
Hier ein paar Punkte aus meinem Socialbar-Vortrag in Bonn:
Argus Data Insights hat für das prmagazin den medialen Sturm der vergangenen Monate genauer analysiert, um zu verstehen, ob messbare Folgen für die Zukunft der Plattform zu erkennen sind: Werden User kritischer? Lässt sich ein Rückzug von Twitter beobachten?Die automatisierte Sentimentanalyse zeigt, dass in den Medienberichten besonders die Themen Meinungsfreiheit sowie Falschinformationen kritisch diskutiert werden (oftmals aufgehängt an einer möglichen Rückkehr von Donald Trump auf die Plattform), daneben vor allem Musks Umgang mit den Twitter-Mitarbeitenden, das interne Chaos und der Rückzug großer Werbekunden.

Tweet-Peaks gehen auf die gleichen Themen wie in den klassischen Medien zurück, fallen aber sowohl in ihrer Ausprägung als auch in ihrem Abfall extremer aus. Anders ausgedrückt: Punktuell ist die Resonanz auf Twitter sogar größer als in Online-News, sie fällt dann aber schnell wieder ab – die User beschäftigen sich bald wieder mit anderem.Auffällig ist, dass sich Personen aus Politik, Sport und Unterhaltungsprominenz auf Twitter nicht an der Diskussion beteiligen.

Die größten Reichweiten und Interaktionen erzielen die Kanäle großer Medieninstitutionen (Tagesschau, Welt etc.). Der Deal bewegt die Gemüter und führt zu höherer Aktivität bei Twitter, nicht aber zu einem anschließenden Weggang der User. Vielmehr ziehen diese, begünstigt durch die Strukturen der Plattform, schlicht zu den nächsten Themen weiter. Annika Brockschmidt unterstreicht das Alleinstellungsmerkmal der Plattform, Inhalte in 280 Zeichen prägnant zu transportieren. In einem Tweet drückt sie aus, was sich bei der Datenanalyse als vorherrschendes Sentiment herauskristallisiert: Die Übernahme durch Musk mag auf vielen Ebenen kritisch zu sehen sein, aber die über lange Zeit auf Twitter aufgebauten Beziehungen sind es wert, an ihnen festzuhalten, solange es geht.

Den Teil zur Regulierung hab ich bereits auf ichsgmal.com intensiv dargelegt. Diese Punkte halte ich für wichtiger als wie ein aufgeregtes Huhn von Plattform zu Plattform zu hüpfen.

Die Netzwerkeffekte auf Twitter sind für meine Arbeit nach wie vor essentiell:

