Neue Unternehmen braucht das Land @KfW_Research @BVMWeV @Haufe_NMP #SchubkraftTV @rafbuff @haucap @NadineSchoen @Ogruen @MenzelFrauke #ZukunftstagMittelstand

Wer die ökonomische Welt nur in Aggregatzuständen betrachtet, verliert die wesentlichen Quellen wirtschaftlicher Kreativität und technologischer Entwicklungssprünge aus dem Auge. Das ist das Manko von Planungsfetischisten und Makroökonomen. Sie unterschätzen die tiefgreifende wirtschaftliche und gesellschaftliche Rolle von unvorhersehbaren Innovationen, die alles durcheinander würfeln und Technologien sowie Geschäftsmethoden revolutionieren. Makroökonomische Entwicklungen können durch Einzelentscheidungen, durch disruptive Innovationen, Multikrisen, Kriege, Protektionismus, Sanktionen, Inflation und dergleichen kräftig durcheinander gewirbelt werden. Ende vergangenen Jahres redeten Konjunkturforscher noch von einer unausweichlichen Rezession für das Jahr 2023. Mittlerweile erhellen sich die Vorhersagen und wir schrammen an einem Minus im Wirtschaftswachstum vorbei. Das hatte ich ja bereits im Dezember vorhergesagt.

Darauf machte bereits in den 1920er und 1930er Jahren der Ökonom Joseph A. Schumpeter aufmerksam. Makroökonomen würden sich nur mit Aggregaten beschäftigen, also mit der Gesamtsumme der Mittel, die Volkswirtschaften für den Konsum und für Investitionen aufwenden, kritisierte der Ökonom Joseph Schumpeter bereits in den 1920er und 1930er Jahren. Einzelne Unternehmerinnen und Unternehmer, Firmen, Branchen, Konsumenten, die Rolle von staatlichen Institutionen und die Wirkung von Gesetzen verschwinden aus dem Blickfeld. Vor allem die Rolle von Innovationen werde heruntergespielt, bemängelt Schumpeter, der sich mit seinen konjunkturpolitischen Abhandlungen leider nicht aus dem Schatten von John Maynard Keynes lösen konnte. Was bedeutet das für die Rolle des Staates bei Innovationen?

Ein wichtiger Punkt ist schlichtweg die Zahl der neuen und frischen Unternehmen, die aus dem Routinebetrieb der Wirtschaft ausbrechen und Innovationen antreiben. Hier wäre Staatskunst in der Wirtschaftspolitik gefragt. Seit rund 23 Jahren passiert zu wenig. Das zeigen die aktuellen Zahlen der KfW:

Nur 23 Prozent der 18–67-Jährigen würden sich unabhängig von ihrer aktuellen persönlichen Situation für die berufliche Selbstständigkeit entscheiden. Altersunterschiede sind hier allerdings sichtbar. So haben die unter 30-Jährigen den Corona-Schock besser verdaut und würden sich wieder häufiger für die Selbstständigkeit entscheiden. Von den Erwerbsfähigen, die noch nie selbstständig waren, haben nur 14 Prozent eine Präferenz für die Selbstständigkeit, 32 Prozent wären aber bereit, sich einmal selbstständig zu machen. Das ist mehr als ein Viertel aller Erwerbsfähigen (26 Prozent) und zeigt, dass Gründungspotenziale vorhanden sind. Vor allem Jüngere können sich vorstellen, einmal selbstständig zu werden – sogar häufiger als noch vor einigen Jahren. „Um Gründungspotenziale zu heben, wären verschiedene Maßnahmen geeignet. Weniger Bürokratie, eine faire Einbindung in die Sozialversicherungssysteme und eine bessere Absicherung im Insolvenzfall sind dabei die drei Maßnahmen, denen die stärkste Wirkung beigemessen wird. Bessere Angebote zur Kinderbetreuung würden zudem vor allem bei Frauen mit minderjährigen Kindern die Gründungsbereitschaft erhöhen. Wirtschaftspolitische Unsicherheit und Fachkräftemangel lassen die Attraktivität der beruflichen Selbstständigkeit sinken, eine zu geringe Gründungtätigkeit ist die Folge. Es sollten deshalb alle Anstrengungen unternommen werden, um alle Gründungspotenziale zu heben. Denn wenn der deutsche Mittelstand erodiert, verlieren wir die starken Schultern, die die Volkswirtschaft tragen“, so KfW-Analyst Dr. Georg Metzger.

Zu diesem Thema gibt es am Mittwoch, den 1. März, um 11 Uhr eine spannende Diskussionsrunde in der Station in Berlin beim Zukunftstag des BVMW:

Thema: Unternehmertum in Zeit der Veränderung.

Teilnehmer: Dr. Vivien Lo, Abteilungsdirektorin KfW Research, Kreditanstalt für Wiederaufbau
Prof. Dr. Justus Haucap, Direktor, Düsseldorf Institute for Competition Economics (DICE), Mitglied Wissenschaftlicher Beirat BVMW
Verena Hubertz, MdB, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende SPD-Bundestagsfraktion, Deutscher Bundestag
Stefan Teuchert, Leiter Markt Deutschland, BMW AG
Christen J. Merkle, Geschäftsführer, AHP Merkle GmbH

Moderation: Andreas Jahn, Bundesgeschäftsleiter Politik, Der Mittelstand. BVMW e.V.

Und am Nachmittag, um 15:25 ein digital-innovationspolitischer Paneltalk:

Teilnehmer:

Dr. Oliver Grün, Präsident, Bundesverband IT-Mittelstand
Rafael Laguna de la Vera, Gründungsdirektor, Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND
Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden, Telekom Deutschland
Nadine Schön, MdB, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Deutscher Bundestag
Oliver Gürtler, Leiter des Mittelstandsgeschäfts, Microsoft Deutschland
Dagmar Zoder, Head of Strategy für Zentraleuropa, Adobe

Moderation: Matthias Brucke, Leiter der Kommission für Innovation und Förderprogramme des BVMW, embeteco GmbH & Co. KG

Wir können dann ja zusammen einen Zukunftsplan für den Mittelstand entwickeln am Schubkraft-Stand der Telekom.

Siehe dazu auch meine Überlegungen in der Innovationskolumne von New Management: In einer Session auf der Next Economy Open brachte Deepa Gautam-Nigge (SAP), Herausgeberin des Buches „#EcosystemInnovation“, thematische Sonderwirtschaftszonen ins Spiel. Etwa bei Technologien, die den Klimaschutz, die Kreislaufwirtschaft und die Energiewende nach vorne bringen. „Hier liegen die Stärken von Europa und Deutschland und das sollte gezielt gefördert werden.“ Die gesellschaftliche Notwendigkeit sei evident. Die besten Köpfe, die besten Talente und Innovationen seien in Deutschland und Europa vorhanden.

Die Eventseiten auf LinkedIn – da könnt Ihr Euch auch anmelden. Wer Karten für Berlin braucht, kann mich direkt kontaktieren via 01776204474 oder gunnareriksohn@gmail.com

https://www.linkedin.com/video/event/urn:li:ugcPost:7031666922819604480

https://www.linkedin.com/video/event/urn:li:ugcPost:7031669643610050560

https://www.linkedin.com/video/event/urn:li:ugcPost:7031669419525201920

https://www.linkedin.com/video/event/urn:li:ugcPost:7031668780682346496

https://www.linkedin.com/video/event/urn:li:ugcPost:7031668654639337472

https://www.linkedin.com/video/event/urn:li:ugcPost:7033822316878856193/

Wir machen am Stand natürlich auch noch Adhoc-Interviews. Man hört, sieht und streamt sich in Berlin. 

Hier unser Vorbericht:

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