
Auswertungen des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) ergeben, dass Plastikmüll inzwischen selbst in abgelegenen arktischen Regionen allgegenwärtig ist.
Fischereibezogene Abfälle deuten auf lokale, seegestützte Quellen von Schiffen hin, die in der Arktis und in der Nähe operieren. Fast ein Drittel der gefundenen Artikel (30%) ist europäischer Herkunft, insbesondere aus Deutschland (8%). Fünf Prozent stammten aus weiter entfernten Quellen (z. B. USA, China, Korea, Brasilien). “Globale Maßnahmen wie ein wirksames und rechtsverbindliches Abkommen über Kunststoffe mit verbesserten vorgelagerten Maßnahmen und Abfallmanagement sind dringend erforderlich, um die Menge an Kunststoffen, die in unsere Umwelt gelangen, zu verringern und damit den Druck auf die arktische Region und ihre empfindliche Tierwelt zu verringern”, schreiben Anna Natalie Meyer, Birgit Lutz und Melanie Bergmann in einem Fachbeitrag.
Das wird nicht reichen. Die Pflicht zur Getrenntsammlung haben wir in Deutschland mittlerweile seit rund 33 Jahren. Es wird Zeit, das Regime der Gelben Tonnen und Säcke zu überdenken.
Besser wäre es, das Pfandsystem für Plastik auszuweiten und nicht nur die Getränkeverpackungen damit zu erfassen. Hier erhöht sich die Rücknahmequote und das Material liegt direkt sortenrein zur Verarbeitung für neue Produkte vor.
Entsprechende Vorschläge hat die EU-Kommission und Christian Traumann vom Maschinenbauunternehmen Multivac gemacht.
Wir haben diesen Ball aufgenommen in unserem Bonner Roundtable: