
Eine Arbeitsgruppe um den Modellierer Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität in Berlin und die Psychologin Cornelia Betsch von der Universität Erfurt hat berechnet, wie wichtig die Impfung im Kampf gegen die Pandemie ist. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung: “In acht bis neun von zehn Neuinfektionen spielen Ungeimpfte eine Rolle”, so das Fazit der Autoren.
Das Team um Brockmann und Betsch habe die Zeit zwischen Anfang Oktober und Anfang November 2021 analysiert. “Der Analyse von Brockmann und Betsch zufolge tragen die Geimpften nur zu 24 bis 33 Prozent zum R-Wert bei. Zudem fanden im Beobachtungszeitraum nur zwischen neun und 16 Prozent aller Neuinfektionen zwischen zwei Geimpften statt. An acht bis neun von zehn Neuinfektionen waren demnach Ungeimpfte beteiligt. Berücksichtigt man die anderen Parameter, die den unterschiedlichen Verlauf einer Infektion bei Geimpften und Ungeimpften kennzeichnen, tragen Geimpfte wenig zu Krankheitslast und R-Wert bei. ‘Das bedeutet, dass die Mehrheit der Bevölkerung wenig an der Verstärkung der Krise beteiligt ist’, schreiben Brockmann, Betsch und ihr Team über die geimpften Bewohner des Landes, ‘während die Ungeimpften, obwohl sie in der Minderheit sind, zu 67 bis 76 Prozent am R-Wert beteiligt sind und damit zur weiteren Ansteckung beitragen'”, schreibt der SZ-Wissenschaftsjournalist Werner Bartens.
Wie geht jetzt die Politik mit diesen Erkenntnissen um?
Und wann bekommen wir differenziertere Statistiken?