
Google-Mitarbeiter kritisieren nach einem Bericht von CNBC die Unternehmensführung, insbesondere CEO Sundar Pichai, für die Art und Weise, wie das Unternehmen die Ankündigung seines ChatGPT-Konkurrenten namens Bard in dieser Woche gehandhabt hat.
Im internen Forum Memegen äußerten sich die Mitarbeiter über die Ankündigung von Bard und bezeichneten sie als “überstürzt”, “verpfuscht” und “un-Googley”, wie aus den von CNBC gesichteten Nachrichten und Memes hervorgeht.
“Lieber Sundar, der Start von Bard und die Entlassungen waren überstürzt, verpfuscht und kurzsichtig”, hieß es in einem Meme, das ein ernstes Bild von Pichai enthielt. “Bitte kehre zu einer langfristigen Perspektive zurück.” Der Beitrag erhielt viele positive Bewertungen von Mitarbeitern.
Ein anderes Meme bezog sich auf die angekündigten Entlassungen, die zum Verlust von 12.000 Arbeitsplätzen führen. Das Meme zeigt ein Foto des Schauspielers Nicolas Cage, der lächelt und sagt: “Die Entlassung von 12.000 Mitarbeitern lässt die Aktie um 3 Prozent steigen, eine überstürzte KI-Präsentation lässt sie um 8 Prozent fallen.”
Erinnert ein wenig an den legendären Beitrag eines Google-Entwicklers über Google Plus ;-): Eat your own dogfood. Damals hörte sich das so an:
“Google+ ist ein Musterbeispiel eines Unternehmens, das die Signifikanz von Plattformen absolut verkannt hat. Das Nichterkennen dieser Bedeutung zieht sich von der höchsten Hierarchieebene der Geschäftsführung (hallo Larry, Sergey, Eric, Vic, wie geht es Euch?) bis zur untersten Unternehmensebene der Arbeiter (hallo Ihr!). Wir haben es alle nicht kapiert. Die goldene Regel der Plattformen lautet: ‘Essen Sie Ihr eigenes Hundefutter’. Die Google+ Plattform ist eine erbärmliche ‘Nachlese’. Bei der Markteinführung setzten wir überhaupt keine API ein. Nach meiner letzten Überprüfung hatten wir nur einen mickrigen API Call. Eine der Team-Mitarbeiterinnen kam herein und erzählte mir davon, als sie gerade bei der Markteinführung waren. Daraufhin fragte ich: ‘Handelt es sich um die Stalker API?’ Ihre Antwort war ein ziemlich mürrisches ‘Ja’. Ich dachte, ich hätte einen Scherz gemacht. Aber nein, tatsächlich zielt der einzige API Call, den wir anbieten, darauf ab, den Datenstrom einer anderen Person zu ermitteln. Also ist der Scherz auf meine Kosten gegangen…Die Regel ist ganz einfach zu verstehen: Sie können Ihren Entwicklern nicht einfaches Hundefutter vorsetzen, während Sie sich selbst hochwertigeres Essen für Menschen einverleiben. Das zu machen hieße, sich selbst des langfristigen Plattform-Wertes zu berauben, um einen kurzlebigen Erfolg zu erhaschen. Bei Plattformen ist eine langfristige Planung und Investition gefragt. Bei Google+ handelt es sich um eine spontane Reflexreaktion, um eine Erforschung im Kurzzeit-Denken, ausgerichtet an der inkorrekten Vorstellung, dass Facebooks Erfolg darauf beruhe, ein geniales Produkt erfunden zu haben. Das ist aber nicht der Grund, weshalb sie so erfolgreich sind.” Ausführlich nachzulesen im Blogpost: Eat your own dogfood: Wer hat die beste Plattformstrategie fürs Online-Geschäft?
Genügend Stoff für den Livetalk am 22. Februar mit KI-Forscher Wolfgang Wahlster.
Ihr könnt mir schon Fragen oder Diskussionsbeiträge zum Livetalk mit Professor Wahlster schicken. Nehme ich gerne in die Moderation auf.