KI-Kompetenz entwickeln und endlich die Schulungsangebote annehmen

Robert Magiera, Vertriebsleiter Geschäftskunden bei WBS Training AG, spricht über ein Thema, das in aller Munde ist: Künstliche Intelligenz (KI). Doch trotz des Hypes um KI, scheint es, dass viele Unternehmen noch nicht bereit sind, diese Technologie zu nutzen. „Wir waren überrascht, als wir KI-Trainings auf den Markt brachten und niemand sie haben wollte“, sagt Magiera. „Wir dachten, wir wären zu spät dran, aber tatsächlich waren wir zu früh.“

Die Bundesregierung hat ein großes Interesse daran, dass Deutschland in Sachen KI nicht den Anschluss verliert. Es gibt daher viele Fördermöglichkeiten. Doch viele Unternehmen wissen nichts davon oder denken nicht strategisch in diese Richtung. „Ich muss mich entwickeln, ich muss KI in meiner Organisation ermöglichen. Um das umzusetzen, gibt es Fördermöglichkeiten“, sagt Magiera.

Um diese Fördermittel zu erhalten, empfiehlt Magiera, sich zunächst an die Bundesagentur für Arbeit zu wenden. Diese hat den Auftrag, Unternehmen zu beraten. Im nächsten Schritt sollte man sich an einen Dienstleister wenden, der sich mit KI beschäftigt. „Dienstleister sollten wissen, wie man sich im Markt positioniert und damit umgeht. Im besten Fall ist es ein zertifizierter Trainingspartner, der die Förderung in Anspruch nehmen kann.“

Die Förderung kann bis zu 100 Prozent der Qualifikations- und Lohnkosten abdecken. „Es ist ein fast schon unattraktives attraktives Angebot“, sagt Magiera. „Für die Zeit, in der mein Mitarbeiter oder meine Mitarbeiterin nicht zur Verfügung steht, muss ich als Unternehmen nichts bezahlen, weil diese Person komplett gefördert wird.“

Doch trotz dieser attraktiven Angebote, scheint es, dass viele Unternehmen noch zögern, KI einzusetzen. Magiera vermutet, dass die Erfahrungen mit Förderanträgen viele abschrecken. „Viele haben schon mal einen Bafög-Antrag ausgefüllt und wer sagt, dass das eine tolle Erfahrung war, der soll sich gerne bei mir melden“, sagt er. „Normalerweise ist es immer so ein bisschen eine Blackbox. Ich möchte eine Förderung, ah, ich muss wahrscheinlich viel Papier ausfüllen und dann weiß ich auch nicht, ob es klappt oder nicht.“

Um diese Hürde zu überwinden, empfiehlt Magiera, sich einen Dienstleister zu suchen, der die Beratung übernimmt. „Ich vergleiche das gerne mit dem Steuerberater“, sagt er. „Viele Unternehmen würden nie auf die Idee kommen, die Steuerberatung selbst zu machen, weil sie einfach einen Steuerberater haben. Steuerberater haben eben die Ahnung, wissen genau, wie es funktioniert und genauso muss es eben auch sein im Bereich Bildung oder Entwicklung Digitalisierung.“

Magiera sieht in KI eine große Chance für Unternehmen. „Wenn ich heutzutage glaube, ich kann alles mit Human Resource abbilden, dann gehe ich eine wahnsinnige Gefahr ein“, sagt er. „Wir müssen die Leistung des Menschen vervielfachen, wir müssen sie effizienter machen.“

Er rät Unternehmen, das Thema KI zu beleuchten und sich damit auseinanderzusetzen. „KI ist nicht mein Feind, KI ist meine Chance“, sagt er. „Wir müssen unsere Daten besser pflegen, um sie überhaupt KI nutzbar zu machen. Und da müssen wir viel lernen.“

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