
Wie bezeichnet man die Könige des grauen Finanzmarktes richtig? Schnäppchenjäger, Heuschrecken, Rendite-Geier, Vulgärkapitalisten oder einfach nur clevere Geschäftemacher? Gemeint sind Private Equity-Firmen, die auf dem deutschen Markt aktiv wurden, als Beteiligungsgewinne steuerfrei gestellt wurden (von der Schröder-Regierung – ein Schelm, wer Böses dabei denkt).
Wenn diese finanzkapitalistischen Zauberkünstler bei Unternehmen einsteigen, fallen dann Stichworte wie „Angstregime“, “brutale Investoren“ „skelettierte Firmen“: Private-Equity-Gesellschaften seien Preismaximierer, so Henning Gebhardt von der Fondsgesellschaft DWS gegenüber der FAZ. Bei Unternehmen aus Private-Equity-Portfolios sei die Bilanz meist aufgebläht, weil viele Vermögenswerte hochgeschrieben wurden. Beliebt sei zudem das so genannte „Recap“. Dabei ziehen die Firmenjäger aus ihren Beteiligungsfirmen Eigenkapital ab, um es an ihre Investoren auszuschütten. Und die Renditeerwartung der Private Equity-Investoren liegt nach Angaben der Finanzbrache teilweise bei mehr als 20 Prozent.
Bis ein Unternehmen von den Firmenjägern wieder verkauft wird, müssen die Schulden zurückgezahlt werden: „Bootstrapping“, Stiefelschnüren wird diese Technik, ein Unternehmen finanziell auszupressen, in der Private-Equity-Szene genannt.
Welche Methodik kommt wohl bei Axel Springer zum Einsatz? Wahrscheinlich ein aggressiver Ausbau des Kleinanzeigen-Geschäftes.