Lutz Becker im BusinessLiga-Podcast: Nachhaltigkeit als strategischer Imperativ für moderne Unternehmen


In der jüngsten Episode der BusinessLiga, einem Podcast für digitale Transformation und Change Management, begrüßten die Moderatoren Ralf Werner und Volker Rau den Studiendekan für „Sustainability Management & Leadership“ an der Hochschule Fresenius, Professor Lutz Becker. In dieser Sendung, die als Spieltag 23 betitelt wurde, teilte Becker seine umfassenden Erfahrungen und wissenschaftlichen Einsichten zum strategischen Denken in der Nachhaltigkeit.

Becker unterstreicht, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Dies bedingt ein Umdenken in etablierten Unternehmen, bei dem Nachhaltigkeit als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie verankert sein muss. „Ein tiefgreifendes Umdenken ist erforderlich, um Nachhaltigkeit nicht als Nebenprojekt, sondern als zentrales Element der Unternehmensführung zu etablieren“, betont Becker.

Die Herausforderung besteht darin, Fortschritte messbar zu machen und die Unternehmensführung im Kontext von Change Management zu schulen. „Wir müssen die Nachhaltigkeit messbar machen, um Fortschritte zu erkennen und um unsere Strategien entsprechend anzupassen“, erklärt Becker.

Ein wesentlicher Aspekt, den Becker hervorhebt, ist die Notwendigkeit einer regulatorischen Unterstützung, um Unternehmen zur Nachhaltigkeit zu bewegen. Dies spiegelt sich in seinen Ausführungen zu europäischen Initiativen wie dem Green Deal und der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) wider. „Regulatorische Eingriffe sind notwendig, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Diese Regulierungen sind nicht nur Herausforderungen, sondern bieten auch Chancen für Innovation und Neuausrichtung“, argumentiert Becker.

Seine vielseitigen beruflichen Erfahrungen ermöglichen ihm eine tiefgehende und praxisnahe Perspektive auf das Thema Nachhaltigkeit. Sein Engagement reicht dabei von lokalen Initiativen wie dem Beirat für eine nachhaltige Kommune bis zu internationalen Vertriebstätigkeiten, was seinen Ansatz, Nachhaltigkeit als globales, interdisziplinäres Feld zu behandeln, unterstreicht.

Beckers Ansichten zur strategischen Integration von Nachhaltigkeit in die Unternehmensführung sind besonders relevant in einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend unter Druck stehen, sowohl ökonomisch als auch ökologisch verantwortlich zu handeln. Die Diskussion verdeutlicht, dass ein nachhaltiges Management heute eine komplexe Herausforderung darstellt, die eine sorgfältige Balance zwischen sofortigem Handeln und langfristiger Planung erfordert. „Nachhaltigkeit ist auch ein Anziehungsfaktor für Mitarbeiter, besonders für die jüngere Generation, die in Unternehmen arbeiten möchten, die ihre Werte widerspiegeln“, fügt Becker hinzu, um die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der modernen Arbeitswelt zu unterstreichen.

Wir vertiefen dieses Thema beim Green Monday in Düsseldorf:

Top-Themen am 27. Mai 2024

Thomas Bernhardt, von der mittelständischen Wirtschaftsprüfung dhpg eröffnet den 3. Green Monday mit einem Impulsvortrag zum Thema „ESG Regulierung und die Rolle des Wirtschaftsprüfers“. Dabei nimmt er sich die aktuellen Regulierungsdschungel zur Brust und erläutert, wie die aktuellen Herausforderungen in der Praxis angegangen werden.

Für die Breakout-Sessions „Digital + Nachhaltig = Doppelt zukunftsfähig“ konnten wir zwei Top-Praxisexperten gewinnen:

  • Wilhelm Mauss, Geschäftsführer der Lorenz GmbH & Co. KG, erläutert seine Vorstellung eines radikalen Wandel für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen vor. 
  • Karl Trautmann, geschäftsführender Direktor bei ElectronicPartner (EP) beschreibt die praktischen Herausforderungen bei der Umsetzung der EP-Nachhaltigkeitsinitiative „Go Green“.

Abschließend wird der Wirtschaftsjournalist Gunnar Sohn Einzelinterviews mit Veranstaltungsgästen führen und es gibt viel Raum für Networking.

Melden Sie sich JETZT an, denn die Anzahl der Plätze ist begrenzt.

 Agenda

17:30 UhrCheck-in
18:00 UhrBegrüßung und Speed Dating
Nicole Dorazil, Innovation Evangelist
Stephan Grabmeier, Future Designer, Synergie Zukunft
18:20 UhrKeynote: ESG-Regulierung und die Rolle des Wirtschaftsprüfers
Thomas Bernhardt, Wirtschaftsprüfer, dhpg
18:40 UhrPanel Talk mit Twin Transformern
Bernhard Steimel im Gespräch mit Wilhelm Mauss und Karl Trautmann
19:00 UhrBreakout-Sessions „Digital + Nachhaltig = Doppelt zukunftsfähig“Radikaler Wandel für die Zukunftsfähigkeit
Wilhelm Mauss, Geschäftsführer, Lorenz GmbH & Co. KGGo Green – Praktische Herausforderungen bei der Umsetzung
Karl Trautmann, Geschäftsführender Direktor, ElectronicPartner
19:50 UhrAbschlussdiskussion im Plenum
Stephan Grabmeier, Future Designer, Synergie Zukunft
20:00 UhrDemo-Night mit den Telekom-Partnern
aus dem Telekom Nachhaltigkeitsmanager EcosystemInterviews in Kooperation mit Gunnar Sohn von Schubkraft-TV

Bitte der Green-Monday-Seite auf LinkedIn folgen.

Kombinierender Kurator oder kuratierender Kombinator: Zum Buch von Stefan Holtel „Droht das Ende der Experten?“

In seinem Buch „Droht das Ende der Experten?“ widmet sich Stefan Holtel der Zukunft der Wissensarbeit. Holtel, der seit 2018 als Kurator für digitalen Wandel bei PricewaterhouseCoopers tätig ist, bringt seine Expertise und langjährige Erfahrung in der ITK-Branche in dieses Werk ein. Er greift in seinem Opus eine Vielzahl von Themen auf, die sich rund um die Entwicklung und den Einfluss von KI und Chatbots drehen. Er stellt dabei interessante Parallelen zwischen historischen technologischen Entwicklungen und der aktuellen Lage dar. So zieht er beispielsweise Vergleiche zwischen dem Aufstieg von Netscape, einem Pionier des Internets, und der heutigen Rolle von ChatGPT in der digitalen Welt​​. Ebenso diskutiert er die Ähnlichkeiten zwischen der Einführung der Tabellenkalkulation VisiCalc und dem Aufkommen von ChatGPT, wobei er betont, dass die volle Tragweite von OpenAIs Entwicklung noch nicht abzusehen ist​​.

Interessant ist auch Holtels persönliche Perspektive. Er reflektiert über seine eigene Erfahrung und Einschätzungen hinsichtlich der Entwicklung von Chatbots und KI, die er bereits im Jahr 2018 auf einer TED-Konferenz in Bochum zum Ausdruck brachte. Seine damals als ambitioniert geltenden Vorhersagen, dass Chatbots zu digitalen Gesprächspartnern avancieren würden, haben sich inzwischen bewahrheitet​​.

In „Droht das Ende der Experten?“ diskutiert Stefan Holtel ausführlich die zukünftige Rolle des Wissensarbeiters im Zeitalter der künstlichen Intelligenz und Chatbots. Holtel legt dar, dass sich das Tätigkeitsprofil des Wissensarbeiters signifikant wandeln wird, wobei der Fokus auf Generalisten liegt, die als „Kombinatoren“ bezeichnet werden. Diese neuen Kombinatoren werden in der Lage sein, verschiedene Aufgaben zu analysieren und zu lösen, indem sie Automatisierung durch Chatbots nutzen und sich auf komplexere sowie strategisch wichtige Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren.

Holtel erklärt, dass für jeden Beruf der Wissensarbeit ein spezifischer „Fingerabdruck“ seiner Tätigkeiten ermittelt werden kann, der hilft, die Präferenzen und Stärken der zugrunde liegenden Tätigkeiten zu identifizieren und zu verstehen. Die prototypische Rolle zukünftiger Wissensarbeit ist der Kombinator, der sowohl Generalist als auch Problemexperte ist, und diese Tätigkeitsmerkmale werden von Unternehmen immer mehr nachgefragt​​.

Das generalistische Denken wird laut Holtel immer wichtiger, da kluge Lösungen irrelevant bleiben, solange Probleme nicht verstanden worden sind​​. In der Rolle des Kombinators müssen Wissensarbeiter lernen, bald automatisierbare Tätigkeiten, wie die der Kommunikatoren, Kreatoren und Koordinatoren, an ChatGPT oder andere KI-Systeme zu übergeben​​.

Der Übergang zur Rolle eines Kombinators ist nicht geradlinig, und für die meisten Wissensarbeiter wird es ein fließender Übergang sein, in dem sie ihre eigene Position immer besser verstehen müssen, um die neue Rolle aktiv zu gestalten. Erfolgreich wird laut Holtel nur sein, wer sich die KI zum Assistenten macht, und dies wird der Grundton für eine Ära des Wandels und zukünftigen persönlichen Erfolgs in einer Welt sein, aus der KI nicht mehr wegzudenken sein wird​​.

Wissensarbeiter sind mit zunehmend komplexen und sich schnell verändernden Situationen konfrontiert, die gründliche Analyse, Planung und Kommunikation erfordern, um Lösungen zu entwickeln. Wir befinden uns am Beginn des Zeitalters der kreativen Generalisten, und Wissensarbeiter sollten anfangen, sich mit diesem Profil zu positionieren. Generalisten entwickeln eine breite Palette von Fähigkeiten und Interessen, analysieren Probleme und finden Lösungen, indem sie KI-Systeme nutzen, um ihr Spezialwissen zu erweitern und sich bei Bedarf durch intelligente Maschinen assistieren zu lassen.

Zusammenfassend bietet „Droht das Ende der Experten?“ eine tiefgehende und aufschlussreiche Auseinandersetzung mit der Rolle von KI und Chatbots in der modernen Wissensarbeit. Holtel gelingt es, ein komplexes Thema auf verständliche Weise zu präsentieren und dabei wichtige Denkanstöße zu liefern, die sowohl für Experten als auch für Laien im Bereich der digitalen Technologien von Interesse sind.

Die Aufteilung von Holtel:

Wissensarbeiter lassen sich ein drei Typen einteilen: Kreatoren, Kommunikatoren und Koordinatoren. Jede Rolle repräsentiert typische Berufe, verfolgt be- stimmte Ziele, und ist mit spezifischen Probleme konfrontiert.

Für jeden Beruf der Wissensarbeit lässt sich ein Fingerabdruck seiner Tätig- keiten abnehmen. Er hilft, die Präferenzen und Stärken der zugrunde liegenden Tätigkeiten zu identifizieren und zu verstehen.

Die prototypische Rolle zukünftiger Wissensarbeit ist der Kombinator: Er ist Generalist und Problemexperte. Beide Tätigkeitsmerkmale werden von Unternehmen immer mehr nachgefragt.

Wo seht Ihr Euch in Zukunft? Ich sehe mich als kombinierender Kurator oder als kuratierender Kombinator.

Siehe auch unsere Session auf der Next Economy Open:

Mobile Ausbildung und Remotekonzepte für die Meisterprüfung #CLC24

Karlheinz Pape, Mitbegründer der Corporate Learning Community und einer der Hauptinitiatoren des Camps, bot in einem umfassenden Gespräch tiefe Einblicke in die Veranstaltung und deren Resonanz. Der Dialog zwischen ihm und Christoph Haffner verdeutlichte die kontinuierliche Evolution in der Welt des Lernens und der Weiterbildung.

„Es gibt immer noch genug Themen, von Evergreens bis hin zu brandaktuellen Themen. Und nicht alles dreht sich um KI. Es gibt auch noch andere spannende Bereiche“, so das Resümee von Karlheinz Pape zum diesjährigen Corporate Learning Camp in Hamburg. Er besuchte so viele Sessions wie möglich und ist beeindruckt von der Qualität der Diskussionen. „Ich habe mit vielen Leuten gesprochen, die ich bisher nicht kannte. Sie alle hatten interessante Dinge zu sagen.“

https://social.cologne/deck/@ThomasJenewein@colearn.social/112282584574389666

Pape bemerkt, dass die Ausbildung gerade einen großen Wandel durchläuft. „Es passieren viele innovative Dinge. Ich sehe, dass Auszubildende, die anders arbeiten, Fragen bei den Kollegen auslösen. Ein Beispiel ist DATEV, wo Auszubildende im ersten Halbjahr in agilen Teams arbeiten und ihren Lernstoff selbst erarbeiten. Sie bringen eine andere Kultur ins Arbeitsleben.“

Ähnliches haben wir vor einigen Jahren mit Fraunhofer IAO in Stuttgart besprochen. Wir sprachen weit vor der Pandemie über Remote-Konzepte bei der Meisterprüfung und probierten das auch aus.

Ein weiteres Novum in diesem Jahr war die Einführung von praxisorientierten Session-Tracks, die weniger auf Theorie und mehr auf aktives Lernen ausgerichtet waren. Pape erläuterte, dass die Idee dahinter war, „die Erklärung fast wegzulassen und gleich die Aufgabe zu stellen.“ Diese Methodik stärkt das Peer Learning und fördert eine selbstgesteuerte Aneignung von Wissen, was die Rolle der Lehrenden von Instruktoren zu Lernbegleitern wandelt.

Auf der Fachmesse „Zukunft Personal“ sprach ich mit Oliver Ewinger über die Zukunft von Corporate Learning. Unser Gespräch drehte sich um die Herausforderungen und Chancen des generationsübergreifenden Arbeitens und die Rolle des Corporate Learning dabei.

Oliver betonte, dass Corporate Learning ein Schlüsselthema für die Zukunft ist. Es ist ein mächtiges Werkzeug, um Mitarbeiter zu binden und zu qualifizieren. Er zitierte den Akademieleiter von VW, der die Transformation von der Verbrenner-Tradition zum vernetzten Auto als riesige Herausforderung bezeichnete. Diese Transformation erfordert, dass auch die Arbeiter in der Fabrik, die sogenannten „Blue-Collar-Arbeiter“, mitgenommen werden.

Das traditionelle Lernen in Seminarzimmern, bei dem die Teilnehmer mit Fakten und Fachthemen überhäuft werden, funktioniert nicht mehr. Stattdessen brauchen wir neue Lernkonzepte. Oliver nannte Netzwerken als sein Hauptthema. Er glaubt, dass das Zusammenbringen von Menschen und der Austausch über Fachbereiche und Branchen hinweg zu neuen Lösungen führen kann.

Zum Abschluss unseres Gesprächs betonte Oliver die Bedeutung von Community-Präsenz auf Fachmessen wie der „Zukunft Personal“. Das wäre ja in Hamburg machbar: Da sind Sohn@Sohn am 23. und 24. April auf der #ZPNord.

Erinnert sei übrigens noch an unsere CLC-Session im vergangenen Jahr. Dieses Jahr hat es zeitlich nicht geklappt.

Das didaktische Konzept „Lernen durch Lehren“ wird als ein wesentliches Instrument vorgestellt, um Studierende aktiv in den Lernprozess einzubinden. Dabei ist es wichtig, Bildungskonzepte den neuen gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen, um die Jugend besser auf eine ungewisse Zukunft vorzubereiten. Die Erfahrungen und Diskussionen der Teilnehmenden zeigten, dass die Bereitschaft zur Adaption dieser neuen Lehrmethoden stark von der jeweiligen Unternehmens- oder Bildungskultur abhängt. Während einige Bildungseinrichtungen und Unternehmen offen für innovative Ansätze sind, bleiben andere traditionellen Lehr- und Lernmethoden verhaftet. Der Dialog verdeutlichte die Notwendigkeit, Lernumgebungen zu schaffen, die zur Selbstständigkeit anregen und die Teilhabe der Lernenden fördern. Dies soll nicht nur die persönliche Entwicklung unterstützen, sondern auch die gesellschaftliche Partizipation und die Fähigkeit zur Weltverbesserung stärken.

Sichere und nachhaltige Digitalisierung: Wie Deutschland noch der Kurswechsel gelingen kann #LEG24

Beim am Tegernsee veranstalteten Ludwig-Erhard-Gipfel stand ein zentrales Thema im Fokus der Diskussion: die sichere und nachhaltige Digitalisierung Deutschlands. Unter der Leitung der Moderatorin Frauke Holzmeier von ntv diskutierten Ludwig Ensthaler, Gründungspartner bei 468 Capital, Harald Felling, CEO der init AG, Dr. Philipp S. Müller, Vice President Public Sector bei DriveLock SE, und Benjamin Springub, Vice President Operations Development der Telekom, über die Zukunft der Digitalisierung in Deutschland.

Ein Diskussionspunkt war die Effizienz staatlicher Förderprogramme. Trotz der Verfügbarkeit von über zweitausend verschiedenen Förderprogrammen zur Digitalisierung in Deutschland, werden viele dieser Mittel nicht abgerufen. Eine bessere Aufklärung und Beratung von Unternehmen sei essentiell, um die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen. Etwa das Förderprogramm „Bayern Digital“, das beispielsweise auch Unternehmen im Anlagenbau unterstützt, ihre Prozesse zu digitalisieren und effizienter zu gestalten.

Die Diskussion veranschaulichte auch die Notwendigkeit, die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand, etablierten Großunternehmen und Startups zu verbessern. Die Integration von Startups in traditionellere Unternehmensumgebungen könnte beispielsweise durch staatlich geförderte Kooperationsplattformen wie den GovTech-Campus in Berlin erleichtert werden, wo Unternehmen direkt mit der Verwaltung zusammenarbeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln.

Zudem wurde die Kultur des Wandels in der deutschen Unternehmenslandschaft thematisiert. Hierbei wurde deutlich, dass sowohl eine offenere Unternehmenskultur als auch eine Anpassung der regulatorischen Rahmenbedingungen notwendig sind, um Deutschland in die Lage zu versetzen, digitale Innovationen schneller zu realisieren.

Abschließend zeigte sich Optimismus bezüglich der technologischen Zukunft Deutschlands. Die Diskussionsteilnehmer waren überzeugt, dass mit dem richtigen Mix aus staatlicher Unterstützung, unternehmerischer Initiative und Bildungsreformen Deutschland seine Position als führende Wirtschaftsnation in der digitalen Ära festigen könnte.

Man könnte noch das Credo von Ludwig Erhard erwähnen: Leistung als Tugend zu sehen, nicht als Zwang. Das bezieht sich auch auf den Verwaltungsstaat, schreibt der Erhard-Berater Rüdiger Altmann (mit dem ich befreundet war) in einem Essay zum 80. Geburtstag von Erhard. Der Verwaltungsstaat habe sich weiter ausgedehnt, strukturlos, chronisch reformbedürftig. Der vitale politische Kern der Demokratie, die Leistungsgesellschaft, habe an Dynamik verloren, das staatliche Gerüst ist auf unorganische Weise schwerwiegender, wenn auch nicht kräftiger geworden.

Ökonomische Sicherheitspolitik in Zeiten globaler Unsicherheit @FraunhoferIMWL @BMWK @SVR_Wirtschaft

Die gegenwärtige geopolitische Landschaft, gezeichnet von anhaltenden Konflikten und einer Pandemie, hat das Thema der ökonomischen Sicherheitspolitik zunehmend in den Vordergrund gerückt. Dr. Christian Growitsch, Institutsleiter des sozio- und technoökonomischen Instituts der Fraunhofer-Gesellschaft, Fraunhofer IMW in Leipzig und Halle (Saale), erläutert im Sohn@Sohn-Adhoc-Interview die Bedeutung der Versorgungssicherheit und technologischen Souveränität als zentrale Säulen der europäischen Wettbewerbsfähigkeit und Industriepolitik.

„In einer Welt, die von Polykrisen heimgesucht wird, ist die ökonomische Sicherheitspolitik nicht nur eine Frage der nationalen Sicherheit, sondern eine unabdingbare Grundlage für unseren wirtschaftlichen Erfolg“, erklärt Dr. Growitsch.

Die Notwendigkeit einer robusten ökonomischen Sicherheitsstrategie

Die jüngsten Krisen haben deutlich gemacht, dass eine kurzfristige, reaktive Politikgestaltung nicht ausreichend ist, um den vielschichtigen Herausforderungen globaler Lieferketten und geopolitischer Spannungen zu begegnen. Die Sicherung der Rohstoffversorgung, der Schutz kritischer Infrastrukturen und die Stärkung der Resilienz gegenüber wirtschaftlichen Schocks sind essenziell.

„Wir müssen eine Strategie entwickeln, die nicht nur die akuten Probleme adressiert, sondern auch langfristig die Grundlagen unserer wirtschaftlichen Stärke sichert“, so Dr. Growitsch. Dabei spielt die Diversifizierung von Handelspartnern und die Reduktion einseitiger Abhängigkeiten eine Schlüsselrolle. Dies könnte durch eine stärkere Einbindung aufstrebender Volkswirtschaften, insbesondere aus Afrika, erreicht werden.

Technologische Souveränität als Eckpfeiler

Ein weiterer kritischer Aspekt ist die technologische Souveränität. Europa muss in der Lage sein, nicht nur in Bezug auf digitale Technologien, sondern auch in der Produktion kritischer Rohstoffe und Halbleiter autark zu operieren. „Die Errichtung von Produktionsstätten für zentrale Technologien in Europa ist eine Investition in unsere Unabhängigkeit und Sicherheit“, erklärt Dr. Growitsch.

Die Fähigkeit, unabhängige Entscheidungen über die eigenen technologischen Ressourcen zu treffen, ist in einer zunehmend von Technologie dominierten Welt grundlegend. Dies beinhaltet auch den Schutz geistigen Eigentums und die Förderung von Innovationen innerhalb der EU.

Der Zusammenhang zwischen ökonomischer und nationaler Sicherheit

Die Verknüpfung von ökonomischer und nationaler Sicherheit wird zunehmend evident. Die Investitionen in die Verteidigungsfähigkeit sind ein Beispiel dafür, wie ökonomische Ressourcen zur Stärkung der geopolitischen Positionierung eingesetzt werden können. „Die ökonomische Sicherheitspolitik und die Verteidigungspolitik sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir müssen sicherstellen, dass unsere wirtschaftlichen Entscheidungen unsere nationale Sicherheit unterstützen und vice versa“, so Dr. Growitsch.

Die Rolle digitaler Vorreiter in der ökonomischen Sicherheitspolitik

In der Studie „Doppelte Transformation: Nachhaltig + Digital = Zukunftsfähig“ von Mind Digital und dem Smarter Service Institut wird die Relevanz digitaler Innovationen und deren Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit von Unternehmen hervorgehoben. Die Untersuchung zeigt, dass digitale Vorreiter in der Wirtschaft besonders resilient gegenüber aktuellen Herausforderungen wie geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Schwankungen sind.

„Digitale Vorreiter sind weiterhin erfolgreich und zeigen eine beeindruckende Resilienz gegenüber dem Wegfall von Märkten und steigenden Energiepreisen“, so Studienautor Bernhard Steimel. Dies belegt die Bedeutung einer integrativen ökonomischen Sicherheitspolitik, die sowohl technologische als auch nachhaltige Aspekte berücksichtigt.

Strategien der digitalen Vorreiter

Die Studie unterstreicht, dass Unternehmen, die sich frühzeitig auf digitale und nachhaltige Geschäftsmodelle konzentriert haben, besser für die Zukunft gerüstet sind. Ein Schlüsselaspekt hierbei ist die Anpassungsfähigkeit: „Die hohe Agilität und das schnelle Reagieren auf Marktveränderungen sind zentrale Erfolgskriterien“, erläutert Analyst Steimel. Diese Eigenschaften ermöglichen es den Unternehmen, trotz adverser Umstände weiter zu wachsen und ihre Marktanteile zu erweitern.

Ein weiterer Faktor ist die Ausrichtung auf wachstumsstarke Märkte. Die Studie zeigt, dass vier von zehn Unternehmen durch gezielte Digitalisierungs- und Marktanpassungsstrategien ihre Position stärken konnten. Beispielsweise hat ein Lebensmittelhersteller durch Premium-Positionierung und höhere Preiselastizität signifikantes Wachstum erzielt.

Bedeutung für die ökonomische Sicherheitspolitik

Die Erkenntnisse der Studie verdeutlichen die Notwendigkeit, digitale Transformation und Nachhaltigkeit in die ökonomische Sicherheitsstrategie Europas zu integrieren. Die Verbindung von digitaler Vorreiterschaft mit einer robusten ökonomischen Sicherheitspolitik bietet einen wegweisenden Ansatz für die Zukunft. Es ist entscheidend, dass Europa seine Kapazitäten in den Bereichen Digitalisierung und nachhaltige Technologien weiter ausbaut, um die industrielle und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu sichern.

Organisationen und Akteure fliehen von TwitterX, bleiben aber auf anderen problematischen Plattformen

In einer Zeit, in der soziale Medien das Rückgrat digitaler Kommunikation darstellen, diskutierten Detlev Artelt, Michael Reischer und Gunnar Sohn in der jüngsten Ausgabe der Einfach Online Arbeiten (EAO) Live-Show über die rasanten Veränderungen und die Relevanz verschiedener sozialer Plattformen für unterschiedliche Zielgruppen.

Welche Plattformen dominieren heute und welche stehen bereit, die Führung zu übernehmen? Aktuell gelten LinkedIn und Facebook als etablierte Größen, die für die meisten Unternehmen und Einzelpersonen von zentraler Bedeutung sind, um Sichtbarkeit und Reichweite zu erzielen. Doch der Wind im digitalen Universum weht unbeständig; Plattformen wie Twitch und TikTok gewinnen rasant an Boden, insbesondere unter jüngeren Zielgruppen, die eine frische und dynamische Art der Interaktion suchen.

Anzahl und Auswahl der Plattformen: Wie viele sind zu viele? Diese Frage beleuchtet die Notwendigkeit einer strategischen Auswahl. Sohn, ein erfahrener Medienprofi, betont, dass nicht die Quantität, sondern die Qualität der Engagement auf den gewählten Plattformen entscheidend ist. Während einige Kanäle wie Xing an Relevanz verlieren und als „out“ gelten, können neuere Plattformen wichtige Nischen füllen und spezifische Zielgruppen ansprechen.

Was ist der richtige Mix? Für Unternehmen und Einzelpersonen geht es darum, die Plattformen zu identifizieren, auf denen ihre spezifischen Zielgruppen am aktivsten sind. Die Diskussion unterstreicht, dass man sich nicht durch die schiere Anzahl der Plattformen überwältigen lassen sollte, sondern vielmehr einen klaren Fokus auf jene legen muss, die den größten ROI bieten.

Die Auswirkungen von Plattformdynamiken auf Marketingstrategien: Die jüngsten Veränderungen an der Spitze von Twitter, die durch Elon Musks Übernahme und die darauffolgende Umbenennung in X ausgelöst wurden, zeigen, wie volatil die Landschaft der sozialen Medien bleiben kann. Diese Dynamiken zwingen Unternehmen, ihre Social-Media-Strategien regelmäßig zu überdenken und anzupassen, um auf Veränderungen im Nutzerverhalten und auf der Plattform selbst zu reagieren.

Die Zukunftschancen erkennen: Die Experten sind sich einig, dass die Anpassungsfähigkeit der Schlüssel zur effektiven Nutzung sozialer Medien ist. Die Bereitschaft, neue Plattformen zu erforschen und zu integrieren, während man gleichzeitig die Leistung auf bestehenden Plattformen optimiert, wird als entscheidend angesehen.

Zum TwitterX-Ausstieg von Organisationen und Akteuren sagte ich:

„Es ist eine Heuchelei, die ihresgleichen sucht. Diese Unternehmen inszenieren ihren Ausstieg aus TwitterX mit großer Geste, aber sie scheuen sich, dieselben Maßstäbe auf andere Plattformen wie TikTok anzuwenden, wo ähnliche, wenn nicht schwerwiegendere Bedenken bestehen.“

„Wenn politische Gründe einen Ausstieg rechtfertigen, warum dann diese selektive Empörung? Die gleichen Firmen, die TwitterX den Rücken kehren, bleiben auf Plattformen aktiv, die in anderen kritischen Bereichen ebenso fragwürdig sind.“

„Es geht hier nicht um Ethik, es geht um Marketing. Man nutzt die politische Bühne, um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken, während man gleichzeitig auf Plattformen aktiv bleibt, die von autoritären Regimen unterstützt werden.“

„Diese Art von Aktivismus ist nichts weiter als ein Lippenbekenntnis. Echter Wandel sieht anders aus. Unternehmen müssen lernen, dass echte Verantwortung nicht durch symbolische Gesten, sondern durch konsistentes Handeln über alle Plattformen hinweg demonstriert wird.“

Siehe auch:

Unter jedem Dach ein Ach – TwitterX, Meta und die Interessen der privatisierten Plattformen – Notizzettel zu: TwitterX und Co. – Wo sollte man aktiv bleiben?

Mastodon, berauschte Fürsten, Meta und die Netzöffentlichkeit

Instagram führt das Ranking der Social Media-Nutzung mit 35 Prozent vor Facebook mit 33 Prozent an: Totgesagte leben länger

Siehe auch:

Leak: Datenschutzfreundliche und verschlüsselte Messengerdienste sollen mit Chatkontrolle bestraft werden

Unterlagen für die Bonner Socialbar Disputation:

Von technischer Präzision zur künstlerischen Vision: Konrad Zuse, Max Bense, Herbert W. Franke und die Computerkunst – Man hört, sieht und streamt sich in Berlin

In der Welt der Computergrafik offenbarte sich schon vor Jahrzehnten ein Paradox: Während in wissenschaftlich-technischen Bereichen ästhetische Gesichtspunkte oft in den Hintergrund treten, zeigte sich in der angewandten Kunst ein zunehmend kreativer Umgang mit digitalen Werkzeugen. Besonders deutlich wird dies in der Architektur und im Produktdesign, wo computergenerierte Modelle nicht nur die Präzision erhöhen, sondern auch neue Formen und Perspektiven ermöglichen, die über traditionelle Entwurfsmethoden hinausgehen.

Die Einsatzmöglichkeiten von Computer Aided Design (CAD) reichten weit über die reine Datenverarbeitung hinaus. Architekten und Ingenieure nutzen diese Technologie, um komplexe Baupläne und Maschinenteile zu entwerfen, die zuvor kaum realisierbar waren. Doch auch in der Werbebranche hat sich die Computergrafik als unverzichtbares Instrument etabliert, besonders beim Entwurf von Logos und Markenzeichen, wo Präzision und Wiedererkennungswert entscheidend sind.

Die Entwicklungen zeigen, dass die technischen Fortschritte in der Computergrafik auch den Raum für künstlerische Entfaltung erweitern. Veranstaltungen wie die jährlich in den USA stattfindende SIGGRAPH-Konferenz belegen dies eindrucksvoll. Hier treffen sich Künstler, Designer und Technologen, um die neuesten Entwicklungen in der digitalen Bildgestaltung zu diskutieren und auszustellen. Die dabei präsentierten Werke sind oft das Ergebnis von Experimenten, die sowohl technisches Know-how als auch kreatives Visionieren erfordern.

Die Zugänglichkeit von Computergrafik-Tools hat auch eine Demokratisierung dieser Kunstform bewirkt. Während früher vor allem Experten mit speziellem Equipment und tiefem technischem Verständnis solche Werke schaffen konnten, ermöglichen es moderne, benutzerfreundliche Programme nun auch Amateuren und Hobbykünstlern, eigene grafische Arbeiten zu erstellen. Diese Entwicklung wird durch erschwinglichere Hardware und Software sowie durch Online-Tutorials und Gemeinschaftsprojekte weiter gefördert.

Bereits in den 1960er Jahren wurden mit Geräten wie dem von Konrad Zuse entwickelten Graphomat die Grundlagen gelegt. Diese frühen Maschinen, die noch stark von den Prinzipien mechanischer Zeichenbretter beeinflusst waren, haben im Laufe der Zeit eine Evolution durchgemacht. Etwa bei hochmodernen Plottern und digitalen Drucksystemen.

Der Einsatz von Zufallsgeneratoren stellt einen weiteren spannenden Aspekt dar. Hierdurch wird nicht nur eine statistische Varianz in die grafischen Prozesse eingeführt, sondern es entsteht auch eine Form der Kunst, die sich durch eine gewisse Unvorhersehbarkeit und Originalität auszeichnet. Dies unterstreicht die Verschiebung von einer strikt regelbasierten zu einer mehr explorativen, experimentellen Nutzung der Technologie.

Die Computerkunst hat sich längst über Mathematiker und Programmierer hinaus verbreitet. Anfänglich skeptisch beäugt von vielen Künstlern, die technikferne Ausbildungen genossen, erkannten dennoch einige die Potenziale dieses neuen Mediums. Teams aus Künstlern und Programmierern formierten sich, während auch etablierte Maler und Grafiker begannen, Programmiersprachen zu erlernen, um ihre Ideen eigenständig umzusetzen.

Der Wendepunkt für die Computerkunst und ihr Durchbruch ereignete sich im Jahr 1968 mit der Ausstellung „Cybernetic Serendipity“ am Institute of Contemporary Arts in London. Diese Veranstaltung brachte führende Vertreter der Computerkunst zusammen und löste eine öffentliche Debatte darüber aus, ob Kunst, die aus dem Computer entsteht, als solche anerkannt werden sollte.

Ebenfalls 1968 fand in Westberlin eine wegweisende Tagung des Massachusetts Institute of Technology und der Technischen Universität Berlin zum Thema „Der Computer in der Universität“ statt. Dort wurde erstmals weltweit Computergrafik und manuell gefertigte Malerei aus dem Konstruktivismus gemeinsam präsentiert. Diese Ereignisse markierten eine Verbindung zwischen Computerkunst und Ästhetik, die in Europa zu einer Leitlinie der Entwicklung wurde.

In den folgenden Jahren gewann die Computerkunst an Anerkennung und wurde auch von Kritikern beachtet. Zahlreiche Ausstellungen wie die Biennale in Venedig 1970 und die Staatsgalerie Stuttgart 1972 widmeten sich der Computerkunst. Galerien wie die Galerie Franzius in München und Ausstellungen wie „Impulse – Computerkunst“ des Deutschen Goethe-Instituts trugen zur Verbreitung und Wertschätzung der computergenerierten Grafik bei.

Die Computerkunst erreichte ein breites Publikum und erweckte Interesse bei bisher unberührten Kreisen, insbesondere aus Wissenschaft und Technik. Internationale Gesellschaften wie die „Computer Arts Society“ in London förderten den Austausch unter Computerkünstlern. Veranstaltungen wie die CI T H Tagungen und die Canadian Computer Show Art Exhibitions etablierten die Computerkunst als feste Größe.

Der Einsatz des Computers in Verbindung mit einem mechanischen Plotter erwies sich als ideales Mittel zur Umsetzung konstruktivistischer Ideen. Die präzise Ausführung von Zeichnungen nach vorgegebenen Programmen entsprach dem konstruktivistischen Arbeitsprinzip. Die Arbeit mit Computern eröffnete neue Möglichkeiten, strukturelle Bereiche zu erkunden und komplexe Zusammenhänge darzustellen.

Die Computerkunst verlor mit der Zeit ihren spektakulären Charakter und etablierte sich als selbstverständliches Instrument in der Kunstwelt. Museen begannen, Computergrafiken ohne besondere Hinweise auf ihre Herkunft auszustellen. Die Verwendung von „Zufallsgeneratoren“ und statistischen Verteilungen in der Computerkunst erweiterte die künstlerischen Möglichkeiten und führte zu neuen kreativen Ansätzen.

Die Computerkunst fand weltweit Beachtung und wurde in verschiedenen Ländern wie Spanien, Brasilien und Argentinien aktiv gefördert. Seminare, Ausstellungen und Konferenzen trugen zur Weiterentwicklung und Verbreitung der Computerkunst bei, während neokonstruktivistische Tendenzen und visuelle Forschung neue Impulse setzten. Die Verbindung von Kunst und Wissenschaft durch den Computer eröffnete neue Wege für künstlerische Experimente und Innovationen.

Die Computerkunst hat sich als eigenständige und vielseitige Kunstform etabliert, die weiterhin kreative Köpfe aus verschiedenen Disziplinen inspiriert und fasziniert. Mit ihrer Präzision, Vielfalt und Innovationskraft bleibt die Computerkunst ein bedeutender Bestandteil der zeitgenössischen Kunstszene und zeigt, wie Technologie und Kreativität harmonisch zusammenwirken können.

Gute Gründe, um Anfang Juli nach Berlin zu kommen: art meets science – Foundation Herbert W. Franke kündigt den weltweit ersten „Generative Art Summit“ in Berlin an. Sie bringt Künstler der generativen Kunst aus der ganzen Welt zu einem generationen-übergreifenden Dialog zusammen. Ausgangspunkt dieser Veranstaltung über Kunst und Technologie ist Herbert W. Franke (1927-2022) mit seiner Werkserie „Oszillogramme“ ein Uervater der Computerkunst, die seit 1954 mit Hilfe eines von einem Studienfreund von Franke gebauten Analogrechners entstand. Sie gilt heute als Meilenstein der generativen Kunst. Diese reicht im 21. Jahrhundert inzwischen bis zur neuesten Generation des Internets, dem Web3, oder dem Einsatz Künstlicher Intelligenz.

Für den Gedankenaustausch über diese facettenreichen kreativen Gestaltungskonzepte hat die Stiftung über 50 Ehrengäste aus der ganzen Welt eingeladen, die aus der Kunst und der Forschung kommen sowie Museumsverantwortliche, große Sammler und Verteter von Blockchain-Plattformen, die generative Kunst heute vermarkten. Teil der Veranstaltung ist ein zweitägiges Konferenzprogramm am 3. und 4. Juli mit einer „Film Night“ am Abend des 3. Juli, präsentiert von Larry Cuba. Er zeigt die besten künstlerischen Computergrafiken aus dem 20. Jahrhundert. Am 5. Juli werden die geladenen Gäste zu einem Tagesausflug ins Schloss Wolfsburg eingeladen. Dort besuchen sie das Institut Heidersberger und werden als Preview durch die Ausstellung „Code – Kunst – Konstruktionen. Zur Geschichte der generativen Kunst“ in der Städtischen Galerie Wolfsburg geführt, die am gleichen Tag abends noch offiziell eröffnet wird. Die von Marcus Körber, Bernd Rodrian und Susanne Päch kuratierte Werkschau stammt aus der Stiftungs-Sammlung „Franke & Friends“. Abschluss des Festivals am 6. Juli ist die Abend-Performance „Sandfiction 4K: The Orchid Cage“ der Künstlergruppe Kaleidolux in der Akademie der Künste Berlin. Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Herbert W. Franke. 

Meine Interpretationen von Werken des Künstlers ChrisW.

Das Wagnis der Titulierung im Management: Gunter Duecks Kritik an der „Chief Officer“-Inflation: Titel ohne Inhalt

Auf der Berliner Netzkonferenz re:publica sorgt Gunter Dueck, der ehemalige IBM Cheftechnologe und nun freiberufliche Redner und Autor, mit seinen pointierten Ansichten zur modernen Unternehmensführung seit Jahren für Aufsehen. In einer Zeit, in der Titel wie „Chief Visionary Officer“ oder „Chief Privacy Officer“ in den Führungsetagen der Unternehmen zunehmen, warnt Dueck vor einer Inflation dieser Bezeichnungen, die oft mehr verschleiern als verantworten.

„Titel ohne Inhalt“ (klingt ein wenig wie Werk ohne Autor), so erläutert Dueck das wachsende Phänomen in den obersten Führungsebenen. In seinem Vortrag und dem anschließenden Interview erläuterte er, wie solche Bezeichnungen häufig dazu dienen, unangenehme Aufgaben zu delegieren oder Misserfolge von der Unternehmensleitung fernzuhalten. „Es wird jemand installiert, der verantwortlich gemacht werden kann, während alles beim Alten bleibt“, kritisiert Dueck. Diese Praxis führe dazu, dass echte Veränderungen ausbleiben und stattdessen ein Verantwortlicher nach dem anderen ausgetauscht wird, ohne dass sich an der Unternehmenskultur etwas ändert.

Dueck spitzt seine Kritik weiter zu, indem er auf die oft oberflächliche Anwendung dieser Strategie hinweist: „Es entsteht eine Kultur des Change-Washings, in der Veränderung mehr simuliert als implementiert wird“, so Dueck. Er bezieht sich dabei auf Trends wie Greenwashing, Gender-Washing und ähnliche Praktiken, bei denen Unternehmen nach außen hin Fortschrittlichkeit signalisieren, intern jedoch kaum substantielle Änderungen vornehmen. KI-Washing könnte man jetzt noch anfügen.

Die Reaktionen auf solche Missstände sind laut Dueck oft genauso problematisch. „In vielen Unternehmen wird auf Kritik nur mit einer neuen Welle von Beratungsmoden reagiert, statt sich den tatsächlichen Problemen zu stellen“, erklärt er. Er fordert eine Rückbesinnung auf authentische Werte und echte Führung, die mehr beinhaltet als das Jonglieren von Titeln und Verantwortlichkeiten.

Gunter Duecks Einsichten sind ein dringender Appell an die Wirtschaft, die Mechanismen der Verantwortlichkeit und Transparenz zu überdenken. Seine Beobachtungen offenbaren eine tiefgreifende Diskrepanz zwischen der Selbstdarstellung vieler Unternehmen und ihrer tatsächlichen Praxis. In einer Zeit, in der die öffentliche Handlungsfähigkeit von Unternehmen immer kritischer betrachtet wird, bietet Duecks Kritik wertvolle Ansätze für eine ehrlichere Unternehmensführung.

Große Namen und spannende Themen auf der ZUKUNFT PERSONAL Nord #ZPNord – Man hört, sieht und streamt sich am 23. und 24. April in Hamburg auf der Messe Halle A1

Auf der Zukunft Personal Nord gibt es wieder Sessions des #CorporateInfluencerClub.

Im vergangenen Jahr debütierte der #CorporateInfluencerClub mit Erfolg auf der Zukunft Personal Europe, und dieses Jahr ist er direkt auf allen drei Veranstaltungen vertreten.

Das Ganze wird in Zusammenarbeit mit Klaus Eck, Wolf Reiner Kriegler und dem Team der DEBA Deutsche Employer Branding Akademie GmbH organisiert. Gäste und Programmverantwortliche von Unternehmen wie der K+S Gruppe, AOK Niedersachsen, Hays, LV1871 Private Assurance Aktiengesellschaft, thyssenkrupp, MADSACK Mediengruppe und CRIF werden erwartet.

Die Veranstaltung findet auf der Employer Branding Bühne der Messe Hamburg statt und läuft vom 23. bis 24. April 2024, von 09:30 bis 17:30 Uhr. Das umfangreiche Bühnenprogramm umfasst spannende Themen rund um Corporate Influencer und Employer Branding, darunter Einblicke in erfolgreiche CI-Programme, Mitarbeiterbindung, Vielfalt, Haltung und vieles mehr.

Insgesamt gibt es auf der #ZPNord 12 Stages, interaktive Areas und Netzwerkformate • 5 Highlight Themen aus dem Personalmanagement • 23. – 24. April 2024, 9:00 – 17:30 Uhr (9:00 – 17:00 Uhr am 24. April 2024) • Halle A1, Hamburg Messe und Congress.

Aktuelle Angebote von Anbietern wie Babbel for Business, Berlitz, BIKELEASING.DE, DATEV, HeyJobs, MOOVE, Teamtailor, Urban Sports, perbit, Personio oder persis. Als Hauptsponsor engagiert sich rexx systems mit seiner hochskalierbaren Software in den Bereichen Human Resources, Talentmanagement und Bewerbungsmanagement. Eingesetzt wird die rexx systems Software bei über 2.600 Kunden in mehr als 30 Ländern und allen gängigen Sprachen. Das hochaktuelle Highlight Topic Corporate Health wird gesponsert von B.A.D GmbH, Partner unterschiedlichster Unternehmen und Organisationen bei Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement.

Der Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement e.V. (BBGM) ist ebenfalls Partner für das Themengebiet Corporate Health und liefert starke Impulse für gesundes Arbeiten. Für Recruiting und Attraction als permanenter Pain Point übernimmt Curato, offizieller Servicepartner der Jobbörse Indeed.com, die Patenschaft. People change things: Das Jahresmotto der Zukunft-Personal-Messen 2024 stellt die individuelle Schaffenskraft des Menschen in den Mittelpunkt. Weg von Ohnmacht, hin zu Teilhabe und Aktivität, mit digitalen Technologien als Enabler für Innovation und neue Effizienz – dieser Fokus spiegelt sich auch in der Hamburger Messe wider. Eröffnet wird das Programm mit dem Panel „Leadership heute und morgen: moderne Führungskonzepte und die mögliche Rolle von KI“, unter anderem mit Dr. Sylke Piéch von der Deutschen Forschungsgesellschaft für Künstliche Intelligenz DFKI.

Ebenfalls um den neuen Tech-Hype dreht sich die Keynote von Dr. Daniel Mühlbauer, bei Siemens verantwortlich für P&O IT Solutions. Mit seiner Session „KI für Beginner“ führt er in KI-Basiswissen im HR-Bereich ein und zeigt Möglichkeiten von Standardisierungen auf. Mit ESGRichtlinien, Mental und Corporate Health und Corporate Influencing kommen weitere People-Trends auf die große Bühne, darunter die Keynote “Work-Survive-Balance: Die Zukunft der Arbeit ist Arbeit an der Zukunft” von Hans Rusinek, Autor und Forscher an der Universität St. Gallen.

Auf den Themenbühnen findet man facettenreiche Inspirationen und Best Practice Beispiele in den Bereichen Employer Branding, Learning & Development, Organisationsentwicklung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Recruiting.

Siehe auch das Magazin #ZukunftPersonalNachgefragt:

Fehlende Transparenz und unzureichende Finanzierung: Die Umsetzung der Zukunftsstrategie für Forschung und Innovation der Bundesregierung

Die Bundesregierung präsentierte ihre Zukunftsstrategie für Forschung und Innovation als wegweisenden Plan, der Deutschland an die Spitze der globalen Forschungs- und Innovationslandschaft führen soll. Ein Jahr nach der Einführung dieser Strategie hat die Unionsfraktion im Bundestag eine Kleine Anfrage gestellt, um die Fortschritte und Ergebnisse der Strategie zu evaluieren. Die Antworten der Regierung offenbaren jedoch gravierende Mängel in der Umsetzung und Transparenz der bereitgestellten Finanzmittel.

Unzureichende Finanzierung und mangelnde Priorisierung

Die Anfrage der Unionsfraktion offenbart eine erhebliche Diskrepanz zwischen den von der Bundesregierung proklamierten Ambitionen und der realen Allokation von Ressourcen, besonders in der Hochtechnologie. So wurde kritisiert, dass die tatsächlich fließenden Mittel knapp bemessen sind und wichtige Innovationsprojekte nur unzureichend unterstützt werden. Dies wirft Fragen auf, inwiefern die Bundesregierung ihre eigenen Zielsetzungen ernst nimmt und in der Lage ist, die notwendigen finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Kritik an der mangelhaften Berichterstattung

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Qualität des ersten Umsetzungsberichts der Zukunftsstrategie. Statt konkrete Erfolge und messbare Fortschritte zu dokumentieren, verliert sich der Bericht in Allgemeinplätzen und der Ankündigung weiterer Strategien. Die Unionsfraktion bemängelt hier insbesondere das Fehlen von detaillierten Angaben zur Erfolgskontrolle und zur Messung der Fortschritte entlang der definierten Indikatoren der Strategie.

Transparenz und Effizienz des Monitorings

Die Bundesregierung skizziert in ihren Dokumenten die Bedeutung eines effizienten Monitoringsystems, das synergetisch bestehende Datenbestände nutzen soll. Die Antworten auf die Kleine Anfrage lassen jedoch erkennen, dass es an einem klaren und transparenten Reporting mangelt. Die Unionsfraktion stellt infrage, ob die Regierung tatsächlich in der Lage ist, ihre eigenen Fortschritte effektiv zu überwachen und transparent darzustellen.

Fazit

Die Beantwortung der Kleinen Anfrage durch die Bundesregierung zeigt deutlich, dass erhebliche Lücken in der Umsetzung der Zukunftsstrategie für Forschung und Innovation bestehen. Die mangelnde Klarheit in der finanziellen Förderung und das Defizit an konkreten Ergebnissen und transparentem Monitoring lassen Zweifel an der Effektivität und Glaubwürdigkeit der Strategie aufkommen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass die Bundesregierung diese Kritikpunkte ernst nimmt und sowohl in der finanziellen Unterstützung als auch in der strategischen Ausführung ihrer Pläne nachbessert, um die ambitionierten Ziele der Zukunftsstrategie tatsächlich erreichen zu können.