„Ich wünsche nie, Abschließendes zu sagen…“ Am 29. Juni 1932 hielt Joseph A. Schumpeter (1883-1950) eine Abschiedsrede an der Universität Bonn. Der berühmte österreichische Ökonom hatte in Bonn seit dem Jahre 1925 gelehrt. „Im Nachhinein darf man ihn als Bonns ersten Soziologen bezeichnen. einen Lehrstuhl für Soziologie hat es an der Bonner Universität damals nicht gegeben. Der wurde erst 1962 eingerichtet – zwölf Jahre, nachdem Schumpeter in den USA gestorben war. Mein Vater hatte ihm 1962 seine Bonner Antrittsvorlesung gewidmet. Aber die Zeit war damals für eine Wiederentdeckung oder Neubewertung Schumpeters noch nicht reif“, so der WDR-Journalist David Eisermann. Nach Ansicht des Bonner Volkswirts Gunnar Sohn ist es erstaunlich, dass bei der inflationären Verwendung des Begriffs „Innovation“, der Ökonom Schumpeter als Vater der Innovationstheorie in betrieblichen und volkswirtschaftlichen Gestaltungsfragen ein Schattendasein führt.

„Man braucht sich nur den Lehrplan des Bonner Fachbereichs für Wirtschaftswissenschaft anschauen“, kritisiert Sohn, Mitautor des Bandes „Schöpferische Zerstörung und der Wandel des Unternehmertums. Zur Aktualität von Joseph A. Schumpeter“.
Eintritt 10 Euro. Im Buchladen gibt es die Kasse.