
#DigitalXAdhoc-Gespräch mit dem Finanzexperten Martin von Hirschhausen. Status quo der Familienunternehmen. Wie sind sie durch die Corona-Krise gekommen? Was zeichnet sie aus? Durchschnittliche Rendite? Innovationskraft. Digitalisierungsstrategien. Herausforderungen in der Zukunft. Nachfolge-Problematik.
“Hotelier Haakon Herbst betreibt die Kette Hotel Friends und ist verzweifelt. Eines seiner fünf Häuser musste er bereits schließen. “Ob es Ende des Jahres noch vier sind, weiß ich nicht”, sagt er konsterniert. Von 150 Mitarbeitern sind 55 geblieben. Die Fixkosten liegen bei Hotel Friends pro Monat bei bis zu 250.000 Euro.Im Frühjahr hatte er nur für drei seiner Häuser Soforthilfe bekommen, macht 75.000 Euro. Damals beantragte er auch einen KfW-Kredit über 800.000 Euro. Aus heutiger Sicht sieht er das als Fehler. Seit nun klar ist, dass er damit nach europäischem Recht die Höchstgrenze überschreitet, wurde sein Antrag auf Überbrückungsgeld I abgelehnt”, schreibt das Handelsblatt.
In der Wirtschaft wächst der Unmut über die Umsetzung der staatlichen Corona-Hilfen. Der Gesetzgeber müsse „schleunigst nachsteuern“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Familienunternehmer-Verbands, Albrecht von der Hagen, dem Handelsblatt. „Denn für viele Unternehmen läuft die Uhr inzwischen gefährlich schnell ab.“
Auch der Mittelstandsverbund ZGV, der nach eigenen Angaben die Interessen von etwa 230.000 mittelständischen Unternehmen vertritt, sorgt sich um die betroffenen Firmen wegen der „viel zu langen und technokratischen Wege“ zu den Fördermitteln. „Immer mehr von ihnen treibt es nach dem krisenbedingten Verzehr ihres Eigenkapitals weiter in die Verschuldung“, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Ludwig Veltmann dem Handelsblatt. „Tausende werden gerade auch wegen der verschleppten Hilfen ihre Geschäfte nach der Pandemie nicht mehr öffnen können.“