Digitale Aufklärung durch Ossi Urchs und Tim Cole heute bei #Bloggercamp.tv

Ossi Urchs und Tim Cole im Test-Hangout
Ossi Urchs und Tim Cole im Test-Hangout

Um 19:30 Uhr diskutieren wir in Bloggercamp.tv mit den Internet-Veteranen Ossi Urchs und Tim Cole über ihr neue Buch „Digitale Aufklärung – Warum uns das Internet klüger macht“. Auf das Opus bin ich ja bereits eingegangen. Auf Twitter erfreut sich mein Artikel in den vergangenen Tagen einer sehr hohen Retweet-Quote:

Hier noch einmal der Content als Steilvorlage für unsere heutige Abendrunde:
Eine mögliche Taktik im Wissensmanagement beschreibt Edgar Allen Poe in einer Kurzgeschichte. Dem Matrosen in Poes Abhandlung über den “Sturz in den Malstrom” bleibt nichts anderes übrig: Er nutzt die Strömung des Wirbels gegen ihre eigene Gewalt. Man muss mit der Geschwindigkeit gehen können, um danach erst an jenen Stellen langsam zu werden, wo es sich lohnt.

Eine ähnliche Empfehlung geben die Internet-Veteranen Tim Cole und Ossi Urchs in ihrem neuen Opus “Digitale Aufklärung – Warum uns das Internet klüger macht” (gerade im Hanser Verlag erschienen). Man sollte erst gar nicht versuchen, gegen den (Mal-)Strom zu schwimmen, sondern ihn geschickt für die Erreichung der eigentlichen Ziele nutzen, und zwar ohne Befehl von oben:

“Und erst recht ohne zu jammern und zu verzagen, sondern in dem Bewusstsein, dass eine starke Strömung uns nicht an ein Ziel, wenn es das tatsächlich geben sollte, aber der Lösung anstehender Aufgaben näher bringen.”

In digitalen Ökosystemen, die geprägt sind von sozialen Netzwerken, Peer-to-Peer-Formationen, Communitys und Open Source-Projekte, funktionieren die alten Mechanismen von zentraler Steuerung nicht mehr. Cole und Urchs verwenden den von mir nicht so geschätzten Begriff des Schwarms, weil ich die Analogien zum Tierreich meide. Klar ist nur, dass die Weisheit der Vielen oder die vernetzten Systeme über mehr Fähigkeiten verfügen als die Summe seiner Teile.

“Als Schwarm sind die Kunden seinem Unternehmen, das noch immer als Einzelwesen handelt, grundsätzlich überlegen”, so Cole und Urchs.

Cole Urchs

Warum sollte ich noch das Call Center eines Fachhändlers anrufen, um mich über ein sinnvolles Equipment fürs Livestreaming von Audio und Video beraten zu lassen, wenn ich über Crowd-Services wie Helpouts auf einen Fachmann wie Hannes Schleeh stoße, der als StreamCamp-Mitorganisator sein Wissen und seine Fähigkeiten über den Google-Dienst zur Verfügung stellt. Dort muss er seine Kompetenzen fortwährend unter Beweis stellen und kann sich nicht in der Fließband-Anonymität einer Hotline verkriechen.

Im digitalen Mitmach-Kosmos findet sich Wissen an allen Ecken und Enden von selbst – schlaue Apps auf Smartphones und Tablets wirken dabei als Katalysator. Der TÜV-Rheinland-Berater Johannes Wiele nennt gegenüber der Zeitschrift brandeins ein amüsantes Beispiel:

“Heute läuft ein Chefarzt mit seinem iPad zum IT-Verantwortlichen, zeigt ihm eine englische Gesundheits-App für bessere Krankenbetreuung und sagt: Die brauchen wir in unserem System auch. Der IT-Chef steht dann unwissend da und muss sich erst einmal einarbeiten.”

Zentralistische Organisationen verlieren in diesem Spiel, wie groß und übermächtig sie heute in Gestalt der Marktführer auch noch erscheinen mögen, so die Autoren Cole und Urchs. Organisationen bleibt in dieser vernetzten Welt nur noch eine Option übrig, sie müssen sich wie der Malstrom-Matrose verhalten. Sie können Signale wahrnehmen, deuten, kuratieren und daraus das richtige Verhalten ableiten: “Go with the flow”, lautet die Empfehlung von Tim Cole und Ossi Urchs.

Hashtag für Twitter-Zwischenrufe während der Liveübertragung #bloggercamp.

Digitaler Standstreifen: Unterwegs auf Unternehmens-Autobahnen – im Schneckentempo #StreamCamp13

Andreas Klug Ityx Asynchron statt Telefon

Andreas Klug vom Kölner Software-Spezialisten Ityx ist heute um 18:30 Uhr Gast bei Bloggercamp.tv. Wir sprechen mit ihm über die Relevanz von Live-Streaming in der Kundenkommunikation. Er erläutert seine Motivation, das erste Barcamp zur Streaming-Technologie als Sponsor finanziell zu unterstützen.

Seine Thesen:

>> 66 Prozent der CIO´s weltweit glauben, dass Business und Consumer Technologie in den kommenden drei bis fünf Jahren zusammen wachsen werden (SAP-Studie) —> in der Realität sind alle Anstrengungen zur Consumerization zu zaghaft

>> Man ist was man isst = Kommunikationsgewohnheiten der Mitarbeiter sind nicht gleich den Kommunikationsgewohnheiten der Unternehmen

>> Die Wahl des richtigen Kanals (Video/Mail/Phone): Der Verbraucher wählt das „Bequeme“ – das Unternehmen das „Planbare“ = wie passt das eigentlich zusammen?

>> Technisieren von Kommunikation: Wissen als Kern jeder Kundenbegeisterung

>> Die Video-Kommunikation (youtube) als Suchmaschine der Zukunft (Google) – die zweitgrößte Suchmaschine ist Youtube ja schon heute.

ITyX glaubt, dass die Streamcamp Szene mit ihrem „missionarischen Weckruf“ einer der vielen unterstützenswürdigen Stimmen des WWW ist, die Unternehmen auf den digitalen Wandel einstimmt…

All das diskutieren wir in den Abendstunden. Twitter-Zwischenrufe während der Liveübertragung mit dem Hashtag #bloggercamp kennzeichnen. Man hört und sieht sich nachher. Hier geht es um 18:30 Uhr zum Hangout on Air. Auf meinem Blog werde ich den iframe natürlich auch einbetten. Viele Wege führen nach Rom – fünf Euro fürs Phrasenschwein.

Siehe auch: Loslassen und Zwitschern: Über die Vorteile der asynchronen Kundenkommunikation.

Schluss mit der NSA-Debatte: Wir singen jetzt alle „Pofallala“

Der NSA-Versteher
Der NSA-Versteher

Die deutsche Wirtschaft und die deutsche Öffentlichkeit müssten sich nicht vor der verdachtsunabhängigen Totalüberwachung der NSA fürchten. Denn die Bedrohung lauert nach wie vor im Osten, so Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen in einem Gastbeitrag für das Handelsblatt. Deshalb „gibt es auch angesichts einer derzeit aufgeregt geführten Debatte keinen Anlass, die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Partnern in den USA und Großbritannien grundsätzlich in Frage zu stellen.“

Er begrüßte, dass die NSA eine erste Stellungnahme zu Prism an die Bundesregierung übermittelt hat. Er sei „erstaunt, in welch offener Weise die NSA bereit war, uns über die amerikanischen Prism-Programme aufzuklären“. Der US-Dienst habe dadurch zur allgemeinen Klarstellung beigetragen. Ähnliches flötete in den Sommermonaten der noch amtierende staatstrojanische Bundesinnenminister Friedrich durch die Gegend. Wer das in Frage stelle, würde antiamerikanische Reflexe an den Tag legen. Punkt. Die Pofallala-Sprachregelung der Merkel-Regierung lautete: Ende der Debatte. Oder auch nicht. Mehr dazu morgen in meiner The European-Kolumne.

Zur Lektüre empfohlen:

NSA-Überwachung: Zehn Lehren aus der Spähaffäre.

Spricht der Bock zum Gärtner: Friedrich will Verantwortliche der NSA-Affäre ausweisen.

„Der tut doch nix, der will nur spielen“….: Der Geheimdienst-Apparat der USA in Deutschland.