
In der FAZ wird regelmäßig eine Rangliste der einflussreichsten Ökonomen veröffentlich – national und international. Darauf bin ich hier im Blog schon einige Male eingegangen.
Ob diese Auswertung handwerklich gut gemacht ist, darf bezweifelt werden. Das haben wir kurz auf Facebook diskutiert am Beispiel der Medienwirksamkeit und der Reduktion des Social Media-Scores auf Twitter. Dann könnte man in der Auflistung direkt Twitter-Score schreiben.
Aber dennoch kann man Twitter als Indikator für die Präsenz in sozialen Medien durchaus nutzen. Das hab ich bei meinen Beiträgen über Vorstände ja auch getan.
Und hier kommt die Ökonomen-Rangliste nur mit Bezug zum Twitter-Score:
Deutscher Twitter-Meisterin ist demnach Dina Pomeranz (Uni Zürich) mit einem Score von 61. Sie hat 48600 Follower, ist Twitter bereits im Juli 2009 beigetreten und hat 42900 Tweets abgesetzt. Sie schaltet sich in Debatten ein, antwortet auf Fragen und geht ausführlich auf wirtschaftswissenschaftliche Arbeiten und Veröffentlichungen ein. Sie ist ausgesprochen dialogorientiert und sachlich – das ist jedenfalls mein erster Eindruck bei der Betrachtung ihrer Twitter-Aktivitäten.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen Claudia Kemfert (DIW Berlin) mit 58 und Marcel Fratzscher (DIW Berlin) mit 55.
Auf dem vierten Platz liegt Henrik Enderlein (Hertie School of Governance) mit einem Wert von 43.
Dann kommen Jens Südekum (DICE Düsseldorf) und Jan Schnellenbach (TU Cottbus-Senftenberg) mit einem Twitter-Score von jeweils 40.
Clemens Fuest (Ifo-Institut), Hans-Werner Sinn (LMU München) und Christian Odendahl (CER) kommen auf 34 (macht Sinn das wirklich selbst?).
Sinn ist nicht wirklich aktiv auf Twitter.
Für Sebastian Dullien (IMK) wird ein Twitter-Score von 31.
Isabel Schnabel (Uni Bonn), die ich übrigens noch nie getroffen habe auf einer netzpolitischen oder netzökonomischen Veranstaltung in Bonn, kommt auf einen Wert von 30.
So richtig diskussionsfreudig ist sie nicht:
Alle weiteren Ergebnisse, die unter dem Wert von 30 liegen, auf der FAZ-Website nachlesen.
Wie wird gerechnet:
Die Webseite Makronom nimmt für diesen Anlass eine Sonderauswertung ihres regelmäßigen Twitter-Rankings vor – bezogen auf Tweets aus zwölf Monaten und beschränkt auf die Ökonomen, die an Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten. Um berücksichtigt zu werden, musste ein Ökonom durchschnittlich mindestens fünf eigene Tweets im Quartal veröffentlicht haben. Das betraf rund 250 Personen. Vier Teilwertungen werden gleichgewichtig verrechnet: Erstens die Zahl der Follower, zweitens die Zahl der Retweets und Likes, drittens die Zahl von Likes und Retweets im Verhältnis zur Tweet- und Followerzahl, formell: (Summe Retweets und Likes) / (Anzahl Tweets ohne Antworten + Wurzel aus Zahl der Follower). Das vierte Kriterium bringt viele Punkte, wenn ein Ökonom oft von anderen Ökonomen wahrgenommen wird. Jedes Kriterium brachte bis zu 25 Verrechnungspunkte – die volle Punktzahl für den jeweils Führenden, 0 Punkte für den jeweils Letztplatzierten, für alle anderen proportional dazwischen. So waren bis zu 100 Verrechnungspunkte erreichbar.