In meiner Februar-Kolumne für das prmagazin möchte ich auf die Kommunikationstrends 2019 eingehen – also auf Eure Prognosen. Ein beliebtes Glaskugel-Spiel ohne Anspruch auf empirische Fundierung. Franziska Bluhm hat in ihrem Newsletter (!) eine schöne Vorlage geliefert: Linkedin, Pinterest, Instagram sind aus ihrer Sicht die Namen der sozialen Netzwerke, die in diesem Jahr deutlich an Bedeutung gewinnen werden. Linkedin als professionelles Netzwerk, Pinterest als Reichweitenlieferant und Instagram werde der Kanal für die B2C-Kommunikation werden. „Das bedeutet nicht, dass die anderen in der Bedeutungslosigkeit verschwinden werden, ich gehe nur davon aus, dass diese drei die Gewinner 2019 sein werden.“
Sie setzt auch stärker auf die Einszueins-Kommunikation. „Und damit meine ich nicht nur die klassischen Newsletter, sondern auch die Kommunikation mit Kunden, Lesern und anderen Zielgruppen via Messenger. Perfektes Instrument in der Kunden- und Leserbindung und ich wünsche mir hier insbesondere von Medienhäusern intelligente Formate in der Kommunikation.“ Messenger-Kundenkommunikation wird nur dann abgehen, wenn die kleine Zeitverzörgerung in der asynchronen Kommunikation für perfekten Service genutzt wird. Ansonsten wäre das ein Rückfall in die abgeschottete und stets ärgerliche Hotline-Ära. Und was ist mit den Netzwerk-Effekten in der Kundenkommunikation? Die halte ich nach wie vor für unverzichtbar – und da gibt es noch beträchtlichen Nachholbedarf, weil die meisten Firmen immer noch im Einwegmodus unterwegs sind.
Franziska Bluhm geht zudem von einem Comeback der eigenen Kanäle aus. „Wer sich 2018 gewundert hat, dass so viele wieder über das leicht angestaubte Format des Newsletters gesprochen haben: Weil die Reichweiten über Social Media weggebrochen sind, haben viele gemerkt, dass es vielleicht doch nicht schlecht ist, mal wieder ein bisschen mehr auf die eigenen Kanäle zu schauen.“ Website, Newsletter, Blog – mobil optimiert – gewinnen wieder an Bedeutung.
Thomas Knüwer glaubt auch eine anhaltende Hinwendung zu klassischen Formaten: „In einer Welt der arithmetisch kuratierten Newsfeeds vermitteln Newsletter das Gefühl der Kontrolle und Einfachheit, obwohl sie es längst nicht mehr sind. Beispiel: Lorenz Maroldts Checkpoint-Newsletter aus dem Hause ‚Tagesspiegel‘ ist ein eigenes Medium geworden, überflutet mit Informationen in schlechtem Layout. Scheint aber nur wenige zu stören.“
Podcast boomt in den Massenmarkt, so die weitere Prognose von Knüwer: „Immer mehr Menschen entdecken diese Audioformate und ihre Macher erleben auch in anderen Mediengattungen einen ordentlichen Aufstieg. Und natürlich werden auch reichlich Werbegelder in Audioformate fließen.“
Schön wäre mal ein gut gemachter Hörspiel-Podcast oder Feature-Podcast – also als eigenständiges Format und nicht als Kopie einer Radio-Produktion.
Beim Thema Livestreaming im unternehmerischen Kontext rechnet Lars M. Heitmüller mit einem Aufschwung: Die professionelle, moderierte Aufbereitung von (Corporate-)Themen im Liveformat habe gerade erst begonnen: „Vorteil: authentisch, dialogisch, schnell und vergleichsweise günstig.“ Damit meint er nicht das einfache “Draufhalten” bei Events per Periscope oder den dokumentarischen, umgeschnittenen Livestream bei einem Event. „Ich meine gut moderiertes, digitales Stakeholder-Involvement in Real-time.“
So. Jetzt seid Ihr gefragt. Am 14. Januar muss ich meine Kolumne für die Februar-Ausgabe des prmagazins abgeben. Bitte postet doch hier bis zum 10. Januar Eure Einschätzung für die Kommunikationstrends 2019 – möglichst knackig und konkret 🙂