Über Silicon-Valley-Arschlöcher und die Sharing Economy

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Teilen statt besitzen, das ist so eine Art Religionsersatz vieler Anbieter der Sharing Economy.

Patrick Stegemann hat das bereits 2016 auseinandergenommen. Von der Autonutzung bis zu Ferienwohnungen. Vieles davon ist schlichtweg asozial organisiert, wird schlecht bezahlt und verdeckt den Vulgärkapitalismus nach Maßgabe von Donald Trump. Die verheerenden Wirkungen für die Urbanität von Städten, der Mietwucher, das Wegdrücken von sozialen Standards, das Untergraben des Staates, die Steuertricks der Sharing-Milliardäre zu Lasten der öffentlichen Hand, die Privatisierung von Gewinnen und das Wegdrücken von Kosten auf die Allgemeinheit, all das macht die Sharing Economy so fragwürdig.

Und nun kommen auch noch betriebswirtschaftliche Probleme hinzu:

Doch die Euphorie der Anfangstage ist längst verflogen. Für viele Geldgeber ist der Traum vom Teilen inzwischen zum Albtraum geworden. Die drohende Pleite des Büroanbieters We Work ist das jüngste und deutlichste Symptom einer Krise, die schon länger vor sich hin köchelt. Das einzige ist es nicht.

„Sharing­anbieter haben unterschätzt, wie personal- und damit kosten­intensiv ihre Angebote sind. Elektroroller müssen aufgeladen und gewartet, Leihwagen von den Stadträndern in die Zentren gefahren, Wohnungen geputzt werden – und das alles jeden Tag. Um kostendeckend arbeiten zu können, müssen viele Unternehmen Preise aufrufen, die potenzielle Kunden nicht bezahlen wollen“, schreibt Andreas Niesmann vom RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Erschwerend komme, dass das große Versprechen des nachhaltigen Konsums nie eingelöst wurde. Im Gegenteil: „E‑Scooter sorgen für mehr Unfälle und Elektroschrott, Carsharing führt zu mehr statt weniger Autos in den Citys. Und das Untervermieten von Wohnungen an Touristen hat vielerorts die Lage am Mietmarkt verschärft – vom Ärger der Nachbarn ganz zu schweigen.“

Siehe auch:

Über die Arschlöcher im Silicon Valley

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