#Notizzettel: Treiber oder Getriebene? Zur Zukunft der Automotive-Branche – Ausblick auf die nächste #ZPSpätschicht @sascha_p

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Automotive Branche steht mit der Energie- und Verkehrswende vor dem größten Transformationsprojekt seit der Erfindung des Verbrennungsmotors: Wie sind die Führungskräfte auf diesen Wandel vorbereitet? Gibt es genügend Fähigkeiten im Management, um zukunftsfähig zu bleiben? Wie steht es mit der Digitalkompetenz im Top-Management: Zu engstirnig im Denken und zu träge beim Handeln, um bei der digitalen Transformation ganz vorn mitzuspielen, lautet das vernichtende Urteil im neuen Qualitätsindex für Eliten der Hochschule St. Gallen (HSG). „Die deutsche Wirtschaftselite ist trotz guter Voraussetzungen nicht in der Lage, genug ökonomische Werte zu schaffen“, attestiert HSG-Forscher Tomas Casas Deutschlands Auserlesenen ein kollektives Führungsversagen. Deutschland gehört nach dem neuesten Index daher nicht mehr zur Spitzengruppe und ist in die zweite Kategorie auf Rang 15 zurückgefallen. „Deutschland hat es seit Jahrzehnten versäumt, neue Kohorten von Eliten hervorzubringen.“ Wie sieht es in der Automotive-Branche aus in diesem Punkt? Wie positioniert sich das HR-Management, um den Wandel zu bewältigen? Wie innovationsfreudig sind die Firmen? Oder leben sie eher von der Erfolgen der Vergangenheit? 

Anregungen für den Live-Talk am 10. Juni in der #ZPSpätschicht gefragt:

• Dr. Thymian Bussemer – Head of HR Strategy  & Innovation bei Volkswagen AG und Vizepräsident des BPM (Bundesverbands der Personalmanager)


• Sascha Pallenberg – deutscher Blogger, Chief Awareness Officer bei Aware, ehemals Head of Digital Transformation bei Daimler AG 

Moderation: Icke

Statements zur Sendung:

„Evolution oder Revolution? Die Rolle von HR in Zeiten von Digitalisierung, KI und Homeoffice.

Wie geht die Automotive Branche damit um?“

Bussemer: In den nächsten fünf Jahren ändert sich in der deutschen Automobilindustrie mehr als in den letzten fünfzig. Und da ist Corona mit all seinen Folgen noch gar nicht eingepreist, bezog sich die Prognose doch auf die bereits länger ablaufende Disruption der klassischen Geschäftsmodelle der Automobilindustrie.

Unbestritten ist: Im Zuge des Wandels vom klassischen Industrieunternehmen zum Digitalunternehmen steht Volkswagen wie fast alle anderen Automobilhersteller auch vor einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Das Unternehmen braucht Ideen und Konzepte für neue Kundenbedürfnisse und Geschäftsmodelle, für neue digitale Produkte und für die Ausgestaltung einer zunehmend digitalen und agilen Organisation, ohne dass diese Skills und Fähigkeiten zum mentalen und qualifikatorischen Grundbestand des Unternehmens gehören.

Ein Unternehmen wie Volkswagen muss in der Transformation Bestandsgeschäft und neue Geschäftsfelder angemessen balancieren.

Was sagt Ihr?

Klaus Burmeister: Abschied von klassischen Berufsbildern, Übergang zum (Er)Lernen von Tätigkeiten, situatives und informelles Lernen gewinnen an Bedeutung: HR muss vordenken, schnell denken und handeln in Netzwerken aller Bildungsbeteiligten, es gilt das eigene Potential der Beschäftigten zu nutzen, sie müssen als Partner gewonnen werden, die Belegschaften müssen diverser werden und die „Arbeitsverhältnisse“ flexibler, d.h. individueller, Trumpf macht diese Sache sehr gut. 

Alexander Fink: In unserer Post-Corona-Studie ist ab Seite 70 das Fallbeispiel der Real-Estate-Szenarien von Bosch, in dem auch HR und Unternehmenskultur thematisiert werden.

Dr. Winfried Felser: Re-Skilling! https://www.acea.auto/message-dg/reskilling-billions-of-euros-to-be-mobilised-for-making-europes-automotive-workforce-future-proof/

Frank H. Witt, Partner & Senior Consultant SCI Holding Ltd 香港公司 Professor: Nun die IFO-VDA Studie prophezeit, Prognose würde hier zu wissenschaftlich klingen, den Verlust von 178.000 Arbeitsplätzen bis 2025 und 215.000 bis 2030, davon sollen 147.000 durch Pensionierung und Fluktuation ausscheiden. Je nachdem wie man die Grenzen der Wertschöpfungsketten zieht können das noch wesentlich mehr sein. E-Mobilität und digitale Transformation werden bei den Jobs auch Verlierer und Gewinner sehen, eine um ein zentrales Steuergerät pro Fahrzeug (wie es das Tesla Paradigma will) und Software herumgruppierte Industrie dürfte sich was Gehälter und Arbeitsbedingungen anbelangt in vielem an Techkonzernen orientieren heißt etwa das Einstiegsgehälter von Ingenieuren (Mathematikern, Informatikern, Physikern, KI-Experten) von 51.000 € sich eher verdoppeln dürften und dass das Recruiting sich auch mehr an den tatsächlichen Fähigkeiten orientiert … für die große Masse der Beschäftigten wäre der zu erwartende enorme Produktivitätszuwachs eine historische Gelegenheit die Arbeitszeit um ein Drittel zu reduzieren und das bei Lohnausgleich oder Zuwachs … dafür brächte es aber massive politische Unterstützung sonst gibt’s halt nichts ausser einen Fußtritt für viele … und mehr Geld für die Winterkorn & Co; Piechs, Porsches.

Schon mal eine Menge Holz für den Livestream am Donnerstag, den 10. Juni, um 16 Uhr. Weitere Anregungen willkommen.

Ihr könnt auch live Fragen stellen. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Man hört, sieht und streamt sich in der #ZPSpätschicht

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