@TimmermansEU: „Wir schaffen eine völlig neue Wirtschaft, eine Mehrwegwirtschaft“ – Die Mehrwegquote ist seit 30 Jahren in Deutschland im freien Fall und liegt nur noch bei 40 Prozent

Dosenpfand-Gewinntonne beim Discounter. Praktische Einrichtung: Direkt neben dem Rücknahmeautomaten steht eine Mülltonne für Einwegflaschen, die die Maschine nicht schluckt. Für den Verbraucher eine teure Angelegenheit. Pro Flasche verbleiben 25 Cent in der Kasse des Discounters.

Das künftige EU-Verpackungsrecht soll nach einem Bericht des Branchendienste Euwid im Zeichen der Harmonisierung und Vereinheitlichung stehen und gleichzeitig die Kreislaufwirtschaft fördern.

„Die EU-Kommission will deshalb wie bereits angekündigt die bisherige Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle durch eine Verordnung ersetzen. Anders als Richtlinien sind Verordnungen nach Inkrafttreten unmittelbar in den Mitgliedstaaten gültig.“

Die bisherige Gesetzgebung habe ihre allgemeinen Umwelt- und Binnenmarktziele nicht erreicht. Als Beispiele für Bereiche, in denen Harmonisierung erforderlich ist, nennt der Entwurf Nachhaltigkeitsanforderungen für Verpackungen, Kriterien für die „Öko-Modulierung“ der Beiträge zu Systemen der erweiterten Herstellerverantwortung und Kennzeichnungsvorschriften. Aber schon die Kennzeichnung – von der Deutschen Umwelthilfe wie ein Mantra heruntergebetet – bringt nichts in Richtung Mehrweg. Beim Discounter gibt es nur Einweg. Zudem hat der Trend zu PET massiv die Mehrwegquote bei Mineralwasser und Limonade einbrechen lassen – seit Einführung des Dosenpfandes.

Rate mal, welche Firma kräftig eine Umweltschutz-Organisation sponsert – also eine Firma, die Rücknahmeautomaten für Einweg-Getränkeverpackungen flächendeckend etabliert hat?

Analog dazu steigen übrigens Jahr für Jahr der Verbrauch von Einweg-Verpackungen in Deutschland – rund 19 Millionen Tonnen. Tendenz weiter steigend, wo doch so viel von Mehrwegbechern und dergleichen gesprochen wird…..

Wie man die Kreislaufwirtschaft modernisieren kann, thematisierten wir in einem Roundtable.

Wir planen zwei Roundtable zu diesem Thema in Bonn und in Brüssel Anfang nächsten Jahres.

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