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Je mehr Führungskräfte in einer Firma, desto grösser ist das Konfliktpotenzial – Krankheitsbild: #IchHabeChef

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Photo by Ron Lach on Pexels.com

“Krankheitsbedingte Ausfälle in den Unternehmen sind auf einem Allzeithoch. Häufig werden sie durch Krach mit dem Vorgesetzten verursacht. Das kostet Milliarden”, berichtet die NZZ.

Es gibt in der Schweiz immer mehr Chefs. Für die Einzelnen mag dies ein Karrieresprung sein. Doch je mehr Führungskräfte in einer Firma, desto grösser ist die Komplexität und das Konfliktpotenzial.

“Viele Vorgesetzte sorgen für unnötigen Mehraufwand, der an den Untergebenen hängenbleibt”, sagt Sozialpsychologe Jakub Samochowiec, der das Phänomen untersuchte, zur NZZ am Sonntag. Und das steht auf einer Linie mit den Untersuchungen des Gallup-Instituts in Deutschland.

Studienautor Marco Nink betont, dass es entscheidend sei, dass Mitarbeiter täglich klar verstehen, was von ihnen erwartet wird. Hierbei spielen Prioritäten, Verantwortlichkeiten und insbesondere das Feedback eine zentrale Rolle.

Interessanterweise zeigt die Studie, dass die meisten Führungskräfte in Deutschland diese Bedürfnisse der Mitarbeiter nicht ausreichend adressieren. Dies führt zu einer geringen emotionalen Bindung der Beschäftigten an ihren Arbeitgeber. Laut Nink gibt es zwölf Kriterien, die eng an Maslows Bedürfnispyramide angelehnt sind, deren Erfüllung für eine starke Mitarbeiterbindung sorgt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die direkte Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern. Nink unterstreicht, dass das Verhalten der Führungskräfte maßgeblich darüber entscheidet, wie Mitarbeiter ihre Arbeitssituation und ihre Zufriedenheit bewerten.

Die Untersuchungen enthüllen dabei eine Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung bei Führungskräften. Während fast alle Führungskräfte von sich selbst überzeugt sind, gute Führungskräfte zu sein, spiegelt das Fremdbild der Beschäftigten oft ein anderes Bild wider.

Nink schlägt vor, dass Unternehmen Best Practices intern teilen sollten, um die Führungskompetenz zu verbessern. Er betont, dass erfolgreiche Führung sowohl eine Frage der Einstellung als auch der richtigen Taktiken ist. Dabei müssen sich Unternehmen auf ein massives Umdenken einstellen und sich auf die richtigen Dinge fokussieren.

Abschließend betont Nink die enormen Kosten, die durch innere Kündigung entstehen – bis zu 105 Milliarden Euro jährlich für die deutsche Wirtschaft. Dies unterstreicht die Dringlichkeit für Unternehmen, ihre Führungsqualität zu verbessern und die emotionalen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter ernst zu nehmen.

Oder weniger Führungskräfte ernennen. Siehe oben.

Siehe auch:

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Über den Autor

gsohn
Diplom-Volkswirt, Wirtschaftsblogger, Livestreamer, Moderator, Kolumnist und Wanderer zwischen den Welten.

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