
Der Bestand an innovations- oder wachstumsorientierten jungen Unternehmen in Deutschland hat nach KfW-Analysen durch die Corona-Krise gelitten. 2020 ging die Zahl der Start-ups auf 47.000 zurück. Im Vergleich zum Rückgang der Start-ups insgesamt blieb die Zahl der Venture Capital-affinen Start-ups mit 8.600 relativ stabil. Frauen sind im Start-up-Ökosystem deutlich unterrepräsentiert. Im langjährigen Durchschnitt machen Gründerinnen bei Start-ups 20 Prozent aus und damit nur etwa die Hälfte des Anteils im Gründungsgeschehen insgesamt. „Die Corona-Krise hat 2020 zwar Spuren bei Start-ups hinterlassen, wir gehen aber davon aus, dass sich nach diesem Ausnahmejahr die Start-up-Szene so schnell entwickeln wird, wie die Jahre zuvor”, so die KfW-Chefvolkswirtin Dr. Fritzi Köhler-Geib. Die Gründungstätigkeit von Frauen werde nach wie vor von Geschlechterstereotypen beeinflusst. “Diese führen letztlich zum geringen Anteil von Start-up-Gründerinnen. Dem deutschen Start-up-Ökosystem und der VC-Branche würde es gut tun, weiblicher zu werden. Denn Deutschland kann es sich nicht leisten, Innovationspotenzial zu verschwenden. Rollenbilder, die Frauen von Start-up-Gründungen abhalten, sind da im Weg. Es ist wichtig, dass hochqualifizierte Start-up-Teams unabhängig von Geschlecht und Herkunft entstehen und die bestmöglichen Bedingungen für Finanzierung, Wachstum und Erfolg vorfinden. Dazu braucht es die Überwindung von Geschlechterstereotypen und der Stärkung von Rollenvorbildern als Multiplikatoren”, fordert Köhler-Geib. Siehe auch das #DigitalX-Interview mit Köhler-Geib: |