OHNE die ominöse thermische Verwertung, die schlichtweg nur eine schnöde Verbrennung mit einem kümmerlichen Wirkungsgrad in Müllverbrennungsanlagen darstellt, ist dürftig.

Es fehlt darüber hinaus ein klares Bekenntnis zur Reduktion der Abfallberge via Monoverpackungen, mehr Mehrweg und technisch hochwertiges Recycling. All das kam in dem Roundtable im Allgäu zur Sprache. Mit dabei waren: Michael Baumeister, COO von Brückner Maschinenbau; Guido Frohnhaus, technischer Geschäftsführer von Arburg; Hartkämper Thomas, CEO von Kautex Maschinenbau; Bernd Reifenhäuser, CEO der Reifenhäuser Group; Guido Spix, Group President der Multivac-Gruppe.

Die nächsten Roundtable sind schon in der Pipeline.

Siehe auch:

Messe lebt: Neue Partnerschaften, neue Formate, neue Rekorde bei den Live-Sessions im Messe-TV-Studio, euphorische Aussteller, alle Stages sind förmlich überrannt worden, neue Reichweiten durch LinkedIn-Live auf der Zukunft-Personal-Seite, gutes Zusammenspiel bei den Netzwerkeffekten im Vorfeld der Messe #ZPEurope Martina Hofmann Heike Riebe Sandra Reis

Altkleider-Sammlung via Internet der Dinge, Abschied von der Papierwirtschaft, Verschwendung beim Heizen verhindern, Fördermittel-Möglichkeiten via Podcast besser vermitteln, intelligente Cloud im Pflegedienst, 3-D-Druck für nachhaltiges Wohnen, Mensch-Maschine-Interaktion, KI im Dienst der Nachhaltigkeit, Markenkommunikation im Mittelstand, Logistik digital, Realtime-Social-Media in Kölle – Feine Livetalks und Reportagen im #Schubkraft-TV-Studio auf der #DigitalX – 20 Sessions. Benjamin Springub Monika Thomasberger Jacqueline Schoof Pierre Schoof

Jetzt beginnen schon die Planungen für die Europa-Konferenz in Berlin. Eine völlig neue Community für Sohn@Sohn – für die Agentur Kommunikation & Politik – diesmal mit der Betonung auf POLITIK. Stefan Stader Nini Tsiklauri René Cuperus Marc Saxer Martin Schilling Daniel Kraft

Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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