Kommunikation mit Staat und Wirtschaft ohne Medienbrüche: Das klappt noch nicht so richtig, auch nicht beim DJV #SZGipfel #SchubkraftTV

Von der Vision zur Realität: Wann werden Staat und Wirtschaft endlich papierlos? Ein Livetalk mit Hamid Salehi von Smartscribe auf dem Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung in Berlin. Erfahrt, warum die Umstellung auf papierlose Prozesse so wichtig ist und welche Hindernisse noch überwunden werden müssen. Ein Blick in die Zukunft der Digitalisierung.

„Berlin, Wirtschaftsgipfel der Süddeutschen Zeitung, Hotel Adlon. Hier sitze ich mit Hamid Salehi von Smartscribe, dem Mann, der die Welt papierlos machen will. Sein erster Eindruck vom Gipfel? „Spannend“, sagt er. Politik und Wirtschaft treffen hier aufeinander, und das in einer Umgebung, die kaum schöner sein könnte. Die Impulsvorträge? „Sehr interessant“, meint er.

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema hier, ebenso wie die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, die die Bundesregierung nächstes Jahr vorstellen will. Doch Salehi bemerkt, dass niemand über Papierlosigkeit spricht. Dabei liegt der Gedanke nahe, Dinge erst gar nicht entstehen zu lassen. Doch der öffentliche Dienst ist noch altmodisch, die Prozesse dauern an.

Wenn wir auf Mobilität beim Berufspendeln verzichten, könnten wir pro Jahr rund 26 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Wenn wir logische Prozesse aufsetzen, um Papierverbrauch zu vermeiden, liegt hier ein ebenso gigantisches Potenzial.

Ich vergleiche die Situation mit dem Deutschen Journalistenverband, Landesverband NRW. Jedes Jahr muss man seinen Presseausweis neu beantragen, obwohl ich seit 25 Jahren DJV-Mitglied bin. Immer wieder müssen die Stammdaten online neu eingetragen werden. Immer wieder muss ich den Antrag ausdrucken, unterschreiben, scannen und wieder hochladen. Dabei wäre ein Button ausreichend. Möchtest Du wieder einen neuen Presseausweis? Drücke ja oder nein. Haben sich bei Dir die Account-Daten verändert? Nein. Dann schicken wir Dir direkt den neuen Ausweis.

Salehi glaubt, dass Prozesse nicht logisch zu Ende gedacht und Medienbrüche unterschätzt werden. Er spricht von Workflow Management und betont, dass der Prozess von A bis Z durchdacht sein muss. Die Lösungen müssen einfach und intuitiv sein, damit die Mitarbeiter ihr Verhalten nicht ändern müssen.

Salehi sieht Deutschland als Land mit einem zu ängstlichen Sicherheitsdenken. „Was ist, wenn unsere Daten gehackt werden? Was ist, wenn unsere Daten verloren gehen?“ Diese Fragen sind wichtig, aber sie dürfen die Digitalisierung nicht aufhalten. Salehi glaubt, dass Deutschland die besten Maschinen und Autos der Welt baut, weil wir ins Detail denken. Wenn wir dieses Denken mit intuitiver Software kombinieren, kann etwas Gutes entstehen.

Salehi arbeitet mit der Telekom zusammen und es gibt Fördermittel zum Thema Papierlosigkeit. Je nach Unternehmensgröße und Mitarbeiterzahl können bis zu 50 Prozent der Maßnahmen gefördert werden.

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